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PT-Magazin 06 2018

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Uneitelkeit und

Uneitelkeit und Exzellenz Aus Grußworten und Kolumnen PT-MAGAZIN 6/2018 Oskar-Patzelt-Stiftung 38 Meine Erwartung, nach der Eröffnung des Abends Zeuge einer perfekt organisierten Unterhaltungsshow zu werden, wurde natürlich nicht enttäuscht. Das angekündigte Programm mit Preisverleihung, Buffet und Ball, mit Tänzern, Sängern und Artisten, begeisterte schon für sich gesehen rundum. Doch inmitten der tosenden Veranstaltung, zwischen allen optischen, akustischen und kulinarischen Reizen, fand ich mich im Kern aus einem noch ganz anderen Grund staunend und sprachlos. Ein Finalist nach dem anderen wurde auf die Bühne gerufen, Preisträger für Preisträger, Mittelständler, Chefs, Geschäftsführer, Eheleute, Brüderpaare, Kollegen, Unternehmensvertreter. Während sie über den roten Teppich die Stufen hinauf auf die Bühne traten, erschienen Bilder ihrer Unternehmen und ihrer Produkte auf der Leinwand. Abwechselnd stellten Helfried Schmidt und Petra Tröger die Leistungen der Geehrten vor. Zuletzt standen die Ausgezeichneten jeder Kategorie reihenweise im Rampenlicht und nahmen ihre Preise entgegen. Der Kontrast zwischen der dort einerseits durchgängig beobachtbaren Uneitelkeit der Beteiligten und der Exzellenz ihrer Arbeit andererseits konnte kaum größer sein. Mit scheuen Blicken, sanftem Nicken und bisweilen einem kleinen Schulterzucken quittierten diese Gewinner die Hinweise der Laudatoren darauf, dass sie Weltmarktführer, seit Jahrzehnten Innovationsgewinner, Arbeitsplatzgaranten, Umsatzsteigerer oder Familienunternehmer in jahrhundertelanger Tradition sind. Höchste Kreativität und Perfektion in der Produktherstellung, Loyalität in der Zusammenarbeit, Sensibilität zum stetig neuen Erspüren von Kundenbedürfnissen, Verlässlichkeit gegenüber Partnern, Seriosität und – nicht zuletzt – allgegenwärtige Bereitschaft zur Hilfestellung für Bedürftige kristallisierten sich in den gut zwei Stunden der Vorstellung dieser Menschen als Extrakt ihres Erfolges heraus. Warum, fragte ich mich, stehen Unternehmer wie diese nicht tagtäglich im Fokus des allgemeinen medialen Interesses? Warum sehe ich die Gesichter dieser realen Helden unseres Wohlstandes nicht auf den Titelseiten unserer Zeitungen? Warum erzählen uns Funk und Fernsehen nicht ununterbrochen die Lebensgeschichten dieser Mitmenschen, die durch ihren Einsatzwillen, ihre Risikobereitschaft, ihre Unbeugsamkeit gegenüber Niederlagen und Rückschlägen, durch ihre beharrliche Motivation, sich anderen dienstbar zu machen, das alltägliche Leben von jedermann erleichtern und mit Annehmlichkeiten versehen? Blickt man nur auf die vergangenen 100 Jahre in Deutschland zurück, so stellt man fest, dass es politischen Akteuren 1918, 1933, 1945 und 1989 gleich viermal gelungen ist, das von ihnen beherrschte Gemeinwesen jeweils krachend scheitern zu lassen. Und mit jedem Scheitern dieser Art waren Trümmerfelder unterschiedlichen Ausmaßes verbunden, im Materiellen wie im Immateriellen. Jedes Mal danach waren es dann die wirtschaftlichen Akteure, die die Trümmer beseitigten und uns – trotz des je haarsträubend angerichteten Chaos – einen immer besseren Lebensstandard sicherten. Warum lassen wir zu, dass die notorischen Studienabbrecher und Berufslosen, die ihr eigenes, persönliches Leben erweislich nicht nachhaltig zu organisieren vermochten, die Lufthoheit des öffentlichen Diskurses beherrschen und den politischen Ton angeben? Trifft zu, was ein Gast des Festes mir zuraunte: „Journalisten schreiben lieber über Kevin Kühnert, weil sie das, was diese Unternehmer leisten, selber gar nicht ver- Lammetal GmbH Ein Unternehmen mit sozialem Auftrag • Menschen mit Behinderung als gleichberechtigte Partner • Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft • Individuelle Entwicklung der Fähigkeiten und Interessen www.lammetal.net Kontakt Lammetal GmbH · Gemeinnützige Lebenshilfe Einrichtungen An der Pferdewiese 1 · 31195 Lamspringe · Tel (05183) 94 07-0 · info@lammetal.net

Bilder: Oskar-Patzelt-Stiftung/Boris Löffert Carlos A. Gebauer Prof. Dr. Wolfgang Reinhart Dr. Dietlind Tiemann stehen“? Wie sähen wohl Deutschland, Europa und die Welt in 20 oder 50 Jahren aus, wenn die Preisträger dieses Abends zu sichtbaren Vorbildern nachfolgender Generationen würden? Ich habe eine Vorstellung. Und ich danke Helfried Schmidt und Petra Tröger dafür, mir diesen Einblick gewährt zu haben. Carlos A. Gebauer, stellv. Vorsitzender Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft, sprach ein Grußwort zur Regionalgala am 13.9.2018 in Würzburg. Auszug aus seiner Kolumne aus dem Magazin eigentümlich frei Nr. 187. Ohne „Mitte“ geht es nicht – die große Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Wirtschaft und unsere Gesellschaft insgesamt kann man gar nicht oft genug hervorheben. …(Der) Leitspruch des diesjährigen Wettbewerbes: „Zukunft gestalten“ … ist gut gewählt: … Die Initiative, Innovationskraft und Kreativität von Mitarbeitern und Unternehmensführungen – das sind zentrale Eigenschaften, um Zukunft erfolgreich zu gestalten. Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, sprach ein Grußwort zur Regionalgala am 8.9.2018 in Dresden „Zukunft gestalten“ heißt das Motto des diesjährigen Wettbewerbs um den „Großen Preis des Mittelstandes“. In der Tat: Unser Mittelständler ist ein kraftvoller Gestalter der Zukunft. In den mittelständischen Unternehmen wird jeden Tag an der Zukunft gearbeitet. Der Mittelstand forscht. Er erschließt neue Technologien und Geschäftsfelder. Er bildet aus. Der Mittelstand sorgt für Innovationen in Produktion, Qualitätssicherung, Service, Gestaltung der Arbeitswelt und Corporate Citizenship. Er entwickelt und erprobt neue Modelle der Fachkräftebindung und ist oft Vorreiter eines innovativen Unternehmertums. Der Mittelstand ist das kreative Herz unserer Wirtschaft. Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Mitglied des Präsidiums der Oskar-Patzelt-Stiftung, sprach ein Grußwort zur Regionalgala am 13.9.2018 in Würzburg Wir reden zu wenig über jene, die „den Laden, unsere Bundesrepublik, am Laufen halten“, diejenigen, die wirklich die (v.l.) Dr. Helfried Schmidt, Prof. Dr. Armin Willingmann, Petra Tröger „ Zukunft gestalten“, gemäß des Mottos der heutigen, festlichen Veranstaltung. Das ist auch weiterhin meine felsenfeste Position. Indes erwarten Sie berechtigt von der Politik mehr als nur deklaratorische Anerkennung nämlich, eine unternehmens-/ unternehmerfreundliche Atmosphäre, denn nur sie schaffen Arbeitsplätze, wofür ich allen an dieser Stelle ganz herzlich danke. Die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland hängt in entscheidendem Maße davon ab, wie gut es uns gelingen wird, die Fachkräftebasis zu sichern und zu erweitern. Dr. Dietlind Tiemann, ehemalige Unternehmerin, Oberbürgermeisterin, Preisträgerin MdB, sprach ein Grußwort zur Bundesgala am 27.10.2018 in Berlin ó 39 PT-MAGAZIN 6/2018 Oskar-Patzelt-Stiftung

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