Spezial | Regional Seit 1838: Schuhe „made in Pirmasens“ Älteste Schuhfabrik Europas hält auch nach 175 Jahren an Produktionsstandort in Deutschland fest Etwa 100 bis 150 notwendige Arbeitsschritte machen die Herstellung von Schuhen lohnintensiv – das ist einer der Hauptgründe für die weitestgehende Verlagerung der Fertigungsindustrie in Drittländer mit niedrigerem Lohnniveau. Zu den Ausnahmen im Markt zählt PETER KAISER. Der renommierte Hersteller von Damenschuhen im Premium-Segment produziert seine Kollektionen (etwa 220 Modelle mit 4.400 Varianten je Saison und rund eine Million Paar Schuhe jährlich) auch nach einer gerade erst durchgeführten Restrukturierung in nicht unerheblichem Umfang am deutschen Standort Pirmasens. Dort wurde die heute älteste Schuhfabrik Europas 1838 auch gegründet und unterhält die PETER KAISER Schuhfabrik GmbH ihren Firmensitz. „Der Erhalt des Produktionsstandorts in Pirmasens ist für PETER KAISER ein strategisches Ziel“, betont Geschäftsführer Dr. Marcus Ewig. Der 41-jährige Betriebswirt leitet das Unternehmen seit Mitte 2012 und war zuvor über zwölf Jahre beim Automobilkonzern Porsche tätig, zuletzt als Leiter Finanzen und Unternehmensstrategie der Porsche Leipzig GmbH. Zum nachhaltigen Aufbau einer Marke wie PETER KAISER gehört es für ihn zum Selbstverständnis, „seine Wurzeln, die Seele und das Herz zu kennen und zu diesen zu stehen“. Nicht nur modischer Chic entscheidend „Die Herausforderung liegt für uns immer wieder darin, modische Innovationen auf hohem Niveau zu entwickeln und sich dabei auf dem weltweiten Anbietermarkt den internationalen Rahmenbedingungen zu stellen.“ Bei (Foto: ars publicandi GmbH) Nehmen Sie sich die Freiheit, zu sitzen wie es Ihnen gefällt. Die schönsten Stühle für Büro, Objekt und für Zuhause. Jetzt auch im Werksverkauf erhältlich: Leihstühle. Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG Erlengrund 3 · D-34477 Twistetal-Berndorf fon +49 (0) 5631 50514-0 fax +49 (0) 5631 50514-44 info@mauser-sitzkultur.com www.mauser-sitzkultur.com (Foto: Gemeinfrei) vergleichbar geringem Innovationspotenzial der Maschinen trügen seiner Einschätzung nach Know-how und Fertigungsgeschick der Mitarbeiter entscheidend zum Erfolg des Unternehmens bei; 2012 lag der Gewinn im hohen sechsstelligen Bereich. Wesentlich sei neben dem modischen Chic, bei PETER KAISER hauptsächlich traditionell im Segment der modern-femininen „Galanterie“ angesiedelt, gerade aber auch die Güte der zugelieferten Bestandteile – von Leder über Brandsohle und Absätze bis hin zu den Applikationen. „In Pirmasens hat sich über Jahrzehnte hinweg ein Schuhindustrie- Cluster etabliert, das in vielerlei Hinsicht mit kurzen Wegen Unterstützung leistet und das wir auch nutzen – soweit das Angebot stimmig ist und in unsere Beschaffungsstrategie passt.“ Die Situation in Pirmasens beschreibt der PETER KAISER-Manager ambivalent. So sei es einerseits nicht einfach, hier Fachkräfte von außerhalb anzusiedeln, das läge unter anderem an dem nicht mit Großstädten vergleichbaren kulturellen und Szene-Angebot der Region. Andererseits gehörten zum Work-Life-Balance aber auch die gerade für junge Familien idealen Rahmenbedingungen zur Existenzgründung mit niedrigen Bodenpreisen und „herrlicher umgebender Natur inmitten des Pfälzerwalds“. Erst kürzlich hat er beispielsweise den neuen Leiter Vertrieb aus Zürich, den Referenten Controlling und den Leiter IT aus dem Saarland für den Umzug in die Westpfalz gewinnen können. „Und schließlich bin ich selbst mit meinen Stationen in München, Stuttgart und Leipzig ein Beispiel für den Weg nach Pirmasens.“ Schuhmetropole mit Qualität Bemerkenswert sei es, dass in der Region so viele innovative Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen angesiedelt sind. Dr. Marcus Ewig weiter: „Es müsste nur gelingen, dass alle gemeinsam für weitere Innovationen sorgen und über eine gezielte Wirtschaftsförderung das eine oder andere Großunternehmen hier angesiedelt wird, das könnte die jetzt schon wahrnehmbare Aufbruchsstimmung weiter beflügeln.“ Auch nach Ende der Blütezeit als „Schuhmetropole Deutschlands“, mit einst 350 produzierenden Betrieben und 20.000 Beschäftigten, ist in Pirmasens das wertvolle Wissen und Können rund um die moderne Schuhproduktion erhalten geblieben. Davon zeugen unter anderem das Internationale Schuhkompetenzzentrum ISC, die Fachhochschule mit den Studienrichtungen Logistik, Lederverarbeitung und Schuhtechnik oder die Deutsche Schuhfachschule, aber gerade auch die unterschiedlichsten Wirtschaftsbetriebe der Branche mit namhaften Herstellern, Zulieferern, Modelleuren und Händlern. „Die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Bereich der lokalen Schuhindustrie ist deutlich zurückgegangen, die Wirtschaftskraft der Stadt liegt heute jedoch, gemessen am Gewerbesteueraufkommen, deutlich höher, als sie es in den Hoch-Zeiten der Schuhindustrie in den 60er, 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts war“, erklärt Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens. „Weniger Quantität, dafür höhere Qualität, so lautet auch unsere Antwort. Vor diesem Hintergrund gehört PETER KAISER als renommierte Schuhfabrik mit der längsten Tradition in Europa zu den bekanntesten Visitenkarten von Pirmasens.“ n 5/2013 P.T. MAGAZIN 69
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