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PT-Magazin 04 2019

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Offizielles Magazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung.

PT-MAGAZIN 4/2019 Nordrhein-Westfalen 54 Kunststoff - Quo vadis? In Lüdenscheid wurden Konsequenzen zunehmend negativ geprägten medialen Darstellung von Kunststoffen diskutiert Bei der Fachtagung „Kunststoff - Quo vadis?“ am 23. Mai 2019 im Kunststoff-Institut Lüdenscheid ging es um die aktuellen Herausforderungen der Kunststoffbranche. Dabei wurde einige Fakten, die in verschiedenen Studien erarbeitet wurden, präsentiert und schließlich auch Lösungsansätze von Verarbeitern aufgezeigt, wie eine moderne Fertigung zu einer nachhaltigeren Produktion werden kann. Die Einführung in die sehr gut besetzte Veranstaltung nahm Herr Dr. Matthias Heider, MdB, in seiner Funktion als Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung Südwestfalen, die ihrerseits die sogenannte Kunststoffstudie in Auftrag gegeben hatte, vor. Die Kunststoffproduktion nimmt seit Anfang der 1950er Jahren (1,5 Mio.t) bis heute (fast 400 Mio. t) exponentiell zu, was einerseits die enorme Wirtschaftskraft der Kunststoffbranche deutlich macht, andererseits jedoch bei nicht-sachgerechtem Umgang zu einer Umweltbelastung führt. Dies stellte Dr. Baunemann von PlasticsEurope e. V. fest. Mit der zunehmend negativ geprägten medialen Darstellung von Kunststoffen im Allgemeinen schwindet seit dem letzten Jahr auch die Akzeptanz in der Bevölkerung trotz der vielen technologischen und funktionalen Vorteile, die Kunststoffe bieten. Die Kunststoffindustrie ist in der Pflicht, einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Werkstoffen zu vermitteln. Letztendlich ist ein funktionierendes Abfallmanagement dringend erforderlich. Dr. Daniel Maga vom Fraunhofer-Institut UMSICHT ergänzt einige Maßnahmen, ohne die wir den Eintrag von Makro- und Mikroplastik in die Umwelt nicht reduzieren werden. Hier werden alle einbezogen, neben der Siedlungswasserwirtschaft, Straßenreinigung und Wissenschaft und Industrie sind das vor allem die Politik und die Kommunen und nicht zuletzt jeder Einzelne, der dazu beitragen muss, dass beispielsweise Littering vermieden wird. Sven Fischer von der ecosign-Hochschule stellte dar, wie wichtig die Sensibilität und das Verständnis von Zusammenhängen für nachhaltiges Design ist, was er an dem Beispiel der globalen Lichtverschmutzung erläuterte. Martin Doedt vom Kunststoff-Institut erklärte einige Möglichkeiten und Ziele der Analytik von Gas- und Partikelemissionen. Wie Nachhaltigkeit auch objektiv bewertet werden kann, zeigte die Effizienzagentur NRW mit ihrem Softwaretool EcoCockpit, mit Hilfe dessen man in der Lage ist, den CO2-Fußabdruck eines Produkts bzw. einer Produktion zu bestimmen. Ein Mittel, die CO2-Emission eines Produktes zu Zelluloid – hier ein alter Filmstreifen – gilt als das erste Thermoplast. verbessern, ist der Einsatz von Rezyklat in der Fertigung. Mit dem gängigen Recycling führt dies aber auf Dauer zu einem Abbau der Molekülketten und damit zu einer Verringerung der mechanischen Eigenschaften. Dem entgegen stellte Dr. Kristina Frädrich von der Fa. Brüggemann vor, wie PA-Rezyklate durch Additive bis auf das Niveau von Neuware aufgewertet werden können. Den Abschluss der Fachtagung bildeten die Vorträge von Lucas Bergmann, Phoenix Feinbau, und von Johannes Geßler, Busch-Jaeger, die jeweils über Projekte berichteten, die in den beiden Häusern zu erheblichen Verringerungen des CO2- Ausstoßes geführt haben. Die Verbesserungen liegen einerseits in einer entsprechenden Gebäudetechnik, andererseits aber auch in Maßnahmen rund um das Energiemanagement, Sensibilisierung von Mitarbeitern und deren Mobilität, nachhaltigerem Design und nicht zuletzt der Substitution von Materialien mit einem höheren CO2-Ausstoß. ó © wikimedia, Velela, CC BY-SA 2.5 An diesen Werten, richten wir unser gesamtes Handeln und Engagement aus – seit über 57 Jahren. QUALITÄT EFFIZIENZ TERMINTREUE FLEXIBILITÄT TRANSPARENZ NACHHALTIGKEIT Betonwerk Büscher GmbH & Co. KG Bült 54 | 48619 Heek Tel: 02568 388 007-0 | Fax: 02568 / 388007-29 E-Mail: mail@buescher-betonfertigteile.de 2018

NRW Innovationspreis 2019 In der Kategorie Innovation wurde Prof. Brunhilde Wirth aus Köln geehrt „Dies ist die bedeutendste Auszeichnung, die ich bisher erhalten habe. Sie rührt und ehrt mich zutiefst. Ich bin auch ein wenig stolz, sie als erste Frau entgegen nehmen zu dürfen. Meiner Ansicht nach würdigt dieser Preis die innovative Kraft der Humangenetik. Er macht den vier Millionen Menschen mit seltenen Erkrankungen in Deutschland und insbesondere denen mit spinaler Muskelatrophie Mut. Ihnen gilt unser täglicher Kampf für eine gezielte Behandlung“, sagt Prof. Brunhilde Wirth. Spinale Muskelatrophie (SMA) ist die häufigste genetische Ursache, die zum frühen Tod im Kleinkindalter führt. Jeder fünfunddreißigste ist Anlageträger und jedes sechstausendste Neugeborene leidet unter dieser Form des Muskelschwundes. Allein in Europa leben etwa 30.000 Menschen mit spinaler Muskelatrophie. Bei etwa der Hälfte der Patientinnen und Patienten ist diese Krankheit so stark ausgeprägt, dass sie innerhalb der ersten beiden Lebensjahre versterben. Prof. Wirth ist es gelungen, Menschen zu identifizieren, die völlig gesund sind, obwohl sie aufgrund des Verlustes des SMN1 Gens eigentlich eine SMA entwickeln sollten. Diese gesunden Personen wurden aufgedeckt, weil sie erkrankte Geschwister mit identischen SMN1/ SMN2-Genen haben, denen die vor der Erkrankung schützenden Gene fehlen. SMA-Patientin Andrea und ihre Schwester - die auch gleichzeitig ihre Nachbarin ist. Prof. Wirth hat herausgefunden, wie diese Menschen vor der Entwicklung einer SMA geschützt werden: Die sogenannten Modifier-Gene NCALD und CHP1 wurde zur Entwicklung von SMA-Therapien bereits patentiert. Beide können die SMA-gestörte Endozytose - ein wichtiger Prozess in der Neurotransmission vom Nerv zum Muskel - wiederherstellen. 2017 wurde die erste SMA-Therapie von der US-amerikanischen Arzneimittelaufsicht Food & Drug Administration und der European Medicines Agency zugelassen. Sie basiert auf der von Prof. Wirth identifizierten Ursache für das fehlerhafte Herausschneiden der Introns aus der SMN2-RNA. Mit Hilfe von kurzen genspezifischen Sequenzen (Antisense- Oligonukleotiden) wird das korrekte Prozessieren der RNA zum Teil wiederhergestellt. Die Folge: Menschen, die normalerweise aufgrund ihrer Erkrankung niemals Gehen lernen würden, erlernen mit dieser Therapie Sitzen und Gehen. Bereits ein Jahr nach Zulassung befinden sich über 5000 SMA-Patienten und Patientinnen in Therapie. Trotz beeindruckender Fortschritte bei der Behandlung der SMA sind die behandelten Patienten nicht symptomfrei. Daher sind weitere kombinatorische Therapien dringend erforderlich. Hier werden die einzigartigen, bereits patentierten, Forschungsergebnisse von Prof. Wirth zu schützenden SMA Modifiers von außergewöhnlicher Bedeutung sein. Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Frau Prof. Wirth ist eine überragende Wissenschaftlerin, deren hartnäckige Recherchen zu einem Durchbruch beim Verständnis und bei der neurogenetischen Behandlung der spinalen Muskelatrophie SMA geführt hat. Ihre Arbeit am Kölner Institut für Humangenetik verbindet Spitzenforschung und konkrete Anwendung in beispielhafter Weise und eröffnet damit zehntausenden Erkrankten in Europa neue Perspektiven. Ihre patentierten Erfindungen könnten dazu führen, dass SMA eines Tages der Vergangenheit angehört. Ich bin froh und ein wenig stolz, dass sie am Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen dazu einen innovativen Beitrag leisten kann.“ ó © obs/Biogen GmbH 55 PT-MAGAZIN 4/2019 Nordrhein-Westfalen AUS PRODUKTE FÜR DEN ERFOLG AUS KUNSTSTOFF VON VON IDEEN. IDEEN. AFK Andreas Franke AFK Kunststoffverarbeitung Andreas Franke · Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG Benzstraße Industriestraße Kunststoffverarbeitung 14–18 53-55 · 57439 · 57413 GmbH Finnentrop Attendorn & Co. KG· Tel.: 0 27 22/95 40-0 · www.afk-kunststoff.de Tel.: Industriestraße 0 27 21 / 95 44 53-55 - 40 · 57413 www.afk-kunststoff.de Finnentrop Tel.: 0 27 21 / 95 44 - 40 · www.afk-kunststoff.de 2017

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