44 Oskar-Patzelt-Stiftung Finalisten 2020 aus Baden-Württemberg Bentley Innomed GmbH 72379 Hechingen Mit Innovationen im Medizinbereich auf dem Weg zum erfolgreichen Großunternehmer Mit Medizintechnik „Made in Germany“ steht die Bentley Innomed GmbH bei Ärzten hoch im Kurs. Einen zweistelligen Millionenbetrag im mittleren Bereich erwirtschaftet der Mittelständler aus Hechingen mit speziell ummantelten Stents für die minimal-invasive Gefäßchirurgie. Dabei handelt es sich um kleine Stützen, die Hohlorgane und Gefäße im menschlichen Körper vor allem bei Operationen offenhalten. Das Unternehmen hat bei diesen kleinen Teilen eine größere Kompetenz in der Entwicklung und Herstellung. Die Medizintechniker hören auf das Feedback der anwendenden Ärzte und verbessern ihre Produkte, wo es nur geht. So wurde das Unternehmen Anfang 2015 auf ein Problem mit einem speziellen Produkt hingewiesen. Doch es stellte sich heraus, dass einige Ärzte den Stent falsch anwendeten. Für diese sog. Offlabel-Anwendungen besaß die Technik gar keine Zulassung. Anstatt die Ärzte nachträglich zu belehren, erkannten die Bentley-Entwickler die Chance, die sich dahinter verbarg und entwickelten eine zweite Generation des Stents, die innerhalb von nur sieben Monaten in gleich drei Punkten optimiert wurde. Bis heute kann diese Neuerung weiterverkauft werden. Zu Problemen kam es seither nicht. 26 der aktuell 180 Mitarbeiter befassen sich ausschließlich mit Innovationen und Produkt-entwicklungen. Jedes Jahr kann so mindestens ein neues Produkt angeboten werden. Zudem beschäftigt sich ein großes Projekt im Hintergrund mit der Behandlung von einer angeborenen Verengung der Lungenarterie bei Neugeborenen und Kleinkindern. Für die Behandlung dieser Krankheit gibt es aktuell noch keine Stents auf dem Markt. Bentley will das ändern und entwickelt die neuartigen Gefäßstützen. In einigen Jahren könnten sie verfügbar sein. Wenn ein Mitarbeiter der Bentley Innomed GmbH einen Verbesserungsvorschlag einreicht, erhält er ein Feedback, egal ob die Idee umgesetzt wird oder nicht. Umgesetzte Maßnahmen werden mit bis zu 25 Prozent der eingesparten Kosten honoriert. Die Gesundheit der Angestellten hat einen hohen Stellenwert. Mehrmals jährlich stehen bei Bentley Sportwettkämpfe in wechselnden Disziplinen an. Auch Skiausflüge werden gemeinsam unternommen. Massagen, Rauchfrei-Seminare, kostenfreies Obst und die Möglichkeit, ein Fahrrad über Bentley zu leasen, wird den Mitarbeitern angeboten. Der Bentley Innomed GmbH ist Umweltschutz ein wichtiges Anliegen. Es wird überwiegend digital gearbeitet, Bestellprozesse, das Rechnungswesen, die Zeiterfassung der Angestellten sowie Urlaubsanträge laufen komplett papierlos. Kliniken und Ärzte bestellen die Stents aus Hechingen, die in 98 Prozent der Fälle termingetreu am nächsten Tag oder in Notfällen noch schneller geliefert werden, über eine spezielle App. Die Bentley Innomed GmbH wurde durch die Sparkasse Zollernalb für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. ó Help Tech GmbH 72160 Horb-Nordstetten Blinden eine Chance auf Arbeit geben Die vor 40 Jahren gegründete Help Tech GmbH geriet 1994 in eine Schieflage, als der Firmengründer starb und der nachfolgende Geschäftsführer zur Konkurrenz abwanderte. Doch der nachrückende, engagierte Dipl.-Ing. Siegfried Kipke rettete das sinkende Schiff. Lange Zeit konnten aufgrund fehlender Finanzmittel keine Innovationen vorangetrieben oder neues Personal eingestellt werden, doch auch das änderte sich. Allein in den vergangenen drei Jahren wurde die Belegschaft nahezu verdoppelt. Angefangen hat alles mit den Braillezeilen. Sie ermöglicht blinden Menschen Bücher zu lesen. Mittlerweile wurde das Produkt weiterentwickelt und an weitere Bedürfnisse angepasst. Jetzt können Blinde auch am Arbeitsleben teilnehmen PT-MAGAZIN 6 2020
45 in der Region. Auch Projekte in Afrika, beispielsweise zur Behandlung des grauen Stars, unterstützt die Firma. Die Horber veranstalten zudem jährlich die größte internationale Blinden- und Sehbehindertenmesse in Frankfurt am Main. Die Help Tech GmbH ist zum zweiten Mal für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. Die Nominierung erfolgte in diesem Jahr durch den Landkreis Freudenstadt. ó PT-MAGAZIN 6 2020 v.l.: KURZ Karkassenhandel GmbH, Hannah Schöberl, Geschäftsführerin; Philipp Raff, Betriebsleiter; Help Tech GmbH, Dipl.-Ing. Siegfried Kipke, Geschäftsführer; WGfS GmbH, Rosemarie Amos-Ziegler, Geschäftsführerin; Bentley Innomed GmbH, Christian Bader, Director Quality & Market Access / Prokurist; ZAHORANSKY AG, Ulrich Zahoransky, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert) und Bürotätigkeiten fast ohne Einschränkungen ausüben. Das Angebot der Help Tech GmbH wurde auf Telefone und Handys, Vorlese- und Abspielgeräten erweitert. Für seh-eingeschränkte Menschen wurden verschiedene vergrößernde Sehhilfen geschaffen. Ganz neu im Angebot ist verschiedene Software, die es Blinden ermöglicht, den gesamten Computer- Bildschirm vorlesen oder in Brailleschrift anzeigen zu lassen. Das Unternehmen entwickelte darüber hinaus eine Brille, an der eine etwa fingergroße Kamera befestigt wurde, die jeden Text vorliest, der sich im Blickfeld des Anwenders befindet. Das ist nicht nur für Blinde nützlich, sondern hilft auch Menschen mit einer Leseschwäche und selbst Analphabeten. Entwickelt wird diese hochinnovative Technik von aktuell 60 Angestellten, wovon sich drei in einer Ausbildung zu Industriekaufleuten befinden. Ein Drittel der Belegschaft hat selbst Sehbeeinträchtigungen oder ist komplett blind. Die Mitarbeiter der Help Tech GmbH erhalten 30 Tage Urlaub im Jahr und zusätzlich zwei Wochen Schließzeit über Weihnachten und Neujahr. Das Unternehmen ist weiterhin an einem Startup beteiligt, das an der Entwicklung eines Exoskeletts arbeitet. Die beiden jungen Unternehmer werden von dem Horber Mittelständler durch Bereitstellung von Arbeitsräumen, Maschinen, Personal und finanziellen Mitteln unterstützt. Die Help Tech GmbH geht regelmäßig an Schulen und zu Berufsförderwerken und berät dort Blinde und Sehbehinderte. Als Sponsor unterstützt das Unternehmen die Goalball-Bundesliga, kleine Amateurvereine im Umkreis des Firmensitzes, verschiedene Blindenverbände sowie eine aktive Selbsthilfegruppe „Miteinander für Behinderte und Nichtbehinderte“ KURZ Karkassenhandel GmbH 73240 Wendlingen Alte Reifen für neuen Straßenbelag Seit 1955 dreht sich das Leben im Unternehmen von Karl Kurz um Reifen. Die KURZ Karkassenhandel GmbH verkauft neue Reifen an Autofahrer und Werkstätten. Das Hauptgeschäft besteht allerdings darin, alte, verschlissene Reifen aufzukaufen und zu recyceln. Ein hoher siebenstelliger Umsatz wird damit jährlich erwirtschaftet. Das Unternehmen ist bestrebt, die bestmögliche Wiederverwertungsform im Einklang mit der Umwelt zu finden. Während viele Umweltsünder die alten Reifen einfach im Wald entsorgen, werden sie bei KURZ vermahlen und für verschiedene Zwecke aufbereitet. Unterschiedliche Eigenschaften und Korngrößen werden dabei je nach Kundenwunsch realisiert. Bei den Mengen besteht ein hohes Maß an Flexibilität, sobald die Mindestmenge von 10 Kilogramm erreicht wird. Hauptanliegen der KURZ Karkassenhandel GmbH ist es, die Bauhaus ArteA DIE MODERNE KUNST DES WOHNENS! Telefon 02623 884488 www.kern-haus.de
16. Jahrgang | Ausgabe 6 | 2020 | I
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Shows Bilder: Boris Löffert
KOLUMNE 51 So funktioniert`s: So fu
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55 Quelle: GEM Team Deutschland 201
57 PT-MAGAZIN 6 2020 Ein einzigarti
59 PT-MAGAZIN 6 2020 © Carl Duisbe
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