Aufrufe
vor 9 Jahren

P.T. MAGAZIN 05/2014

  • Text
  • Unternehmen
  • Magazin
  • Wirtschaft
  • Mitarbeiter
  • Millionen
  • Zeit
  • Gesellschaft
  • Deutschen
  • Menschen
  • Deutschland
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

P.T.

P.T. MAGAZIN 5/2014 Foto: Sue Gardner / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) Reicher blinder Robin Hood Schwer enttäuscht vom Scheitern der 1968er Revolution zog sich ein Hippie- Pärchen zurück und lebte fortan kärglich von Ziegenzucht in der südfranzösischen Provinz. Im Mai 1971 kam ihr Sohn Thomas zur Welt. Seine wohlhabenden und konservativen Großeltern in Paris, so hörte er als Kind, seien bei der „gaullistischen Mafia“. Der tägliche Kampf gegen „die Bonzen“ und die alltägliche Diskussion der Thesen von Karl Marx, Leo Trotzki und Mao Tse-Tung prägten den Kleinen. Mit 18, nach dem Fall der Eisernen Vorhangs, besuchte er 1989 das, von Nicolae Ceaușescu durch kommunistische Planwirtschaft völlig heruntergewirtschaftete, Rumänien und war tief erschüttert: „Das immunisierte mich lebenslänglich gegen denkfaule, antikapitalistische Rhetorik, denn wenn du diese leeren Läden siehst, diese Menschenschlangen, die für nichts anstehen … dann wurde mir klar, dass wir Privatvermögen und Märkte brauchen, nicht nur wegen der ökonomischen Effizienz, sondern auch für die persönliche Freiheit.“ (zitiert nach Ulrich Hostmann, FBV, 2014, S. 21) Lange hielt die Immunisierung jedoch nicht an. Schon 1993 promovierte der junge Ökonom Thomas Piketty zum Thema „Umverteilung“. Heute ist sein Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ ein Bestseller. Nobelpreisträger Paul Krugmann hält das „opus magnum“ für das vielleicht wichtigste volkswirtschaftliche Werk des Jahrzehnts. Piketty selbst sieht sich bereits auf einer Ebene mit Marx und Einstein und propagiert eine „Weltformel“: r > g. Angeblich sei die Kapitalrendite r immer höher als die Wachstumsrate g des Bruttoinlandsprodukts. Das führe zu einer Vermögensungleichheit, die sozialer Sprengstoff sei. Es ist erschütternd, dass 250 Jahre nach der europäischen Aufklärung eine „Weltformel“ bejubelt wird, der nicht mal die ausgesprochen linken Professoren uneingeschränkt zustimmen können: „Würde ich feststellen, dass meine Theorie und meine Zahlen dermaßen auseinandergehen, hätte ich schlaflose Nächte.“, sagte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger. Piketty stört das nicht. Als öffentlich bestellter Wissenschaftler wird sein Einkommen jeden Monat sicher überwiesen. Im Gegensatz zu den Millionen Selbstständigen und Unternehmern musste der Revoluzzer dafür keinen einzigen Auftrag akquirieren. Soziale Markwirtschaft und Mittelstand kommen daher bei Piketty nicht vor. Er scheint noch nie gehört zu haben, dass das deutsche Wort „Mittelstand“ wie „Kindergarten“ und „Rucksack“ sogar in die englische Sprache übernommen wurde. Ihn interessiert auch nicht, dass es gerade in Frankreich, Großbritannien oder Italien zwar Staatswirtschaft und viele Kleinunternehmer, aber keinen starken unternehmerischen Mittelstand gibt. Ihm ist egal, dass aus dieser Perspektive seine ganze Theorie hinfällig werden könnte. Er ignoriert auch, dass allein in China Millionen neue Unternehmer hunderte Millionen Chinesen aus bitterer Armut geholt haben. Für solche Realitäten, die im Widerspruch zu seinen Thesen stehen, ist der „Robin Hood“ Piketty blind. Den akademischen Elfenbeinturm verließ er vorsichtshalber nie. Er hat seinen persönlichen Reibach gemacht. Mit dem Schlachtruf „Enteignet die Reichen!“ verkaufte er in nur wenigen Wochen 300.000 Exemplare seines 600-Seiten- Wälzers und wurde Millionär. Dr. Helfried Schmidt SLF. DA BEWEGT SICH WAS. Kugellager und Rollenlager von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser in verschiedenen Ausführungen Spindeleinheiten Bohr-, Fräs- und Drehspindeln Spindeln mit angeflanschtem bzw. integriertem Motor Spindeln für spezielle Einsatzgebiete NEU! Rekonditionierung von Wälzlagern Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH Fabrikgelände 5 08427 Fraureuth Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10 Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50 E-Mail: slf@slf-fraureuth.de www.slf-fraureuth.de

Jahrgänge