Aufrufe
vor 1 Jahr

PT-Magazin - Ausgabe 5 2022

  • Text
  • Wwwptmagazinde
  • September
  • Mittelstand
  • Welt
  • Genau
  • Zukunft
  • Unternehmer
  • Gesellschaft
  • Wirtschaft
  • Menschen
  • Unternehmen
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Lebe stolz und frei! Risikopapst Gerd Gigerenzer über Risikokompetenz • Unternehmen im Kriegszustand - Was tun bei Bedrohungen von allen Seiten? • Raus aus der Knechtschaft - Unternehmer sollten aufhören, Untertan zu sein • "Heilige Kühe" vertreiben mit dem "Elefant im Raum"

12 Gesellschaft 13 Die

12 Gesellschaft 13 Die Diskussion ist angekommen – Nominiert für die Jurystufe 2022 wer zahlt die Energie-Zeche? © VNG Es ist keine Luxusdiskussion mehr, mit unserer Wirtschaft geht es rasant bergab. Ölkrise, Wiedervereinigung, New-Economy-Blase: Jahrzehntelang hat sich Deutschlands Wirtschaft als widerstandsfähig erwiesen. Die Wettbewerbsfähigkeit wurde erhalten und der Wohlstand gesichert. Doch nun droht der K. o., denn die ökonomischen Folgen der Corona-Krise und des Ukrainekonfliktes werden von der Regierung schulterzuckend hingenommen. Und eine desaströse Energiepolitik verschärft die Lage. Europa und Deutschland sind in den Krisenmodus versetzt. Und wer spricht über den deutschen Mittelstand? Die Situation am Energiemarkt ist extrem herausfordernd und unübersichtlich. Sie spitzt sich weiter zu und erreicht alle gesellschaftlichen Bereiche. Erdgas- und Steinkohlepreise und infolgedessen auch die Börsenstrompreise haben sich innerhalb eines Jahres vervielfacht. Kostete eine Megawattstunde (MWh) in 2021 noch rd. 50 Euro, stieg dieser Wert im August 2022 auf über 500. Mit der wirtschaftlichen Erholung sind auch die Ölpreise deutlich gestiegen. Der Großteil dieser Entwicklung fand bereits vor Beginn des Konfliktes in der Ukraine statt und wird durch die geopolitischen Unsicherheiten nur verstärkt. Eine Inflationsrate von aktuell 7,5 Prozent belastet bereits heute Unternehmen und Haushalte extrem und wird mit höheren Energiepreisen weiter ansteigen. DAS DIGITALE ASSISTENZ- SYSTEM Der Weg zu Industrie 4.0 – mit dem digitalen Typenschild Zugriff auf alle Informationen PT-MAGAZIN 5 2022 PT-MAGAZIN 5 2022 Untergrund Gasspeicher Bad Lauchstädt der VNG Gasspeicher Steigende Gaspreise und Inflation hängen unmittelbar zusammen. Steigt der Gaspreis 2022 vom zweiten zum dritten Quartal um 50 Prozent, klettert die Inflationsrate um weitere 0,9 Prozentpunkte im Jahresdurchschnitt. Verdoppelt sich der Gaspreis, wächst die Inflation um einen Prozentpunkt im Jahresdurchschnitt 2022 und um fast vier Prozentpunkte 2023, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Betroffenheiten sind verschieden: Private Haushalte sorgen sich vorrangig um den Anstieg bei Gas- und Benzinpreisen, Energieversorger stellen die wachsenden Unterschiede zwischen Einkaufspreisen und vertraglich zugesicherten Verkaufspreisen vor Herausforderungen. Die Industrie ist besorgt über den wachsenden Kostenunterschied bei Erdgas und Strom zu Wettbewerbern in Nordamerika oder dem arabischen Raum. Denn überall da, wo signifikant höhere Energiekosten nicht entsprechend weitergegeben werden können, ist die Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr. Im Fokus der Diskussion steht die Gasversorgung. Wie sieht die EU die Sicherung der Gasversorgung? Ein Notfallplan zum Gassparen verpflichtet die EU-Staaten, den nationalen Konsum im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen müsste Deutschland von August bis März nächsten Jahres rd. 10 Milliarden Kubikmeter Gas einsparen, soviel wie fünf Millionen vierköpfige Haushalte durchschnittlich im Jahr verbrauchen. Die EU-Kommission empfiehlt weiter, ab Herbst die Temperatur in öffentlichen Gebäuden und an Unternehmensstandorten zu deckeln. Sollte es zu Ver- sorgungsengpässen kommen, könnten verbindliche Einsparziele vorgegeben werden. Für den grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ein „großer Erfolg“ . Und die Botschaft aus seinem Ministerium für Unternehmen und Bürger: Eine Gasnotlage abwenden durch Senkung des Gasverbrauches. Was tun aber Unternehmen z.B. der energieintensiven Industrie, der Stickstoffproduktion oder Ernährungswirtschaft, wo Gas notwendig ist für die Produktion und den Erhalt der Arbeitsplätze“. Einen Ausblick, was uns erwarten kann, zeigen die bereits in Spanien beschlossenen Energiesparmaßnahmen: Alle Gebäude des öffentlichen Sektors, aber auch Kaufhäuser, Kinos, Arbeitsstätten, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen werden künftig ihre Räumlichkeiten im Sommer auf nicht weniger als 27 Grad abkühlen und im Winter auf höchstens 19 Grad beheizen dürfen. Neben anderen Maßnahmen müssen Läden und Betriebe mit automatischen Systemen ihre Türen geschlossen halten, um je nach Jahreszeit das Entweichen von Wärme oder kühler Luft zu vermeiden. Die Beleuchtung von nicht benutzten Büros, von Schaufenstern und Denkmälern muss nach 22 Uhr ausgeschaltet werden. Niedrigere Raumtemperatur, um Gasverbrauch zu senken? Auch in Deutschland werden Maßnahmen diskutiert, um in Büros Energie zu sparen. Dax-Konzerne überlegen Mitarbeiter im Winter ins Homeoffice zu schicken, um Heizkosten zu sparen. Laut einer Handelsblatt-Umfrage gibt es bei Bayer Pläne, die Temperatur an den deutschen Standorten um mindestens ein Grad Celsius zu senken. Der Fahrzeughersteller Daimler Truck will mit Beginn der Heizperiode die Raumtemperatur in u Your partner for smart AUTOMATION CONCEPTS for NARROW FABRICS RSG Automation Technics GmbH & Co. KG 74321 Bietigheim-Bissingen Germany www.rsg-automation.de das-assistenzsystem.de | digitalisierung@fasihi.net

Jahrgänge