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P.T. MAGAZIN 03/2013

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Entwicklungsländer im

Entwicklungsländer im Vormarsch Bangladesch entdeckt die Marktwirtschaft und entwickelt sich zu einem asiatischen Tiger mit Mittelschicht (Foto: Boris Löffert) Wirtschaft MASSIVE AUSWEITUNG DER GLOBALEN MITTELSCHICHT 1990 (1,8 Milliarden) 2020 (3,2 Milliarden) Europa und Nordamerika Asien-Pazifik Zentral- und Südamerika Übrige Welt Norwegen, Australien, die Vereinigten Staaten, die Niederlande und Deutschland bilden die Spitzengruppe einer Rangliste von 187 Ländern und Gebieten, die aufgrund des neuesten Indexes der menschlichen Entwicklung (HDI) erstellt wurde. Der vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in seinem Berichtüber die menschliche Entwicklung 2013 veröffentlichte HDI misst nationale Ergebnisse in den Dimensionen Gesundheit, Bildung und Einkommen. Der Bericht zeigt, dass die Zukunft des globalen Südens stark von seiner demografischen Entwicklung abhängt. Damit bringen nun auch die Vereinten Nationen ein zentrales Thema in die entwicklungspolitische Debatte zurück. Denn Bevölkerungsthematiken wurden in den vergangenen Jahren allenfalls in absoluten Zahlen diskutiert. Doch zentral für die Zukunft des globalen Südens sei, so der Bericht, nicht die schiere Menge, sondern die Altersstruktur der Einwohner von Entwicklungsländern. Wie sich die Bevölkerungszusammensetzung auf das Entwicklungspotenzial der Länder Subsahara-Afrikas auswirkt, hat das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in seiner 2011 erschienen Studie „Afrikas demografische Herausforderung“ untersucht. Die Altersstruktur der Bevölkerung sieht der Berliner Thinktank als Schlüssel für einen Entwicklungsschub an. Schaffen es Entwicklungsländer demnach, das Verhältnis von Erwerbsfähigen gegenüber Kindern zu erhöhen, sind die Chancen auf sozioökonomischen Fortschritt, die sogenannte demografische Dividende, groß. Das zeigt insbesondere die Erfahrung der asiatischen Tigerstaaten Südkorea 2030 (4,9 Milliarden) Der Aufstieg des Südens gelingt vor allem durch die Ausweitung der Mittelschicht (Foto: helpingmedia/Flickr.com) (Grafik: DGVN) oder Singapur, denen es gelungen ist, die verhältnismäßig vielen Erwerbsfähigen auch in Lohn und Brot zu bringen. Bangladesch nutzt sein Potential Als asiatischer Tiger der zweiten Generation gilt Bangladesch. Das Land ist gerade einmal so groß wie Griechenland, beherbergt aber mit 149 Millionen beinahe das Vierzehnfache an Einwohnern. Doch laut HDI 2013 hat kaum ein Land dieser Erde so gute Fortschritte hinsichtlich Einkommen, Gesundheit und Bildung erzielt wie der südostasiatische Bevölkerungsgigant. Dem Berlin-Institut zufolge hat Bangladesch rechtzeitig die Weichen gestellt, um die demografische Dividende auszuschöpfen. Vor allem frühe Investitionen in Bildung, ein ausgeklügeltes Familienplanungsprogramm und die Einbindung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt haben dazu geführt, dass Mütter dort heute im Schnitt gerade einmal 2,4 Kinder bekommen – mehr als vier weniger als noch 1970. Dank gesunkener Fertilitätsraten sind die nachwachsenden Generationen heute klein. Die Mehrheit der Einwohner befindet sich im produktiven Alter. Weil sie eine gute Grundausbildung haben, finden sie auf dem Arbeitsmarkt Jobs – häufig in der Textilindustrie. Die bietet ihnen zwar oft schlechte Arbeitsbedingungen, jedoch auch ein Gehalt, das es ihnen ermöglicht, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und die Wirtschaft anzukurbeln. Weil die Nachfolgegeneration klein ist, fällt es den Erwerbstätigen zudem relativ leicht, für die Ausbildung der Kinder zu sorgen. Eine gebildete Bevölkerung ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Bangladesch bald schon neue Wirtschaftspfade beschreiten könnte – fort von der Textilindustrie hin zu einer wissensbasierten Ökonomie. Die Prognosen für einen langfristigen Entwicklungsschub in Bangladesch sind also gut, so das Berlin-Institut. Die Politik in Bangladesch hat das Potential seiner Marktwirtschaft erkannt und versteht es, seine Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Die wachsende Mittelschicht ist ein Indiz für eine gesunde Entwicklung der Gesellschaft. n Überraschend anders Branchenvielfalt und Lebensqualität in zentraler Lage Der Landkreis Waldeck-Frankenberg – überraschend anders als manche Menschen glauben. Schaut man sich als „Außenstehender“ diese Region an, so wird man feststellen, dass sich der Landkreis in den letzten Jahren dynamisch weiter entwickelt hat. Eine moderne, leistungsfähige und umweltfreundliche Wirtschaft hat einen breit gefächerten Branchenmix geschaffen. Der Tourismus – einer der Schwerpunkte im Mix – hält in Hessen die Spitzenposition und sorgt für positive Imagewerte. Netzwerke in den Bereichen Metallbe- und verarbeitung, erneuerbare Energie, Wellness/ Gesundheit und das „Regionale Bündnis Beruf und Familie“ unterstützen die vielfältigen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung. Das Handwerk mit seinen vielseitigen Betrieben rundet das umfangreiche Angebot erfolgreich ab. Miteinander Lebensqualität in der Region sichern und ausbauen Die Region profiliert sich zunehmend als innovativ; große und kleine, traditionelle und junge Unternehmen ergänzen sich hervorragend. Für die Menschen ist es wichtig, die Attraktivität des Landkreises als Arbeitsplatz, Wohn- und Lebensort zu betonen. Mit der Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement Waldeck-Frankenberg GmbH wurde 1999 ein wichtiges Instrument zur Koordination geschaffen. Zukunftssicherung des Standortes, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, dynamische Clusterbildung und Stärkung der Kernkompetenzen sind wesentliche Schwerpunkte. Da Familienfreundlichkeit heute ein wesentlicher Standortfaktor ist, werden Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten, der Kindererziehung, Altenpflege und berufliche Anforderungen miteinander verbindet, zukünftig den Kampf um Fachkräfte für sich entscheiden. Existenzgründer ermutigen Insbesondere Existenzgründer wurden in den 14 Jahren seit der Gründung der WFG unterstützt. Die Erfolge zeigen sich am Markt und bei überregionalen Wettbewerben. Für Jungunternehmer wurde das Waldeck-Frankenberger Gründerforum eingerichtet, bei dem durch Netzwerkpartner Fachvorträge und der intensive Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern angeboten werden. Gemeinsam mit der IHK bietet die WFG potentiellen Existenzgründern – auch in Abstimmung mit der Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit und den regionalen Banken – ein in sich geschlossenes und logisches Beratungsangebot an. 2003 erklärten sich die regionalen Kreditinstitute bereit, Risikokapital in Höhe von 1,4 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, Existenzgründern und jungen Unternehmen zu helfen, Finanzierungslücken bei geringem Eigenkapital mit stillen Beteiligungen zu schließen. Der Unternehmensbestand und der Branchenmix generieren das Wirtschaftswachstum – Existenzgründer und Neuansiedlungen sind „Sahnehäubchen“ Für Unternehmen ist es heutzutage ein wesentlicher Standortfaktor einen aktiven, praxisbezogenen Ansprechpartner zu haben, der als anerkannte Schnittstelle zu spezialisierten Dienstleistern – innerhalb und außerhalb der Region – einen Beitrag zur Lösung vielfältiger Probleme leistet. Weitere Standortvorteile im Überblick: • Günstige Gewerbeobjekte und -flächen • Zentrale Lage • Qualifizierte Arbeitskräfte • Niedrige Gewerbesteuerhebesätze • Günstiges Lohnniveau • Positive Arbeitsmentalität • Günstige Mieten • Know-how und Technologieniveau Die gezielte Förderung und Unterstützung von Existenzgründungen und Neuansiedlungen sowie die Bestandsentwicklung der ansässigen Unternehmen zählen auch in Zukunft zu den wichtigsten Aufgaben der WFG. Netzwerker, Vordenker, Ideengeber, Macher Als „Netzwerker aus Überzeugung“ sucht Wirtschaftsförderer Siegfried Franke stets die enge Zusammenarbeit mit IHK, HWK, Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit, Banken, Regionalmanagement Nordhessen, Leaderregionen, Schulbehörden und Hochschulen. Seine Netzwerke reichen auch in Verbände, zu den Vertretern der Politik und Ministerien. Hohe Anerkennung Die Unterstützung wirkt sich nicht nur bei Existenzgründern, sondern auch bei etablierten Betrieben aus. Zu den renommiertesten Auszeichnungen zählt der „Große Preis des Mittelstandes“ für die die Wirtschaftsförderung zahlreiche Unternehmen nominierte. Acht von ihnen wurden Landespreisträger. Die WFG erhielt für ihr herausragendes Engagement den Sonderpreis des von der Oskar Patzelt-Stiftung ausgelobten „Großen Preis des Mittelstandes“. Wettbewerbsteilnahme ist Mittel des Standortmarketings – getreu dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber; besser noch – andere sprechen positiv darüber“. Für den Wirtschaftsförderer Siegfried Franke ist es wichtig, dass die Wirtschaftsförderung nicht nur im eigenen Kreis anerkannt, sondern bundesweit wahrgenommen wird. n 32 P.T. MAGAZIN 3/2013 www.landkreis-waldeck-frankenberg.de

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