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P.T. MAGAZIN 06/2011

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Kultur I Lifestyle Schon

Kultur I Lifestyle Schon beim Einfahren in das Messeparkhaus wird bewusst, die Zeit der Rezession in der Automobilindustrie ist vorbei, über 13.000 Journalisten aus knapp 100 Ländern strömen in die Messehallen. Den Anfang macht der große Pavillon des Erfinders der Fahrfreude, BMW, der erneut mit großer Indoor-Rundum-Präsentationsteststrecke glänzt, sich aber auf die Vorstellung der neuen BMW i-Konzepte konzentriert, die einmal als i3, das urbane vollelektrische und damit lokal emissionsfreie Serienfahrzeug, und als i8, ein Sportwagenflair vermittelnder Plug-In-Hybrid, der in 5 Sekunden auf 100km/h sprintet und dabei nur 3Liter des Erdminerals verbrennt, auftraten. Leider Blenderstudien, denn sonst sind die BMW-Automobile weit weg von zukunftsträchtigen, die Brieftasche schonenden Verbrauchswerten. Darüber kann auch die erotisierende Schönheit des neuen BMW 6ers hinweg täuschen. Zumal immer noch M-Konzepte so tun, als hätten wir eine zweite Welt im Kofferraum. Ford beeindruckte mit der neuen Studie des Ford EVOS, eines neuen Hybriden der zukunftsweisend für die Marke funktionieren soll. Ein Coupé, angelehnt an Aston Martin, mit Flügeltüren und rassigen Linien. Die Hoffnung, dass dieses Modell in die Serienfertigung gelangt, ist groß und könnte angesichts der hervorragenden Resonanz dazu führen, dass dieses aufregende Designstück in den Autohäusern des Fordkonzerns auftaucht. Was wiederrum nicht so funktionierte, war die persönliche Technologievorführung des neuen Schildererkennungssystems und des Einparkassistenten im neuen Ford Focus, der erst vergaß, mich über die gelesenen Schilder zu informieren und dann auch noch beim Rückwärtseinparken versagte. Der Chevrolet Messestand, von weither ein Blickfang durch den 1:1 dimensionierten Transformer Bumble Bee, der sich aus einem Bruder eines darunter stehenden Camaro Cabrio transformiert hatte. Die Umweltpolitik des Detroiter Unternehmens gefriert Freude. Jeder namhafte Automobilhersteller bietet mir auf der Messe Konzepte an, mich urban emissionsfrei und kostenminimiert fortzubewegen, aber das Camaro Cabrio kommt mit einem 6,5L Hubraum und 8 Zylindern nach Deutschland. Die alten Zeiten bei diesem Retrostück sind also auch tankseitig zu spüren. Als Kompromiss gegenüber der Musclecar-Ära als Alternative akzeptabel, aber nur brachiale Gewalt ohne moderne Antriebskonzepte – unverständlich. Auf dem Aussengelände hatte Audi sich die Freiheit genommen gleich einen riesigen Speed-Dom zu errichten, in dem sich Audi komplett repräsentierte und man in den neusten Modellen Platz nehmen konnte, durch eine kurzweilige und spaßige Strecke gejagt wurde und letztlich auf einer von Publikum umrandeten Plattform als Fahrzeugmodel fungierte und man nach einer fulminanten Drehung wieder abzischte in die röhrenden Tiefen des Audi – Tempodroms. Der Markenkern. Progressivität war bei Audi besonders deutlich spürbar. Vorsprung durch Technik eben. Interessant waren noch die neuen Designlinien bei Volvo, bei Skoda und Volkswagen. Das Finden eigenständiger Designheimaten war gerade da sehr deutlich ausgeprägt. Überraschungen gab es bei LandRover. Die Defenderstudie löste Diskussionen aus. Die Performer jubeln und die Traditionellen sind enttäuscht. Die riesige Halle des Stuttgarter Erfinders des Automobils ließ mich kurz innehalten. Eine pompöse Halle, voller Technik und Emotion, wie dem SLS Roadster und dem neuen Forschungsfahrzeug F 125, was definitiv zukunftsweisend bezüglich der Verknüpfung von Smartphone, Mobile Home Entertainment und emissionsfreien Reisen darstellt. Bei Mercedes-Benz wurde mir klar, die IAA 2011 steht unter einem Stern, unter dem Stern der automobilen Zukunft, dem Elektromobil. Die lautlosen Fahrzeuge sind der schweigende Stern, ganz zu Schweigen, wann sie zur Serienreife gelangt sind und auch Schweigen darüber, wo die über Jahre gehegten und gepflegten Konzepte von der Wasserstoffforschungsgruppe abgeblieben sind.. ■ Prof. Arnd Joachim Garth 68 P.T. MAGAZIN 6/2011

IAA 2011 IAA 2011 Eine elektrisierende Messe (Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth) (Fotos: Horst-Ulrich König) 6/2011 P.T. MAGAZIN 69

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