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PT-Magazin 02 2018

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Bei den Pyramiden

Bei den Pyramiden PT-MAGAZIN 2/2018 Wirtschaft 32 Ägypten war 2012 offizielles ITB-Partnerland. D-Rolf Becker schaute sich 2018 am Roten Meer um. PT-Korrespondent D-ROLF kennt alle Kontinente, traf sich mit US-Präsidenten in Atlanta und mit Bettlern in den Slums von Kapstadt und Bombay. Diesmal ging es nach Ägypten. Ägypten macht seit über 3.000 Jahren Schlagzeilen. Angeblich erfand die Göttin Isis den Sauerteig. In jedem Fall hatten die Ägypter nachweislich 30 Brotsorten und perfektionierten in großen Öfen das Brotbacken in hoher Stückzahl für Tausende von Arbeitern. Heute gilt Ägypten als eines der schönsten Kultur- und Warmwasserreiseziele, trotz aller Gerüchte über Service und Sicherheit. Besonders im Winter ist bei Kennern das Rote Meer gefragt: Flugzeiten nur um vier Stunden und eine Woche all. incl. bereits ab 250 EUR sind verlockend. Auch wenn man die meist hochwertigen Anlagen verlässt, ist alles weit günstiger als in Deutschland. Taxis kosten 2 EUR für längere Strecken. Wer es wagt, in einem Minibus mitzufahren, zahlt 15 Cent pro Fahrt. Das größte ägyptische Tourismuszentrum am Roten Meer ist Hurghada mit etwa 160.000 Einwohnern. Davon haben 10.000 keine legalen Aufenthaltspapiere, sie kommen meist aus den Nilstädten. Die Grundpreise sind sehr niedrig. Ägypten ist ein recht gut organisiertes Land. Alles, wo es wirklich drauf ankommt, klappt. Ernste Gefahren gibt es wirklich nur durch die üppigen Dessertangebote der Büffets. Beginnend mit leckeren Früchten kann man extrem kalorienhaltige, äußerst schmackhafte Kuchen- und Sahne-Delikatessen, genießen. Südlich von Hurghada liegt Safaga mit einem großen Natursandstrand, einem rund 4000 Jahre alten Hafen und knapp 30.000 Einwohnern. Der Taxifahrer verlangt für die 60 Kilometer 50 EUR, lässt sich aber auf 7,50 EUR runter handeln. Das trockene warme Wetter und der „schwarze Sand“ der Stadt Safaga haben hohen therapeutischen Wert für einige unheilbare Krankheiten wie Psorias (Schuppenflechte). Der Sand in Safaga enthält mit Uran, Thorium und Potassiumdrei radioaktive Elemente in gemäßigter Konzentration und hat heilenden Einfluss bei Rheuma, akuter und chronischer Arthritis, ödemartigen Gelenkerkrankungen, Gelenkergüssen und Neurodermitis, Entzündungen der Haut. Safaga ist Tauchen „pur“, behaupten die Ägypter. Selbst wenn man kein Taucher ist, sollte man sich mit aufs Boot setzen, genießen und vielleicht ein bisschen schnorcheln. Dass sich ein europäischer Stadtmensch auch über einen Sonnenuntergang in der Wüste freuen kann, muss ein Ägypter noch verinnerlichen. Tatsächlich herrscht in der einzigartigen Unterwasserwelt und dem Naturstrand eine idyllische Atmosphäre mit ursprünglich ägyptischem Flair. Viele Möglichkeiten werden für Familien angeboten. Von Scooter, ohne große Anstrengung über das Wasser gleiten, Ray-Board, ein neuer Tauchtrendsport, bis hin zum Handycap-Tauchen. Über Masters Travel Service werden Touren und Exkursionen mit dem Bus nach Kairo, zu den Pyramiden, Sphinx, Museum, Giza, Capital angeboten, das wird aber garantiert anstrengend. Günstiger kommt man, wenn man es mit einer Nilkreuzfahrt verbindet. Kommunikative Kontakte zu Menschen aller Levels ist unsere Stärke. Der Österreicher Markus Krakhofer ist Editor des hochinteressanten Guides „Red Sea Bulletin“, der von Red Sea Bulletin Ltd. herausgegeben und von seiner Frau Svetlana geleitet wird. Äußerst informativ ist auch ihre Internetseite www.redseapages.com, die hilfreiche Informationen über das Rote Meer bereitstellt. Er gehört wie H. Phillip Pulver, der in der Schweiz geborene Ägyptenexperte und Gründer der www.red-sea.tv“Media Corporation plc“ zu unseren lokalen Beratern und Unterstützern, der uns auch schon bei unseren Indien-Exkursionen hervorragend beistand! Wirtschaftlich ist Ägypten ein „aufwachender Elefant!“ Neue Erdgaslager, die Einnahmen aus dem Suezkanal und der beginnende Boom im Tourismus wirken sich aus. DIN-gerechte Highways durch die Wüste, großzügige Bauprogramme, auch Wohnungsbau für junge Familien machen Eindruck. Einer der führenden Betreiber von Hotels und Nilkreuzfahrten ist „Sunrise Resort & Cruises“. CEO Phillippe de Vizcaya lud uns auf ein herrliches

Alle Bilder: © Margrit B. Krüger, Archiv D-ROLF Dinner in das Nasaja Restaurant ein, um Marketinginspirationen für die ITB 2018 auszutauschen. Mit Kamelen, Trabis und Pyramiden verstehen wir es Titelstorys zu schaffen - wir arbeiten seit über 25 Jahren mit den Medien der Welt auf internationalen Reisemessen. Traurig ist es, wenn man sieht, mit welch simplen Arbeiten sich kräftige junge Leute für Hungerlöhne durchschlagen müssen. Am Buffet stehen rund um die Uhr Bändchengucker, die darauf achten, dass jeder sein „all incl.“- Armband mit sich führt. Andere müssen ohne jede Technik, nur mit Pinsel und Farbeimer, lebenslänglich Bordkanten weiß malen. 95 Prozent des überaus freundlichen Personals der Anlagen sind Moslems, stören sich aber weder am Alkoholkonsum noch an der Badebekleidung der Urlauberinnen. Wirklich überrascht waren wir, als wir ein Wesen mit Taucherbrille im schwarzen Tschador, einem Ganzkörperschleier, der nur das Gesicht frei lässt, im Wasser sahen. Die Flieger wie „Condor „ und „Sunexpress“ haben gute Maschinen mit engen Sitzabständen. Es gibt keinerlei Speisen oder Getränke kostenlos. Nicht einmal ein Wasser wird gereicht. Es wird sogar „aus Flugsicherheitsgründen“ vom Verzehr des mitgebrachten eigenem Alkohol gewarnt. Aber natürlich ist es möglich, legal mehrere 100 cl „Flachmänner“ in einer verschließbaren durchsichtigen Plastiktüte mitzunehmen – zum Einreiben der Beine. ó Über den Autor D-ROLF BECKER steht über 12x im Guinnessbook und war mit dem Trabi auf allen Kontinenten und in allen politischen und natürlichen Klimazonen unterwegs. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, und er tut es auf seine unnachahmliche Weise: www.d-rolf.com

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