Info Donau Moldau n Weitere Informationen zur Europaregion Donau-Moldau http://www.evropskyregion.cz/ de/uber-uns/europaregion.html Regional | Spezial 62 Vom Traum einer Region Die grenzüberschreitende Europaregion Donau-Moldau ist ein lang gehegter, aber auch politisch umstrittener Traum. Mittelständische Wirtschaft und Handwerksbetriebe arbeiten hart an seiner Verwirklichung Im Dreiländereck Niederbayern-Südböhmen-Oberösterreich sind Grenzen schon lange kein Thema mehr. Weder in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit noch im regionalen Leben. In den 15 Jahren der gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung sind bestehende Grenzlinien verschwunden, aus Nachbarn sind Partner geworden. Durch verstärkte Kooperationen in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Soziales oder Bildung sind die beteiligten Kommunen und Teilregionen immer stärker zusammengewachsen. Doch noch sieht man sich in der Grenzregion nicht am Ende der Entwicklung angekommen. Eine Region für Europa Die Europaregion Donau-Moldau ist eine trilateral tätige Arbeitsgemeinschaft der sieben Partnerregionen Oberösterreich, niederösterreichisches Most- und Waldviertel, Niederbayern mit dem Landkreis Altötting, Oberpfalz, Pilsen, Südböhmen und Vysočina. Sie dient dem Ausbau der Zusammenarbeit und hat ihr Ziel darin, aus dem Dreiländereck einen attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum im Brennpunkt von vier Metropolregionen zu schaffen, der starker Partner der europäischen Politik ist und den Menschen langfristige Perspektiven bietet. Die Ausgangslage könnte kaum besser sein, ist schon allein die die Lage zwischen den Metropolregionen Wien, Prag, P.T. MAGAZIN 1/2014 (Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge) P.T. MAGAZIN 2/2014 München und Nürnberg sowie die Nähe zu den Flüssen Donau und Moldau ein großer Pluspunkt. Über die Jahre haben sich zahlreiche Technologie- und Innovationszentren in der Region angesiedelt und man kann mit Stolz auf einen starken produzierenden Bereich sehen, der eine gesunde Mischung zwischen führenden Unternehmen und kleinen spezialisierten Firmen bietet. Auch touristisch und kulturell bietet die Europaregion manches Schmankerl. Neben historischen Städten und einer langen gemeinsamen Geschichte finden sich hier vielfältige Kulturlandschaften und große Schutzgebiete. Marienbader Gespräche Trotz der zahlreichen Vorzüge ist es kein leichter Weg den Traum von der Europaregion Donau-Moldau zu verwirklichen, denn parallel zu den Plänen und Ideen spinnt sich auch eine jahrelange politische Diskussion. Um dem politischen Widerstand entgegenzutreten und weitere Probleme zu lösen, wurden die Marienbader Gespräche ins Leben gerufen. Deren zentrales Thema ist die Realisierung der Europaregion Donau-Moldau (EDM), als wirtschaftliches Gegengewicht zu den Metropolregionen München, Nürnberg, Prag und Wien. Die Gespräche sind dabei auch ein Gradmesser für die Attraktivität und das Potenzial der Europaregion. Zu den letzten Gesprächen im November 2013 kamen nicht nur mehr Menschen zusammen als je zuvor – 240 Vertreter von Institutionen, Unternehmen und Behörden aus Ostbayern, Tschechien, Österreich – sondern es waren auch erstmals Vertreter der Slowakei zugegen. Eine weitere Besonderheit: Die Gespräche fanden auf Einladung der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz statt und bringen damit auch zum Ausdruck, wer die treibenden Kräfte sind: Mittelständische Unternehmen! Das Mittel fand der Mittelstand Bei der Verwirklichung der Europaregion gehen mittelständische Wirtschaft und Handwerk der Länder voran und legen mehr Wert auf Taten denn Worte. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind das prägende Element und so finden sich in der gesamten Grenzregion einige Global Player und Marktführer. Die zahlreichen standorttreuen, innovativen und inhabergeführten Unternehmen stehen dabei sinnbildlich für das (Zusammen-) Wachsen einer Region. So haben im Kreis Cham in der Oberpfalz beispielsweise mehr als 30 tschechische Firmen eine Niederlassung oder ein eigenes Unternehmen. Gleichzeitig sind fast 9.000 tschechische Arbeitskräfte in Ostbayern beschäftigt. Der überwiegende Teil der Tschechen arbeitet in metallverarbeitenden Betrieben sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe und fühlt sich nicht nur der häufig höheren Löhne und des besseren Arbeitsplatzangebots wegen wohl in der Region. Mut für sechs Millionen Menschen Angesichts solch positiver Signale könnte es schließlich noch etwas werden mit der großen Vision der Europaregion Donau-Moldau. In dieser würden durch den großen Zusammenschluss rund sechs Millionen Menschen leben und arbeiten. Großes Entwicklungspotenzial ist also vorhanden, aber es müssen klare Regeln geschaffen werden. „Wir haben die große Chance, unseren gemeinsamen Wirtschaftsraum weiterzuentwickeln, wenn es uns gelingt, unsere Identität zu festigen“, sagt Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. Diese Identität ist bereits in den kleinen und mittelständischen Betrieben der Grenzregion verankert. Hinterdobler appelliert deshalb an die Politik, die Hemmnisse bei grenzüberschreitenden Unternehmenstätigkeiten abzubauen, denn „sind die Regeln klar, gib es auch mehr Aktivitäten über die Grenze.“ Eines aber steht schon jetzt fest: Die Basis dieses transnationalen Traums ist die Tatkraft des Mittelstandes und es wäre allen Beteiligten zu wünschen, dass ihre harte Arbeit Früchte trägt. n Gunnar Marquardt
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Seite 8 Seite 18 Rekordnominierung
Angst vor Altersarmut „Die Rente
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