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P.T. MAGAZIN 03/2014

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Gesellschaft 8 Familie

Gesellschaft 8 Familie und Privates kommen vor dem Beruf. (Foto: aussiegall/Flickr.com/CC BY 2.0) rungsaufgaben ist mittlerweile deutlich gesunken. Haben die Baby Boomer öfter ein Defizit im Bereich der Soft Skills, schwächeln die Ypsiloner eher bei den unpopulären Entscheidungen und Maßnahmen. Ob und in welchem Umfang sich aus diesen Konstellationen dauerhaft und / oder temporär Konflikte ergeben, bleibt abzuwarten. Es ist aber wahrscheinlich, dass die jungen Leute in Bezug auf Geschäftsprozesse, Genehmigungen und beim hierarchischen Aufstieg – in der Sprache der Ypsiloner ausgedrückt – feststellen: „es geht einfach nicht nach meinem Beat“. Welche Konsequenzen folgen daraus? Gründerdrang Die Konsequenz daraus ist, dass sich entweder die Unternehmen neu aufstellen und ihr Business neu im Hinblick auf die Anspruchshaltung der Generation Y ausrichten oder aber die Millennials sich motiviert sehen, die Selbstständigkeit (für sich) zu entdecken. Wer heute führen will, der gründet. Die Generation Y hatte immer viele Wahlmöglichkeiten und ist auf vergleichsweise geringe Widerstände gestoßen. Wer so aufgewachsen ist, hat daher eine niedrige Frustrationstoleranzgrenze. Ein starker Drang nach Gründung, Innovation und Weiterentwicklung zeichnet daher die Millennials aus – begleitet von einer Vielzahl von technischen Neuerungen, mit denen sich die Welt verändern und im Detail verbessern lässt. Neues Unternehmerbild Doch die Zentrierung der Gründer richtet sich nicht nur auf Technikinnovationen. Die neue Gründergeneration setzt auch andere, neue Prioritäten. Junge Leute machen zunehmend auch die Lösung sozialer Probleme zur Herzensangelegenheit und werden „Sozialunternehmer“. Immer mehr Menschen sehen Social Entrepreneurship als Karriereoption an. Als Vorzeigeunternehmen in diesem Kontext ist „Rock your life!“ gegründet worden. In Form eines Bildungsfranchises ist das Unternehmen in 25 Städten präsent und will sich als Bildungsmarke positionieren. Bei „Rock your life!“ werden sozial benachteiligte Schüler aus bildungsund integrationsfernen Milieus – in der Regel Hauptschüler – über ihre letzten zwei Schuljahre von einem dafür ausgebildeten Studierenden begleitet. Ziel ist die Verbesserung der Chancen der Schüler, nach ihrem Abschluss einen Ausbildungsplatz zu bekommen oder eine weiterführende Schule zu besuchen. Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg Frauen und Männer der Generation Y gründen – mehr als in der Vergangenheit – als Team. Ihnen wurde von frühester Jugend an gezeigt, wie Gruppen funkti-

Über den Autor n Prof. Dr. Axel Thomas ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Städteregion Aachen mbH. Er war unter anderem über zehn Jahre für die STAWAG und als Leiter des Vorstandsbüros für die EBV Aktiengesellschaft tätig. Zusammenarbeit bringt mehr Erfolg. onieren. Im Gegensatz zu den Baby-Boomern der sechziger Jahre haben sie eine sehr offene Art, miteinander zu sprechen und Wissen zu teilen. Dies finden ältere Generationen oft recht merkwürdig, weil sie noch gelernt haben, dass Wissen, das man eben nicht teilt, ein Herrschaftsinstrument und ein (temporärer) (Foto: VFS Digital Design/Flickr.com/CC BY 2.0) Wettbewerbsvorteil sein können. Die Digital Natives sind den kollaborativen Arbeitsstil gewohnt, bei dem Lösungen eher in der Community als alleine entstehen (Schwarmintelligenz). Teamgründungen sind den Einzelgründungen zum Beispiel bei den Überlebenswahrscheinlichkeiten deutlich überlegen, weil sie Kompetenzen und Stärken addieren. Mit dem anerzogenen Selbstbewusstsein der ehemaligen Trophy Kids haben sie zudem deutlich weniger Angst vor dem Scheitern als ihre Vorgänger. Kleine aber sichere Gründungen Freude und vor allem Sinn sollen dominieren. Die soziale Verantwortung steht gleichrangig neben der Freude, Geld zu verdienen. Die Gründungen der Generation Y verlaufen tendenziell klein, langsam und solide. Das wiederum ist eine Erschwernis für die Finanzierung durch Wagniskapitalgesellschaften. Das Kalkül auf hohe Renditen geht bei Venture Capital nur auf, wenn nach fünf oder sechs Jahren forcierten Wachstums der Ausstieg gelingt. Aber auch hier besteht kein Grund zur Besorgnis. Die Generation Y gehört zur Erbengeneration. Das trifft aber nur insgesamt auf die Generation zu und nicht auf jeden einzelnen. Daher müssen Finanzmittelgeber nun möglicherweise in längeren Exit-Zeiträumen denken. Es spricht insgesamt Vieles dafür, dass aus der Generation Y ein neuer Mittelstand entstehen kann. n Axel Thomas 30 JAHRE ERFAHRUNG „ DAS, WAS ANDERE NICHT KÖNNEN! “ Portlandstr. Entwicklung | Konstruktion | Prototypenbau | Werkzeugbau | Montage | Produktion 4 | 49439 Steinfeld Tel: 05492 9656-0 | Fax: 05492 9656-156 www.mueller-technik.com

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