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P.T. MAGAZIN 02/2015 - Regional

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Fotos: © Picture-Factory/fotolia.com Wirtschaft 32 Einen gesetzlichen Mindestlohn für Praktikanten muss es aus Sicht der Betroffenen nicht geben. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 7.500 Praktikanten, die jährlich (u.a. von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) durchgeführt wird. Praktikanten in Deutschland verdienen im Durchschnitt mit 763 Euro weit weniger als ihre deutschen Kollegen im EU-Ausland (874 Euro). Trotzdem finden 64 Prozent von ihnen diese Vergütung angemessen. Ein gesetzlicher Mindestlohn für Praktikanten, den es seit Januar nur unter bestimmten Voraussetzungen gibt, liegt bei einer 40-Stunden- Woche indes bei gut dem Doppelten (1.400 Euro). Den Studienergebnissen nach ist dies aber gar nicht notwendig. Denn auch insgesamt ist der Zufriedenheitsgrad der jungen Arbeitnehmer mit ihrem Praktikum sehr hoch: 86 Prozent der Praktikanten sind zufrieden und 82 Prozent würden ihren jeweiligen Arbeitgeber weiter empfehlen. Die größten Zufriedenheitstreiber aus Sicht der Arbeitnehmer liegen gemäß der Studie im erhofften Lerneffekt, der Führung durch gute Vorgesetzte sowie in der Aufgabengestaltung durch den Arbeitgeber. Praktikanten: Mindestlohn ist nicht alles Praktika in anderen Ländern besser bezahlt Die Zeiten, in denen Praktika gar nicht bezahlt wurden, sind gemäß des CLEVIS Praktikantenspiegel vorbei – 95 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse werden inzwischen vergütet. Am besten bezahlt werden in diesem Kontext Praktikanten im Baugewerbe (1.015 Euro), in Unternehmensberatungen (920 Euro) sowie im Finanzsektor (888 Euro). Im regionalen Gehaltsranking für Praktikanten liegen Hamburg, Bremen, Bayern und Baden-Württemberg vorne, während in den neuen Bundesländern nach wie vor schlecht gezahlt wird. Bemerkbar macht sich auch der Studienabschluss. Während Master-Studenten in der Regel 816 Euro monatlich erhalten, sind das bei Bachelor-Absolventen lediglich 715 Euro. Interessant aus internationaler Perspektive: Während ein EU-Auslandspraktikum im Schnitt 111 Euro über den deutschen liegt, wird außerhalb der EU mit durchschnittlich 945 Euro sogar noch besser gezahlt. „Die Zufriedenheit der Praktikanten mit dem derzeitigen Lohngefüge zeigt, dass die Debatte um einen gesetzlichen Mindestlohn für sie unnötig ist. Zudem: Sie ist gefährlich. Denn ein konsequent umgesetzter Mindestlohn würde das Praktikum selbst gefährden, da es sich vor allem kleine und mittelständische Arbeitgeber schlicht nicht mehr leisten könnten. Vor diesem Hintergrund ist es gut und wichtig, dass unsere Studie zeigt: Es braucht keine staatlich gesteuerte Lohnpolitik in diesem Bereich – die ist in anderen Berufen deutlich wichtiger“, so Christoph Jost, Geschäftsführer von ABSOLVENTA Jobnet. Unternehmensberater machen die meisten Überstunden Während deutsche Praktikanten im internationalen Vergleich am wenigsten verdienen, verbringen sie im Gegenzug am wenigsten Zeit am Arbeitsplatz. Das ist ihnen allerdings auch wichtig – denn mehr als neun von zehn Praktikanten (94 Prozent) möchten Arbeit und Privatleben miteinander vereinbaren. Mit 37,8 Wochenstunden liegt die Arbeitszeit der deutschen Praktikanten unterhalb einer 40-Stunden-Woche. In anderen EU-Ländern beträgt sie indes 39,8 Stunden, außerhalb der EU immerhin 40,2. Deutsche Praktika sind zwar schlechter bezahlt als im Ausland, die meisten Praktikanten sind trotzdem mit der Vergütung zufrieden Am längsten wird in Unternehmensberatungen (43,4 Wochenstunden) sowie in der Hotellerie und Gastronomie (42,9) gearbeitet. Kurzarbeiter unter den Praktikanten sind jene im Finanzsektor (36,2). Das ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil es sich hier um eines der Top-3-Berufsfelder in Sachen Bezahlung handelt. Praktikanten sind häufig auf Achse Immer mehr Absolventen und Studenten stellen sich auf die Anforderung von vielen Arbeitgebern ein, im Ausland Erfahrungen zu sammeln. Immerhin 49 Prozent waren unter anderem aus diesem Grund bereits für mindestens sechs Monate im Ausland – die meisten allerdings nicht im Rahmen eines Praktikums, sondern in erster Linie durch ein Auslandssemester. Als Praktikant gingen nur 14 Prozent der Studien-Teilnehmer ins Ausland. Die meisten kamen dabei aus den Geistes- (24 Prozent) und Naturwissenschaften (23 Prozent), am wenigsten aus den Rechts- (10 Prozent) und Wirtschaftswissenschaften (11 Prozent). Insgesamt sind Praktikanten allerdings durchaus offen dafür, aufgrund eines Praktikums den Wohnort zu wechseln. Mehr als die Hälfte der Befragten hat dies bereits getan. Für ein Drittel der Befragten lag die Praktikantenstelle sogar mehr als 200 Kilometer vom aktuellen Wohnort entfernt. • P.T. MAGAZIN 2/2015 Foto: © Markus Matern/wikimedia (CC BY-SA 3.0) Der „Vierzylinder“-BMW-Hauptsitz in München vom Olympiaturm aus gesehen, davor das schüsselförmige BMW- Museum. Ein Wechsel der Führungsspitze ist immer wichtig für die Zukunft eines Konzerns. Daher sorgte der überraschende Chefwechsel bei BMW im Dezember 2014 (der langjährige BMW-Chef Norbert Reithofer übergibt im Mai den Chefposten an den bisherigen Produktionschef Harald Krüger) für einiges Rauschen im medialen Blätterwald. Auch wenn niemand in die Glaskugel schauen kann: Die meisten Experten machen sich keine Sorgen um die Zukunft der Münchner Autobauer. Das Unternehmen ist ein Beispiel für eine hervorragende Unternehmenskultur. Dabei sind die Anforderungen an die Führungskräfte von Autofirmen extrem hoch und komplex – egal, ob es sich Innovation ist Personalsache Nominiert 2015 Auch die Autoindustrie profitiert von externen Experten um Premium- oder Volumenhersteller handelt. „Der Vorstand eines Autokonzerns gleicht dem Kapitän eines großen Tankers mit einer enormen Verantwortung. Gerade in den vergangenen Jahren haben sich deutsche Hersteller als besonders innovationsstark gezeigt. Um auf den globalen Märkten bestehen zu können, müssen sie in einem enormen Tempo immer bessere Innovationen hervorbringen. Doch als Chef einer Automarke muss man nicht nur technische Spitzenleistungen erbringen, sondern auch auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren beziehungsweise ihn sogar antizipieren“, so der Unternehmensberater Michael Zondler. Doch das Geschick eines Unternehmens ist natürlich nicht nur von der Figur an der Spitze abhängig. „Deutschland verfügt über eine hervorragende Automobilindustrie“, so Zondler. „Gerade in einer so wichtigen Branche kommt dem Thema Personal eine ganz besondere Bedeutung zu. Um bei Innovationen Schritt zu halten, brauchen die Autofirmen hin und wieder neue Köpfe von außen mit frischen Ideen.“ Klassische Personalbeschaffungsmaßnahmen helfen der Branche, kritische Vakanzen wieder zu besetzen. „Damit solche kritischen Vakanzen in www.wfg-myk.de Bahnhofstrasse 9 56068 Koblenz Tel. 0261/108-295 Fax 0261/108-237 info@wfg-myk.de www.wfg-myk.de Mayen-Koblenz einem hochspezialisierten Markt sich nicht zu einem Dauerproblem auswachsen, braucht man externes Know how. Interim Manager können diese Lücke füllen, bis für eine Position beispielsweise wieder eine festangestellte Führungskraft gefunden wird. Solche Experten auf Zeit können im Qualitäts- oder Prozessmanagement, bei der Qualifizierung und Auditierung von Zulieferern und in vielen anderen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden“, so der Personalexperte. Auch der Qualifizierung und Schulung nicht nur der älteren Mitarbeiter komme eine wachsende Bedeutung zu. Der Druck, technologisch immer auf dem neuesten Stand zu sein oder der Zeit sogar einen Tick voraus, sei sehr hoch. „Die eigentlich eher auf Langlebigkeit ausgerichtete Automobilindustrie übernimmt in Teilen die extrem kurzen Innovationszyklen der IT-Branche. Auto- Hersteller müssen daher Wege finden, die kurzen IT-Innovationszyklen in die langen Lebenszyklen ihrer Produkte zu integrieren – Autos müssen noch stärker als heute update-fähig sein“, sagt Professor Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. • Ansgar Lange Region mit Perspektive Gewerbeflächen & Immobilien Öffentliche Finanzierungsberatung Projektmanagement Netzwerke Innovation & Technologie Kommune des Jahres 2011

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