32 Oskar-Patzelt-Stiftung © VON APPALOOSA - EIGENES WERK, CC BY-SA 3.0, HTTPS://COMMONS.WIKIMEDIA.ORG/W/INDEX.PHP?CURID=11554709 Neues Rathaus zu Leipzig Erstverleihung und fungierten zugleich als erste Jury. Einer von ihnen, Gerhard Schulz, ehemaliger Unternehmer und damals als Abgeordneter des Bundestages die Mühen des parlamentarischen Alltags gewohnt, erzählte Jahre später folgende Begebenheit: Als Helfried Schmidt nach dem Gespräch sein Leipziger Bundestagsbüro verließ, habe er an seinem Schreibtisch mit dem Kopf geschüttelt und gedacht: „Was für eine verrückte Idee!“ Aber dennoch hatte er „Ja“ zu seiner Mitwirkung in der Koordinierungsgruppe gesagt. Ohne Fördermittel Am 9. Dezember 1994 diskutierten die Mitglieder der Koordinierungsgruppe viele Details zu Auszeichnungskriterien, Ausschreibungsformalien und Jurorenarbeit. Behördenvertreter dachten darüber nach, ob es für eine solche Initiative nicht Fördermittel geben könne. Doch das war nicht im Sinne des Initiators Helfried Schmidt. Vor den Fördermittelbüros standen damals ganze Schlangen kluger Menschen. Sie alle wollten für ihre Ideen öffentliche Gelder haben. Bekamen sie es, war es meistens nach einer Weile verbraucht, aber die Idee dennoch nicht zum Leben erweckt worden. In diese Schlange wollte sich Helfried Schmidt nicht einreihen. Er wollte sich schon zu DDR-Zeiten nirgends anstellen, wenn es in der Mangelgesellschaft mal etwas zu kaufen gab. Sein Motto war es, zuerst etwas machen, etwas wirklich auf die Beine stellen und danach sehen, wer noch mit ins Boot genommen werden könnte und sollte. Von der Idee zur Skulptur Viele Entscheidungen waren gefällt, die ersten Schritte waren getan. Doch wie sollte der Preis aussehen? Er musste ein Symbol für Beharrlichkeit und Kraft, für etwas Aufstrebendes, aber auch Schönes sein. Was lag also näher, als bei den Profis der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst nach einer Umsetzung zu suchen. Für eine solche Aufgabe müssten sich doch Studenten begeistern lassen, dachte Schmidt. Die damalige Prorektorin dämpfte den Optimismus: „Unsere Studenten sind gut ausgelastet und arbeiten im Regelfall nicht ohne Geld.“ Dennoch fand sich ein Graphikstudent, Karsten W. Kunert, der sich für diese Aufgabe begeistern ließ und mit dem zur Verfügung stehenden kleinen Honorar einverstanden war. Nach seinen Entwürfen entstand die erste Preisstatue als Gipsmodell. Eine Leipziger Firma fand die ganze Sache so großartig, dass PT-MAGAZIN 5 2024 8 GRÜNDE FÜR GESÜNDERES BAUEN MIT UNSEREM GESUND WOHNEN KONZEPT 1. FRISCHLUFTOASE 5. 2. KEINE GIFTIGEN SPANPLATTEN 6. 3. KEINE PLASTIKFOLIEN 7. 4. KEIN STYROPOR 8. SEHR HOHER SCHALLSCHUTZ HOHER HITZESCHUTZ GIPSFASERPLATTEN BRANDSCHUTZ Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.otthaus.de/gesund-wohnen
33 PT-MAGAZIN 5 2024 sie die Gussform für den ersten Bronzeabzug sponserte. Zudem sponserten die Natursteinwerke Beucha den Sockel aus edlem Granit. So entstand Anfang 1995 in einer Kunstgießerei der Messestadt die erste Bronzestatue. Später wurde diese Aufgabe von der Formguss GmbH aus Dresden übernommen. Geschäftsführer Bernd Voigtländer und Gießereileiter Gerd Göttermann begeisterten sich schnell für die Initiative. Das kommt nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck, dass die aufwändigen Arbeitsleistungen der Produktion gesponsert und nur die Materialkosten berechnet wurden. Maximale Einfachheit Jetzt war er also fertig, der „Große Preis des Mittelstandes“. Aber wer sollte ihn bekommen? Nach welchen Kriterien sollte die Auszeichnung vergeben werden? Wie sollte das typisch Mittelständische an einem Unternehmen definiert werden und gleichzeitig die Vielfalt des Mittelstandes vom Bäckereibetrieb bis zum forschenden Hightech-Unternehmen Berücksichtigung finden? Und wie konnte man die Kompliziertheit der Bewertung in wenige Kriterien fassen? Der Schlüssel zur Lösung komplexer Aufgaben ist maximale Einfachheit. Konkret: Nur fünf Preiskriterien, und zwar die Wichtigen. Sie haben seit 30 Jahren bis heute ohne wesentliche Änderungen Bestand. Alle Kriterien müssen gleichzeitig erfüllt werden. Insofern ist jedes einzelne zugleich ein Ausschlusskriterium. Das sind sie: 1. Gesamtentwicklung 2. Arbeit und Ausbildung 3. Innovation und Modernisierung 4. Engagement in der Region 5. Service, Kundennähe, Marketing Das Bündel der fünf Kriterien umreißt die gesellschaftliche Rolle der kleinen und mittleren Unternehmen insgesamt und branchenübergreifend, unabhängig von konkreten Eigentums- oder Rechtsformen. Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf schloss seine Ansprache 1995 deshalb mit folgenden Worten: „Ich wünsche uns allen die in diesem Preis zum Ausdruck kommende wachsende Leistungsfähigkeit unseres Mittelstandes. Denn Sachsen wird nur gedeihen, … wenn viele, viele Menschen im Land bereit sind, sich selbständig zu machen, etwas zu unternehmen, etwas, was man fördern kann von Staats wegen, und was man auszeichnen kann durch den „Großen Preis des Mittelstandes“. Partnersuche Nichts ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist, schrieb Victor Hugo. Das zeigt sich daran, dass diese Idee von anderen Personen aufgegriffen und unterstützt wird. Zu den Mittelstands- Preis-Unterstützern der ersten Stunde gehörten unter anderem der damalige Wirtschaftschef des Regierungspräsidiums zu Leipzig, Jürgen Gunkel, der Stadtpräsident von Leipzig und Superintendent der Evangelischen Kirche Leipzig-Ost, Friedrich Magirius, der damalige Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Leipzig, Hans-Dieter Manegold, der 2004 viel zu früh an einem Krebsleiden verstorbene ehemalige Vorsitzende der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag, Herbert Goliasch, der Präsident der Handwerkskammer u Prof. Dr. Kurt Biedenkopf © OSKAR-PATZELT-STIFUNG SIE KÜMMERN SICH UM NICHTS. WIR UM DEN REST. EIN MEY. EIN WORT. Tübingen • Stuttgart • Balingen • Schwenningen www.meygeneralbau.de
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