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PT-Magazin_02_2016_Komplett

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Bild: studiostoks/fotolia.com Wirtschaft PT-MAGAZIN 2/2016 44 Das Herzstück des Erfolgs Der Chef als zentrales Kraftfeld des modernen Unternehmens Das Verhalten des Chefs wirkt sich unmittelbar auf die Mitarbeiter aus. Er ist Leitfigur mit Vorbildfunktion. Doch es ist nicht immer leicht, diese Rolle optimal auszufüllen. Wie Sie wirken und was Sie ausstrahlen, können Sie mit Hilfe des Kreislaufmodells Einstellung-Verhalten- Wirkung erkennen. Dann sehen Sie auch gleich, an welchen Punkten alles passt und wo Sie etwas ändern sollten. Viele Unternehmer fassen den Begriff „Erfolg“ sehr eng und beziehen ihn nur auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Das ist durchaus verständlich, da einerseits unser schnelllebiger Zeitgeist das Materielle in den Vordergrund stellt und mehr finanziellen Gewinn mit mehr Erfolg gleichsetzt und andererseits in vielen Unternehmen die betrieblichen Uhren tatsächlich nur nach den Zahlen ticken. Doch wer so führt, fährt das Unternehmen zu sehr im roten Drehzahlbereich. Er riskiert, im übertragenen Sinn, einen Motorschaden, weil Geist und Seele zu kurz kommen. Sowohl bei sich selbst als auch bei den Mitarbeitern. Unternehmen sind die Quellen der Gesellschaft von morgen Die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Mitarbeitern umgehen, hat dramatische Auswirkungen darauf, was sich bei den Mitarbeitern zu Hause abspielt. Mitarbeiter, die am Arbeitsplatz Wertschätzung, Motivation, Lob und Ermutigung erleben, werden zu Hause anders auftreten als solche, die täglich das Gegenteil erdulden. Erstere werden ihren Kindern Lust auf die Arbeit in Unternehmen machen, Letztere erzeugen eher Angst und Unlust. Der Chef als Gravitationsfigur Erfolgreiche Unternehmen werden in der Regel von Personen geführt, die als Gravitationsfiguren fungieren. Ihr Verhalten multipliziert sich. Es wird von der Führungscrew dahingehend übernommen, dass diese wissen, wie der Chef denkt, was er von seinen Mitarbeitern erwartet und wie er vermutlich entscheiden würde. Und ähnlich verhalten sie sich dann selbst. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass ein freundliches Gesicht wesentlich stärker zu einem Kauf animiert als ein neutrales oder unfreundliches. Geht in einem Geschäft hinter der Verkäuferin eine schlechtgelaunte Abteilungsleiterin vorbei, registriert das das Gehirn unbewusst und hinterfragt den geplanten Kauf für den Bruchteil einer Sekunde kritisch. In vielen Fällen wird der Kaufprozess dann vorzeitig abgebrochen. Dieses Beispiel ist auf die vertrieblichen Aktivitäten eines Unternehmens direkt übertragbar. Ähnlich verhält es sich mit Auszubildenden im Unternehmen: lernen sie bei einem diktatorischen Chef, so besteht die Gefahr, dass sie diese Verhaltensweise in Teilen nachahmen, da sie annehmen, dass dieses Verhalten gewünscht ist. Und später führen sie ihr Team ähnlich diktatorisch. Das heißt: Egal was Sie tun, als Führungskraft strahlen Sie immer etwas aus, das andere zu einem Tun oder Nichttun bewegt. Daher ist es immens wichtig, sich bewusst zu machen, was Sie gerade ausstrahlen. Fühlen – Denken – Handeln Die Gedanken sind ein Resultat vorhergegangener Gefühle. Das ist seit über zehn Jahren wissenschaftlich belegt. Deshalb sollten Sie sich als Erstes darin verbessern, Ihre Gefühle zeitnah und differenziert wahrzunehmen. Für die meisten Männer – im Gegensatz zu vielen Frauen – ist das keine leichte Aufgabe, denn der Zugang zu den Gefühlen gehört nicht zum männlichen Überlebensprogramm. Doch der Weg zur Optimierung der eigenen Führungspersönlichkeit beginnt mit einer differenzierteren Wahrnehmung der eigenen Gefühle. Sie geben Ihren Gedanken die Richtung vor, ob Sie etwas positiv oder negativ wahrnehmen. Dieser Zusammenhang wirkt sich auch auf den Umgang mit Problemen aus: Wenn Sie Ihr Unternehmen souverän führen wollen, ist es nützlich, Ihre Sichtweise auf Probleme zu überprüfen: Was rufen diese in Ihnen hervor? Aus welchem Blickwinkel müssten Sie ein Problem betrachten, damit es aus der ungeliebten Ecke herauskommt? Damit können Sie Probleme zunehmend leichter lösen, weil Sie sie nicht mehr als solche wahrnehmen, sondern entweder als lösbare Aufgaben oder als unverrückbare Zustände. Kreislauf Einstellung – Verhalten – Wirkung Einstellung – Verhalten – Wirkung Ein weiteres Instrument, um sich bewusst zu machen, was Sie ausstrahlen, ist der Kreislauf Einstellung-Verhalten-Wirkung. Dabei nehmen wir etwas mit unseren Sinnen wahr, bewerten es gemäß unserer Einstellung und leiten daraus unser Verhalten ab, in der Hoffnung, damit eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Die Einstellung bezeichnet hierbei unser Wertesystem und unser

Über den Autor Denken einschließlich unserer Vorurteile. Der Kreislauf macht auch einen anderen Zusammenhang deutlich: Da der Mensch sein Verhalten nur ungern ändert, redet er sich Situationen, bei denen die Wirkung nicht wie gewünscht ausfiel, häufig schön, wie die folgenden Beispiele zeigen: Dann erkennen Sie die Felder leichter, in denen es konkreten Handlungsbedarf gibt, denn für Ihre Mitarbeiter ist entscheidend, was Sie ausstrahlen. ó Christian Kalkbrenner Christian Kalkbrenner ist Strategieberater und Autor und erhielt für seinen „Bambus- Code“ von der Oskar-Patzelt-Stiftung die Auszeichnung „Mittelstandsbuch 2010“. Sein aktueller Ratgeber „Nominiert! Und nun?“ unterstützt Firmen dabei, sich optimal auf den Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ vorzubereiten. www.ub-kalkbrenner.de • Ein Mitarbeiter kommt zum Meeting zu spät: Andere waren schuld. • Ein Geschäft kommt nicht zustande: Der Mitarbeiter rechtfertigt sich und sucht nach Vorteilen, trotz des Verlustes. • Eine Werbekampagne scheitert: Die Arbeit der Werbeagentur war schlecht. Als reife Persönlichkeit sollten Sie Themen, bei denen Einstellung, Verhalten und Wirkung nicht zum erwünschten Resultat führten, sofort als Lernchance begreifen und daraus Schlüsse ziehen, was geändert werden muss. PT-MAGAZIN 2/2016 Der Kreislauf in Gegenrichtung Manche Führungskräfte gehen den Kreislauf rückwärts durch. Sie nehmen sich die tatsächlich erzielte Wirkung, betrachten das Verhalten und setzen sich mit der dahinter liegenden Einstellung auseinander, beispielsweise: Warum kommt jemand häufig zu spät? Weshalb ist er schlampig gekleidet trotz vieler Kundenkontakte? Mit dieser rückwärtigen Betrachtungsweise lassen sich viele Flops in Unternehmen klar analysieren: Steht jemand nur halbherzig hinter einem Projekt, dann ist es nicht verwunderlich, wenn sich die Einstellung im Verhalten widerspiegelt und die erzielte Wirkung nicht der erwünschten entspricht. Machen Sie sich die Mühe, das Agieren Ihrer Mitarbeiter rückwärtsgerichtet zu beobachten. So erkennen Sie Ausreden und können den Dingen schnell auf den Grund gehen. Fazit Machen Sie sich bewusst, was Sie mit Ihren Sinnen wahrnehmen und überdenken Sie ihren eigenes Kreislaufmodell Einstellung-Verhalten-Wirkung. Intelligente Lösungen – made by Bilstein Siekermann Produktion normgerechter und kundenspezifischer • Verschlussschrauben • Drehteile • Kaltfließpressteile Bilstein & Siekermann GmbH + Co. KG Industriestraße 1 54576 Hillesheim, Germany Telefon: +49 (0) 65 93 / 98 62-0 Telefax: +49 (0) 65 93 / 98 62-34 E-Mail: info@bsh-vs.com Internet: www.bsh-vs.com

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