Lifestyle | Auto Der Robert de Niro der Straße Der Italo-Amerikaner ist ein erstaunlicher Fahrzeug-Star (Fotos: A. J. Garth) Außen ein Ami; groß, martialisch und selbstbewusst. Innen mediterran; fein und erstaunlich. Der Lancia Thema hat etwas von Robert de Niro, daher hätte die Synchronstimme als Navigationsansage sehr gut gepasst. Was hat so gefallen? Der Wagen ist ein „Hingucker.“ Das konservative Heck, der moderne Bug, die lange statische Seitenlinie und das in weiß, machen den Lancia zu einem Ereignis. Er hat seine Bühne. Die neue E-Klasse von Mercedes sieht daneben fast klein und asiatisch aus. Der Lancia Thema dominiert den Mercedes und mit einem devoten Grinsen ergibt sich der Stern in chinesischer Unterwürfigkeit. Vor dem Hotel Maritim in Fulda, in dessen Räumen die Tagung des „Großen Preises des Mittelstandes“ stattfand, gab es oft Momente, in denen mal ein Unternehmer nach dem weißen nicht oft gesehenem Automobil schaute. Innen ein Salon Trotz seiner Größe innen und außen ist das Handling des Wagens so einfach. Der Innenraum bietet Platz satt. Die Fahrzeuggröße ermöglicht ein Raumangebot auf Oberklasse-Niveau. Auch das Flair vermittelt das Gefühl von Luxus umgeben zu sein: Zweifarbiges Nappaleder der Sitze, die Mittelkonsole mit großporigem Holz und die Armaturen in einem sehnsüchtigen Blau wie bei einem Apple-Computer. Knapp über 50.000 Euro kostet die von mir getestete Top- Version, die keine Wünsche offen lässt. Das Infotainment-System mit großem Touchscreen verfügt über ein Navigationssystem, das in der Grafik gewöhnungsbedürftig ist. Über diesen Touchscreen steuert man zum Beispiel auch die Sitzheizung oder Sitzbelüftung, das sorgt dafür, dass der Fahrerplatz nicht mit endlosen Knöpfen und Bedienelementen überladen ist. Die elektrisch einstellbaren Ledersitze mit Merk-Funktion (klingt besser als Memory-Funktion) lassen sich ebenso wie die Getränkehalter beheizen (rotes Licht) und kühlen (blaues Licht), und das Audio-System schickt die Insassen in eindrucksvolle Klangwelten. Ausgereifte Technik Auf der Höhe der Technik präsentiert der Lancia Thema eine Reihe moderner Assistenzsysteme, beispielsweise eine automatische Fernlichtregelung, Regensensor, Toter-Winkel-Warner, Abstandstempomat, automatisch abblendender Rückspiegel, etc. Beim Einsteigen erfolgt die Entriegelung automatisch durch das Komfort-Schlüssel-System, während der Motor per Startknopf anspringt. Kaum hörbar brummelt der V6-Diesel mit drei Litern Hubraum und stolzen 239 PS. Ich bin auf der Autobahn unterwegs und ich habe so gut wie keine Geräuschkulisse. Die Straßenlage ist angenehm ruhig und spurtreu, vorausgesetzt, man fährt auf guten Straßen. In der Ricksdorfer Straße in Berlin Mariendorf zum Beispiel müsste man beim Befahren den Senat auf Ersatz von Querlenkern, Achsen und Stoßfängern verklagen. Selbst über diese Straße rollt der Lancia Thema einigermaßen unbeeindruckt. Wahrscheinlich sind unsere Straßen so schlecht, weil die Steuerabpresser im Regierungsauftrag in so guten Limousinen unterwegs sind, dass sie gar nicht merken, dass es inzwischen Straßen hierzulande gibt, die wie in der früheren Ostzone als fast unbefahrbar galten. Wie sich das heute alles zu gleichen beginnt? Ich bin glücklich darüber, dass der Lancia ein so formschönes Lenkrad bekommen hat, denn der Vorgänger Chrysler 300c hatte dieses dünne „Alt-Herren-60er Lenkrad“, was fremdartig wirkte. Trotz der Fünf-Gang- Automatik, der wuchtigen Karosserie und den 20-Zoll-Felgen bleibt der Spritkonsum des Italo-Amerikaners schmerzfrei. Der Kraftstoffverbrauch (l/100 km) liegt im Mix Stadt und Autobahn bei ca. acht Litern Diesel. Angesichts von zwei Tonnen Gewicht moderat. Starauftritt für schmalen Taler Angesichts der Größe, der Ausstattung und der Einzigartigkeit ist der Preis spektakulär. Die Basis - Ausstattungsvariante Gold (190 PS) – ab 41.400 Euro bis Maximum 50.900 Euro für die vollausgestattete Top-Version Executive – ist eine Ersparnis von rund 20-45.000 Euro gegenüber seinen Mitbewerbern. Das ist ein unschlagbares Argument, das BMW und Co. schlecht aussehen lässt. Dass der Lancia Thema dabei noch sehr individualistisch erscheint, macht Ihn besonders liebenswert, da er nicht als Massenprodukt seine eigene Bühne hat und Fahrspaß mit einem ganz eigenem Flair verbindet: Robert de Niro eben. n Prof. Arnd Joachim Garth 68 P.T. MAGAZIN 3/2013 3/2013 P.T. MAGAZIN 69
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