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PT-Magazin - Ausgabe 5 | 2024

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30 Oskar-Patzelt-Stiftung Wie alles begann Was vor der Premiere des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“ vor 30 Jahren passierte Der Gründer des Wirtschaftswettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“ Dr. Helfried Schmidt war weder Betriebsnoch Volkswirt, sondern Quereinsteiger. Er diplomierte 1981 als Mathematik- und Physiklehrer und promovierte 1984 in Psychologischer Statistik an der Universität Leipzig. 1989 folgte die Habilitation. Doch 1991 kündigte er seine sichere Stellung als wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität und ging in die Wirtschaft. Die Zeit des großen Umbruchs um 1990 sah er als eine Zeit voller Entwicklungschancen. Ohne Netz und doppelten Boden Er tauschte die soziale Sicherheit der öffentlichen Festanstellung mit der totalen Unsicherheit eines Existenzgründers. Lediglich seiner Neugier und Lernfähigkeit vertrauend. Für den Verlag Norman Rentrop aus Bonn wurde er freier Korrespondent der Zeitschrift „Die Geschäftsidee“ und berichtete über die Vielfalt von Existenzgründungen bei der Umwandlung einer Staats- in eine Privatwirtschaft in Ostdeutschland. Schmidts Vorschlag, in Leipzig eine Niederlassung des Verlages aufzumachen, lehnte Rentrop jedoch ab. Er glaubte daran, dass die wirtschaftliche und gesellschaftliche Wiedervereinigung in spätestens zwei oder drei Jahren abgeschlossen sein würde und wollte nicht mit einer eigenständigen OST-Niederlassung die Teilung Deutschlands zementieren. Rentrops Prognose erwies sich zwar als falsch. Die daraus abgeleitete unternehmerische Entscheidung war - zufällig - dennoch richtig. Wenige Jahre später kam der „Aufschwung Ost“ erheblich ins Stocken. Dem Bau-Boom mit 25 % Wachstum nach 1990 folgte der tiefe Absturz. Zahlreiche Ostniederlassungen westlicher Unternehmen aus allen Bereichen der Wirtschaft wurden ab Mitte der 90er Jahre mangels Umsatzes und Ertrag wieder geschlossen. Die Analyse Ab 1992 baute das Sächsische Druckund Verlagshaus in Dresden eine Vertriebsmannschaft für Anzeigen auf. Der SDV-Verlag hatte zwei Jahre zuvor erfolgreich Branchenbücher gestartet und erweiterte diese auf ganz Sachsen und Sachsen-Anhalt. Helfried Schmidt startete dort 1992 als freier Handelsvertreter, wurde kurz darauf Vertriebsleiter der Region Leipzig und sollte ein Jahr später als Vertriebsdirektor alle Branchenbuchbereiche des Verlages leiten. Zu diesem © OSKAR-PATZELT-STIFUNG PT-MAGAZIN 5 2024 HILFT MEISTERLEISTUNG ORTHOPÄDIETECHNIK ORTHOPÄDIESCHUH-TECHNIK REHA-TECHNIK · SANITÄTSHAUS · HOMECARE WEB www.zimmermann-team.de

31 PT-MAGAZIN 5 2024 Zeitpunkt hatte er seine Marktanalyse abgeschlossen. Erneut lehnte er eine Sicherheitsversprechende, gut dotierte Stelle ab, kündigte seinen Vertrag und gründete 1993 einen Verlag für mittelstandsorientierte Regionalmagazine. Damals waren die Zeitungen voller Berichte über betriebliche Fusionen und Zusammenschlüsse. Es war eine Zeit euphorischer wirtschaftlicher Vereinigungen. Gigantomanie bemächtigte sich auch der Mitarbeiter der Wirtschaftsredaktionen. Der unternehmerische Mittelstand kam nur noch am Rande vor. Doch nach einer solchen „Zeit der Großkonzerne“ musste wieder eine „Zeit des Mittelstandes“ anbrechen. Damit war der Kern des Konzepts klar: Dienstleistungen für den Mittelstand, auf regionaler Ebene, beginnend im Raum Leipzig. Denn was hier funktioniert, muss auch in Dresden oder Halle glücken. Und was dort Erfolg hat, muss prinzipiell auch in Düsseldorf, München oder Frankfurt/Main gehen. Der Engpass Doch vom Maschinenbau über Marketing bis zum Personalwesen waren alle möglichen Bereiche mit redaktionell hochwertigen Medien abgedeckt. Hunderte von Interessen- und Branchenverbänden versprachen ihren Mitgliedern Unterstützung im Business-Alltag. Welche Nische war da noch zu besetzen? Mit der EKS-Strategie von Wolfgang Mewes suchte Schmidt nach dem brennendsten Problem, dem tatsächlichen Engpass des Mittelstandes. Was war dessen Herausforderung, branchenübergreifend vom Bäcker bis zur Softwareschmiede? Es war das Bild des Unternehmers in der Öffentlichkeit! Im Gegensatz zur Wirtschaftswunderzeit der 50er Jahre stehen Unternehmer aller Branchen heute breitem Unverständnis für volks- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge gegenüber. In den letzten Jahrzehnten hatte sich im Westen zudem die Anschauung immer breiter gemacht, dass Unternehmer grundsätzlich Ausbeuter seien, voller negativer sozialer Ausstrahlung. In den Schulbüchern tauchte der Name des Begründers der sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Ehrhard, praktisch kaum noch auf. Es war, als schämte sich der westliche Wohlfahrtsstaat seiner Ernährer. Unternehmerischem Erfolg begegnete zunehmend Neid und Missgunst. Und unternehmerischem Scheitern wurde Häme und Verachtung entgegengebracht. Schmidt wollte dieser Entwicklung durch einen Wirtschaftspreis entschieden entgegenwirken. Es sollte eine Bühne geschaffen werden! Eine große Bühne, auf der mittelständische Unternehmer ehrliche Achtung und Anerkennung für ihre gewaltigen sozialen Leistungen erfahren sollen. Die Preisausschreibung und Verleihung des „Großen Preises des Mittelstandes“ sollte öffentliche Diskussionen befördern. Der einfache Zusammenhang „Gesunder Mittelstand – starke Wirtschaft – mehr Arbeitsplätze“ musste wieder Akzeptanz finden. „So eine verrückte Idee!“ Doch diese Idee auch in die Realität umzusetzen, war eine gewaltige Aufgabe. Unternehmensberater schätzten die Markteinführungskosten eines solchen Wettbewerbs auf mehrere Millionen D- Mark. Doch die hatte der Existenzgründer natürlich nicht. Es musste anders gehen. Es musste gelingen, fehlendes Kapital zu kompensieren. Indem Menschen für die Idee begeistert werden, ehrenamtliches Engagement ausgelöst wird, eine breite Initiative begründet wird. In zahlreichen Gesprächen und mit viel Zeiteinsatz ging es darum, Mitstreiter zu gewinnen. Zwar gab es viel Skepsis. Aber wenn es Schmidt hinbekommen sollte, den Wettbewerb zu etablieren, dann wollte so mancher sagen können: „Ich war von Anfang an dabei.“ Die Mehrzahl dieser Gespräche wurde mit Persönlichkeiten geführt, die mit ehrlichem Wollen und heißem Herzen die Initiative unterstützen wollten, weil sie sie für nötig hielten. Diese Gesprächspartner bildeten später die „Koordinierungsgruppe“ der u ENTDECKEN SIE DIE WELT VON HANSE HAUS Hanse Haus setzt auf das „Alles-aus-einer-Hand“-Prinzip: Von der Planung bis zum Einzug koordinieren wir den Hausbau und setzen alle Arbeiten mit eigenen Handwerkern um. Auch nach der Hausübergabe steht den Bauherren unser eigener Kundendienst zur Verfügung. Mit Hanse Haus haben Sie einen Baupartner an Ihrer Seite, auf den Sie sich verlassen können. QNG+-LINE VILLA 133 Wir informieren Sie gerne über die aktuellen Fördermöglichkeiten und die finanziellen Vorteile unserer förderfähigen QNG + -LINE. Hanse Haus GmbH Buchstr. 3 | 97789 Oberleichtersbach Telefon 09741 808-409 > Wohnpark mit 7 Musterhäusern und Bemusterungszentrum Deutschlandweit finden Sie ganz in Ihrer Nähe über 30 Musterhäuser und rund 50 Vertriebsbüros. ENERGIESPARENDE FERTIGHÄUSER 09741 808-409 www.hanse-haus.de youtube.com/HanseHausFertighaus instagram.com/hanse_haus

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