Aufrufe
vor 2 Jahren

PT-Magazin 3 2021

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Bange machen gilt nicht!

54 Wirtschaft ©

54 Wirtschaft © container-ship-596083_pixabay Boom in China und Lockdown in Europa für das Wirtschaften von morgen bilden - China strebt die globale digitale Führerschaft an. Längst gestalten Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche aus dem Reich der Mitte die Digitalisierung auf globaler Ebene mit. Das Land ist dabei konsequent eigene technologische Standards durchzusetzen. Es bestimmt so zukünftige Rahmenbedingungen für internationale Unternehmen. Die verhältnismäßig laxe chinesische Regulierung der Digitalwirtschaft wird zweifellos globale Folgen für den Umgang mit den ethischen Fragen der unaufhaltsamen Digitalisierung haben. Bereits heute ist der wachsende weltweite Einfluss chinesischer IT-Unternehmen auf die digitale Infrastruktur nicht mehr wegzudiskutieren. die Europäer von morgen werden die Chinesen von gestern Deutschland und viele Länder Europas befinden sich größtenteils im Corona-Lockdown, die Wirtschaft kommt nicht in die Gänge und der stationäre Einzelhandel wird sukzessive vernichtet. Die Innenstädte veröden. China hat das leidige Coronaproblem mit knallharten Maßnahmen längst gelöst. Selbst in Wuhan wird seit Monaten wieder gefeiert. Chinas Wirtschaft boomt. Kurzum: in China wird mächtig Geld verdient, in Deutschland und den EU-Ländern nicht. Das Ursprungsland des Coronavirus, China, ist der klassische Profiteur der Coronakrise. Je länger der gegenwärtige Status quo anhält, je länger die Politik eine Lockdown-Verlängerung nach der anderen beschließt, desto bitterer wird es für uns und desto mächtiger wird China. Digitalisierung – Deutschland hat den Anschluss an das 21. Jahrhundert verpasst Egal ob Behörden, Ämter, Schulen, Universitäten, langsame Internetverbindungen, Breitbandausbau, Funklöcher… Bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung steht Deutschland auf Rang 21 von 27 EU-Mitgliedsstaaten. Jetzt wird in Deutschland krampfhaft das versucht nachzuholen, was man in 15 Jahren versäumt hat. Corona offenbart, dass das Thema Digitalisierung unter der Regierung Merkel in Deutschland auf verheerendste Weise ignoriert wurde. Nicht ohne Grund stellen Spötter fest, dass Corona in einem Jahr mehr für die Digitalisierung getan hat als die Regierung Merkel in 15 Jahren. Anders sieht es in China aus. China auf dem Weg zur digitalen Führerschaft Dort sind Zustände wie in der Digitalisierungswüste Deutschland undenkbar. Das Land ist längst nicht mehr die Billigwerkbank der Welt, sondern ein technologisch äußerst fortschrittlicher Staat mit Konzernen wie Tencent (770,7 Milliarden Euro Marktkapitalisierung) und Alibaba (597,9 Milliarden Euro Marktkapitalisierung). Allein diese beiden Konzerne sind mehr wert als alle DAX-Unternehmen zusammen. Weder in Deutschland noch in der EU sind solche zukunftsträchtigen Konzerne zu finden. Europa hat hier längst den Anschluss an das 21. Jahrhundert verpasst. Lediglich die USA spielen mit Apple, Alphabet, Amazon, Facebook, Microsoft, in dieser Liga. Im Land der Mitte werden Zukunftstechnologien mit Hilfe von gigantischen Investitionen gnadenlos vorangetrieben. Egal ob bei 5G, Künstliche Intelligenz (KI), Nanotechnologie, Quantentechnologie, Big Data, Cloud Computing, virtuelle Realität, Biotechnologie, autonomes Fahren und Smart Cities -Technologien, die das Fundament Höchste Strompreise in Deutschland – mehr Kohlekraftwerke in China Während in Deutschland die Strompreise durch die Decke gehen und Deutschland für die energieintensive Industrie tagtäglich unattraktiver wird, geht China andere Wege. Seit der Jahrtausendwende hat sich der Strompreis in Deutschland mehr als verdoppelt. Strom ist in Deutschland durchschnittlich 163 Prozent teurer als im Rest der Welt. 32,10 Cent pro Kilowattstunde müssen Verbraucher hierzulande aufbringen – im internationalen Durchschnitt sind es nur 12,22 Cent. Des Weiteren werden keine neuen Kohlekraftwerke mehr gebaut und laut Ausstiegsbeschluss der Bundesregierung wird das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland spätestens 2038 vom Netz gehen. China hält von dieser Politik offenkundig nichts. China installiert Jahr für Jahr mehr Kraftwerke als es vom Netz nimmt. Entgegen dem weltweiten Trend hat China seine Kohle-Kapazitäten durch den Bau neuer Kraftwerke zuletzt wieder erweitert. Chinas Kohleverbrauch ist seit 1965 um mehr als das Sechzehnfache angestiegen. 2019 lag er bei 81,7 Exajoule. Deutschlands Kohleverbrauch lag im selben Jahr bei 2,3 Exajoule. Bereits heute geht mehr als die Hälfte des globalen Kohleverbrauchs auf das Konto Chinas. Das Reich der Mitte baut seine Kohlekraftwerke nicht nur weiter aus, sondern exportiert sie auch noch. Fakt ist: Von den 2019 weltweit in Betrieb genommenen Kohleblöcken mit 68 Gigawatt stehen ca. zwei Drittel in China. PT-MAGAZIN 3 2021

55 PT-MAGAZIN 3 2021 Ende des Automobilstandorts Deutschland ist eingeläutet 2020 wurden in China knapp 20,18 Millionen Pkw abgesetzt. 6 Prozent weniger als 2019. Bei den Nutzfahrzeugen wurde der Absatz im Vergleich 2019 um 18,7 Prozent gesteigert. Somit lag der Absatz an Kraftfahrzeugen 2020 insgesamt bei etwa 2,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. In Deutschland kann man von solchen Werten lediglich träumen. Für das gesamte Jahr 2020 sank allein der PKW-Absatz um satte 19,1 Prozent. Dunkle Wolken über dem Automobilstandort Deutschland Die PKW-Produktion in Deutschland sank um 24,7 Prozent, auf 3,5 Millionen Einheiten, im Vergleich zu 2019. Dies ist der niedrigste Stand seit 1975. In China wurden im Jahr 2020 rund 19,99 Millionen Pkw produziert. Das sind knapp 5,7-mal mehr als in Deutschland. Im Vergleich zu 2019 entspricht das lediglich einem Rückgang von 6,5 Prozent. Bis dato besteht in Deutschland noch keinerlei Aussicht auf Besserung. Im Januar 2021 ist ein Rückgang bei der PKW-Produktion in Deutschland, in Höhe von 23,0 Prozent zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. In Zukunft wird aus Kostengründen die PKW-Produktion immer mehr ins Ausland verlegt. Bereits 2019 fertigten die deutschen Autohersteller mehr Fahrzeuge in China als in ihren Fabriken in Deutschland. Dieser Trend wird sich verschärfen. Ab 2022 wird beispielsweise die Smart-Produktion, bis auf die Design-Abteilung werden alle dazu nötigen Betriebsteile, nach China verlagert. Ab 2024 will Daimler hunderttausende Verbrennungsmotoren gemeinsam mit dem chinesischen Autobauer Geely produzieren. Auch BMW kündigte bereits den kompletten Abzug des Verbrenners aus Deutschland an. Fakt ist: Während sich in Europa die Wirtschaft seit knapp einem Jahr im Krisenmodus befindet stieg das Exportvolumen Chinas von 185,15 Milliarden Dollar im März 2020 auf 281,93 Milliarden Dollar im Dezember 2020. Im Vergleich zum Dezember 2019 stiegen die Exporte im Dezember 2020 um 18 Prozent. Das Importvolumen stieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 2020 hat China einen Handelsüberschuss von 535 Milliarden Dollar zu verzeichnen, das sind 106 Milliarden Dollar mehr als 2019. Allein gegenüber den USA betrug der Handelsbilanzüberschuss im Gesamtjahr 2020 über 316,9 Milliarden Dollar. Deutschland und der Rest von Europa sind im Vergleich meilenweit von Allzeithochs entfernt. Chinas Wirtschaft ist längst raus aus dem Krisenmodus und in Deutschland und der EU ist noch immer kein Ende in Sicht. China – Handelspartner Nummer 1 2020 ist China der wichtigste Handelspartner Deutschlands gewesen - zum fünften Mal in Folge. Trotz Corona wuchs der Umsatz im Außenhandel mit China um 3 Prozent. Auf den Rängen zwei und drei folgten 2020 die Niederlande und die USA. Bei den wichtigsten Importstaaten lagen die Niederlande auf Platz zwei (88,5 Milliarden Euro) vor den USA (67,8 Milliarden Euro). Hier führte die Corona-Krise allerdings zu Rückgängen: Die Importe aus den Niederlanden sanken gegenüber 2019 um 9,6 Prozent und die Importe aus den USA um 5,0 Prozent. Ganz anders sieht es bei China aus. Im Jahr 1980 lag China noch auf Rang 35 der wichtigsten Importstaaten, 1990 bereits auf Rang 14. Seit 2015 ist China der Staat, aus dem die meisten Importe nach Deutschland kommen. 2020 wurden Waren im Wert über 116 Milliarden Euro aus China eingeführt (5,6 Prozent mehr als 2019). 2020 überstieg der Wert der aus China importierten Waren den Wert der dorthin exportierten Waren um 20,4 Milliarden Euro. Die USA sind weiterhin wichtigster Abnehmer deutscher Exporte, obwohl die Ausfuhren dorthin gegenüber 2019 um 12,5 Prozent auf 103,8 Milliarden Euro zurückgingen. Auf den Rängen zwei und drei folgen mit 95,9 Milliarden Euro (minus 0,1 Prozent) China ˘ www.susa-sauer.de PREISTRÄGER Großer Preis des MITTELSTANDES Wir sind ... Ihr Partner zur Herstellung von Präzisionsdrehteilen von d=5 bis d=200 mm für die Fahrzeugindustrie, Maschinen- und Bergbau, Hydraulik u.a. SUSA S. Sauer GmbH & Co. KG An der Niedermühle 4 01257 Dresden Tel.: +49-351-28166-91 Fax : +49-351-28166-80 Unser Plus... stark in Quali tät und Leistung beim Drehen, Fräsen, Schleifen, Räumen, Honen, Thermisch Entgraten und Tiefl ochbohren mit moderner CNC-Maschinentechnik

Jahrgänge