Gesellschaft 6 Die Tellerwäscher von Mittweida Von ganz unten nach ganz oben – es gibt Unternehmergeschichten, die in Staunen versetzen. Wer genauer hinsieht, entdeckt dahinter aber ein kluges und klares System, das sich zur Nachahmung empfiehlt. (montage: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge Bilder: Christian Allinger Oberau-Online /Flickr.com/ CC BY 2.0 / tpsdave / David Mark / pixabay.com/ CC 0 Public Domain) Deutschland, dein Unternehmertum! Häufig gescholten von Politik und Medien, unterschätzt sowieso, wiederholt Widrigkeiten ausgesetzt, hat es der deutsche Mittelstand trotz aller Unkenrufe und Krisen immer wieder geschafft, sich aufzurappeln und nachhaltiges Wachstum zu generieren. Nicht nur für sich, sondern für ganze Landstriche. Ein Blick hinter die Kulissen der vielen kleinen und großen mittelständischen Erfolgsgeschichten zeigt: Mit Unternehmergeist, Tatkraft und klaren Zielen ist nichts unmöglich. Mittelsachsen statt Amerika „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, so lautete die alte Formel, die viele fleißige und ambitionierte Unternehmer über den großen Teich in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zog und damit den Wohlstand der USA begründete. Dabei muss der, der heute seine Chance sucht, gar nicht allzu weit weg, um ein erfolgreicher Unternehmer zu werden. Die Stadt Mittweida bietet zusammen mit der Region Mittelsachsen Entwicklungsmöglichkeiten, die denen der USA in keinster Weise nachstehen. Hier haben sich regional stark verwurzelte Existenzgründer mit zukunftsträchtigen Ideen Freiheit ist die Basis für den unternehmerischen Erfolg. und engagierten Mitarbeitern niedergelassen. Ermöglicht wurde das durch eine offene und effiziente kommunale Politik, die das schnelle und einfache Umsetzen von Vorhaben ermöglichte, weiß Mittelstandsexperte Mike Rudolph von der Volksbank Mittweida. Auch hinsichtlich der finanziellen Förderung herrscht in Mittweida ein vertrauensvoller und seriöser Umgang, bei dem man vor allem die Chancen von Ideen und Projekten sieht und nicht nur Risiken. Besondere Bedeutung kommt in Mittweida der gleichnamigen Hochschule zu. Diese hat viele berühmte Unternehmer und Ingenieure hervorgebracht, wie etwa den Automobilbauer August Horch und Ernst Bahlsen aus der (Foto: Josef Grunig/Flickr.com/ CC BY-SA 2.0) P.T. MAGAZIN 4/2014
P.T. MAGAZIN 4/2014 Backwarendynastie Bahlsen. Vom Glanz vergangener Tage hat die Hochschule nicht ein Jota eingebüßt und konzentriert sich heute erfolgreich auf naturwissenschaftliche Studiengänge, die ihr Heim in modernen Lehr- und Forschungseinrichtungen haben. Eine enge Verbindung zur Wirtschaft ist dabei selbstverständlich: Praxisorientierte Forschung ist ein Grundpfeiler an der Hochschule in Mittweida und so wird in verschiedenen Bereichen von Elektronik bis Energie/Umwelt kooperiert. Diese enge Verknüpfung hat aber noch andere Vorteile. Viele – auch attraktive und ausgesprochen erfolgreiche – Unternehmen in Deutschland sind heute „nicht immer in der Lage, die offenen Stellen auch richtig besetzen zu können“, gibt Rudolph zu bedenken. Gerade hier punktet Mittweida mit einer geschickten Innovations- und Kooperationspolitik und lockt mit langfristigen und lukrativen Entwicklungsperspektiven zahlreiche junge Menschen an. Hinter all dem steht in Mittweida aber eine ganz klare Maxime: Gesundes Wachstum. Denn wie Mike Rudolph betont: „Das ist die Grundlage für alle wirtschaftlichen und öffentlichen Partner sowie natürlich die Bewohner.“ Zusammen erreicht man seine Ziele meist schneller und leichter. Wirtschaftswunder Niederwinkling Dass Erfolg nicht mit Größe oder einem bekannten Namen verbunden ist, beweist die Gemeinde Niederwinkling. Die kleine Gemeinde in Niederbayern hat etwa 2.400 Einwohner und liegt direkt an der Autobahn A3 und nahe der A92, zwei wichtigen Verbindungsachsen zu den Wirtschaftszentren München und Nürnberg. Die verkehrsgünstige Lage ist ein Vorteil, mit Sicherheit aber nicht der alleinige Grund für den Erfolg von Niederwinkling. Der Ort hat in kürzester Zeit den Wandel von einer landwirtschaftlich geprägten Region zu einem starken Gewerbe- und Dienstleistungsstandort vollzogen. So setzte man verstärkt auf den Geist ambitionierter Existenzgründer, denen man bestmögliche Rahmenbedingungen schuf. Die Gemeinde koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Gründern, Verwaltung, Behörden, Planern, Bauträgern und Banken etc. Das baut Bürokratie ab, sorgt für schnelle Umsetzung von Vorhaben und erleichtert den Betrieben vor allem in der nicht immer einfachen Anfangszeit das Wirtschaften. Dabei beweist die Gemeinde auch Voraussicht, indem sie frühzeitig lukrative Baugebiete sichert und nachhaltig in die Entwicklung der eigenen Infrastruktur investiert. So wurde beispielsweise das Ortszentrum umgebaut und den wachsenden Ansprüchen der Einwohner und Unternehmer angepasst. Die Idee dahinter ist einfach: Wer sich wohlfühlt, der bleibt auch. Um die Mittel für solche Vorhaben zu akquirieren, war man sich in Niederwinkling nicht zu schade, auch selbst den Gürtel enger zu schnallen und mit strikter Haushaltsplanung Gelder für die wirtschaftliche Entwicklung freizusetzen. Diese Sparmaßnahmen zahlten sich aus, über Gewerbe-, Grund- und Einnahmesteuer floss in der prosperierenden Region mehr Geld in den Haushalt zurück, als erspart wurde. So ist es der Gemeinde gelungen, seit Dezember 2007 schuldenfrei zu bleiben – trotz Wirtschafts-, Banken- und Eurokrise. Niederwinkling zeigt auf, dass mit (Foto: CeBIT Australia/Flickr.com/ CC BY 2.0) konsequenter und weitsichtiger Haushaltspolitik nicht nur die eigenen Strukturen effizienter gestaltet werden, sondern auch Mittel bereitgestellt werden können, die – klug und längerfristig – investiert, dem Gemeinwohl sehr viel zuträglicher sind, als das kurzsichtige Wirtschaften auf Pump. Wenn Träume wahr werden Der Markt Arnstorf in Niederbayern besitzt weder eine Universität noch eine Autobahn, die in der Nähe verläuft. Nicht einmal eine Bundesstraße führt in den Ort hinein. Dennoch ist es hier gelungen, ein international äußerst erfolgreiches Unternehmen auf die Beine zu stellen, die Lindner Group. Alles begann mit einem einfachen Traum. Firmengründer Hans Lindner hatte den Wunsch, „[…]ein komplettes Gebäude ohne Schnittstellen zu bauen.“ 1965, mit gerade einmal 24 Jahren, gründet der studierte Kaufmann die Akustikbau Lindner GmbH. Sein erster Auftrag wird ihm von einem Bekannten vermittelt und schon bald folgen weitere und größere Aufträge, etwa für die Universität Regensburg oder das Stachisbauwerk München. Das Unternehmen wächst rasant und um dieses Wachstum nicht zu bremsen entscheidet man sich dafür, Arbeiter
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