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PT-Magazin - Ausgabe 5 2022

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PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Lebe stolz und frei! Risikopapst Gerd Gigerenzer über Risikokompetenz • Unternehmen im Kriegszustand - Was tun bei Bedrohungen von allen Seiten? • Raus aus der Knechtschaft - Unternehmer sollten aufhören, Untertan zu sein • "Heilige Kühe" vertreiben mit dem "Elefant im Raum"

64 Wirtschaft 65

64 Wirtschaft 65 Kupfer-Sekundärhütte mit Upcycling-Prozess Baustein der Zukunft - Klimaneutralität entlang der Lieferkette © MONTANWERKE BRIXLEGG PT-MAGAZIN 5 2022 PT-MAGAZIN 5 2022 Die Auswirkungen des Klimawandels stellen Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nicht nur vor große Herausforderungen, sondern öffnen in ihrer Notwendigkeit auch das Potenzial für Innovation, Investition, Gemeinwohl und für die Gesellschaft im Allgemeinen. Neue, boomende Wirtschaftszweige wie etwa E-Mobility, Erneuerbare Energien oder “Green Building” verfestigen ihr Standing in der Umgebung der Grünen Revolution. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, setzen die EU und ihre Mitgliedstaaten derzeit auf weitreichende Maßnahmen. Eine vollumfängliche Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die hiesigen Unternehmensstrategien sowie die Transparenz darüber rückt zwar immer stärker ins Bewusstsein. Doch deren Umsetzung wird begleitet durch einen oftmals behäbigen Lern- und Anpassungsprozess. Kreislaufwirtschaft umgeht die (absehbare) Endlichkeit der natürlichen Ressourcen Am Anfang eines jeden Produktionsprozesses stehen Unternehmen in der Rohstoffherstellung. Als Sekundärhütte stehen wir am Ende und am Anfang der Wertschöpfungskette. Unser Upcycling schließt den Kreis in der Kreislaufwirtschaft. Mit den Recycling-Rohstoffen entsteht wieder hochreines Kupfer, das sich nach der Weiterverarbeitung in der Wertschöpfungskette in verschiedenen Produkten wiederfindet, etwa als Kupferrohr in der häuslichen Wasserverteilung, als Kupferdraht in einem Kabel oder einem Elektromotor. Diese Produkte sind somit auch das Ausgangsmaterial in vielen zukunftsweisenden Industriesektoren: Kupfer ermöglicht den Umstieg auf E-Mobilität, den Ausbau erneuerbarer Energien und das Funktionieren von Smart Cities. Am Ende des Lebenszyklus der Produkte fließen diese als Sekundärrohstoffe wieder zurück zu den Sekundärhütten – und damit wieder in den Kreislauf. Nur so ist eine nachhaltige Ressourcennutzung möglich, ganz ohne Qualitätsverluste und zeitlich unbegrenzt. Dieses Konzept gewinnt, vor allem vor dem Hintergrund der Lieferketten- Richtlinie, immer mehr an Bedeutung: Für eine vollständige Transparenz entlang der Lieferkette, muss diese bis zum Beginn zurückverfolgt werden können. Entgegen der weitverbreiteten Ansicht sind nicht Halbzeugwerke deren erstes Glied – genauso wenig wie Erstausrüster (OEM) deren Ende darstellen. Unternehmen werden in Zukunft noch mehr Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass in ihren Lieferketten Menschenrechte und Umweltstandards eingehalten werden. Je geringer etwa der CO2-Fußabdruck eines Herstellungsprozess bzw. eines Produkts entlang der Wertschöpfungskette ist, umso besser wird ein Unternehmen gegenüber der Marktbegleiter gestellt sein. Mit 739 kg CO2 pro Tonne Kupfer (im Vergleich zum Branchendurchschnitt von 4.100 kg) sind die Montanwerke Brixlegg als Kupfer-Sekundärhütte mit ihrem Upcycling-Prozess der weltweit klimafreundlichste Produzent von Kupfer und zeigen damit, dass ökologisches und zukunftsorientiertes Wirtschaften nicht „nur" gut für Mensch und Umwelt ist, sondern auch in der Praxis als erfolgreiches Geschäftsmodell funktioniert: Denn vom Höchstmaß an CO2-Einsparung profitieren ebenso die kupferweiterverarbeitenden Industrien, und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dass die Wirtschaftsakteure - unabhängig von der Branche – bei der eigenen Produktion als auch beim Bezug von Energie und Wärme (Scope-1 und 2-Emissionen), den CO2-Ausstoß minimieren sollten, um zukunftsfähig zu bleiben, ist vielen inzwischen bewusst. Anders sieht es jedoch mit sogenannten Scope-3-Emissionen aus: Zur Reduzierung der Emissionen, die durch Dritte (wie zuliefernde und dienstleistende Unternehmen oder Endverbrauchende) entstehen, braucht es spezielle Maßnahmen. u

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