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PT-Magazin - Ausgabe 5 2022

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PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Lebe stolz und frei! Risikopapst Gerd Gigerenzer über Risikokompetenz • Unternehmen im Kriegszustand - Was tun bei Bedrohungen von allen Seiten? • Raus aus der Knechtschaft - Unternehmer sollten aufhören, Untertan zu sein • "Heilige Kühe" vertreiben mit dem "Elefant im Raum"

66 Wirtschaft 67

66 Wirtschaft 67 Transformation in der Wertschöpfungskette gelingt nur mit einer Erhöhung des Recycling-Anteils in der Lieferkette In Zukunft werden Endfertigende und OEM nicht nur die Klimaverantwortung für ihre eigene Produktion tragen, sondern sich auch darum kümmern müssen, dass die vorgelagerten Produktionsschritte (zum Beispiel bei Teile- oder Systemherstellern) so klimafreundlich wie möglich ablaufen – etwa in der Wahl der verarbeiteten Rohstoffe. Statt wie bisher die fertigen Halbzeuge einzukaufen, müssen Hersteller am oberen Ende der Wertschöpfungskette zukünftig ihren Kompetenzbereich bis zu deren Beginn ausweiten. Hier werden sich mittelfristig neue Geschäftsmodelle entwickeln, da OEMs in der Regel „am Stück“ und keine „Kilogramm“ einkaufen. Eine wichtige Rolle im nachhaltigen und transparenten Geschäftsmodell spielt dabei die Rücknahme der Schrotte, die bei der Verarbeitung des Metalls in der Lieferkette anfallen. Diese „Pre-Consumer“-Schrotte können von Sekundärhütten wieder eingesetzt werden. Der Kreislauf des klimafreundlichsten Kupfers der Welt beginnt dann wieder von vorne. Denn wenn OEMs die Rohstoffe wie Kupfer direkt bei diesen Herstellern beziehen, können sie die Halbzeugwerke beziehungsweise Teile- oder Systemhersteller mit der Weiterverarbeitung beauftragen und die Lieferkette so viel besser nach umweltstrategischen und individuellen Bedürfnissen gestalten. Diese zunehmende Nachfrage muss durch Angebot gedeckt werden. Man muss dabei berücksichtigen, dass die Lead time für die Erschließung neuer Minen bei rund etwa 10 Jahren liegt. Bis zu drei Jahre sind einzuplanen, um die Kapazität einer existierenden Mine zu steigern. Aktuell ist der Markt für gehandelte Nicht-Eisen-Metalle von der starken Nachfrage in Asien, vor allem China, geprägt. Mit einem Export der Kupferschrotte in außereuropäische Staaten verlieren wir nicht nur unsere einzige Ressource, sondern auch die Kontrolle über weitere Prozesse und damit die Umwelt- und Klimaauswirkungen, die keine nationalen Grenzen PT-MAGAZIN 5 2022 PT-MAGAZIN 5 2022 kennen. Im globalen Handel nehmen wir leider immer wieder wettbewerbsverzerrende Maßnahmen wahr. Zum Beispiel ist es allen Marktteilnehmern erlaubt, in der europäischen urbanen Mine „zu graben“. Im Gegenzug können wir keine Sekundärrohstoffe in verschiedenen Ländern Asiens, vor allem China, kaufen. Der weitere Weg zur Klimaneutralität ist schwierig und erfordert noch viele Investitionen Besonders für China ist es attraktiv, mit Sekundärrohstoffen (Schrotten) aus der urbanen Mine Europas die Nachfrage zu decken. In der Konsequenz ist es für europäische Marktteilnehmer schwieriger, sich mit Rohstoffen zu versorgen. Das oft genannte „Level Playing Field“ ist daher noch weit entfernt. Als Beispiel sei hier der CO2-Handel genannt, dem sich außereuropäische Wettbewerber nicht stellen müssen. Wichtig dabei ist jedoch, dass der Kreislauf innerhalb Europas geschlossen wird. Der Kupferbedarf ist so hoch wie noch nie. Allein über Recycling kann er allerdings noch nicht gedeckt werden. Umso wichtiger ist es, dass keine wertvollen Sekundärmaterialen verloren gehen, indem sie exportiert werden, weil sie zum Beispiel durch zu hohe Auflagen in Europa nicht wirtschaftlich weiterverarbeitet werden können. • Über den Autor Uwe Schmidt ist CCO und Vorstandsmitglied der Montanwerke Brixlegg AG www. montanwerke-brixlegg.com. Das Unternehmen im Innsbrucker Raum hat eine mehr als 550-jährige Geschichte, einen Exportanteil von über 80 %, es ist auf das Upcycling von Kupfer und der damit verbundenen Kupferraffination und auf ganzheitliche Lösungen rund um das Kupfergeschäft entlang der Wertschöpfungskette spezialisiert. Der Brand „BRX“ ist weltweit als Markenzeichen bekannt. ENTWICKLUNG VON PROTOTYPEN BIS ZU KOMPLEXEN SYSTEMEN Maßgeschneiderte Komplettlösungen Serienfertigung · Life-Time-Service Dieter &ÊChristian Ernst: Geschafft! Unser komplett renovierter Markt kommt sehr gut bei unseren Kunden an. Wiedereröffnung, 10.08., EDEKA Ernst/Hilgard Center Engineering service · Industrial service IT service · Key service www.industrieelektronik.de Für Zweibrücken. Ernst ZWEIBRÜCKEN Saarlandstr. 31, Mo-Sa: 8 - 22 Uhr

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