Aufrufe
vor 6 Jahren

PT-Magazin 01 2018

  • Text
  • Unternehmen
  • Wirtschaft
  • Zukunft
  • Netzwerk
  • Deutschen
  • Mitteldeutschland
  • Deutsche
  • Deutschland
  • Digitalisierung
  • Sachsen
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

„Kein Morgen ohne

„Kein Morgen ohne Heute“ 3. Mitteldeutscher Ernährungsgipfel zu Ressourcen, Trends und neuen Märkten PT-MAGAZIN 1/2018 Mitteldeutschland 54 Mehr als 160.000 verschiedene Lebensmittel stehen laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in deutschen Verkaufsregalen. Aber auch die mitteldeutsche Ernährungswirtschaft selbst ist gut aufgestellt: Von Handwerksbetrieben, einem breiten Mittelstand und überregional bekannten Konzernen werden qualitativ hochwertige Produkte hergestellt. Neben dem stationären Einzelhandel erobert der Onlinehandel auch mit frischen und tiefgekühlten Produkten zunehmend Marktanteile. Sind die Unternehmen darauf eingestellt? Sind Regionalität und Online-Bestellsysteme ein Widerspruch? Welche Trends sind absehbar und welche Irrwege sollten vermieden werden? Diese und weitergehende Fragen standen auf dem 3. Mitteldeutschen Ernährungsgipfel am 24. Oktober 2017 im Dresdner Erlwein-Capitol im Mittelpunkt. Dieser bot zugleich eine ideale Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und Impulse für neue Ideen zu erhalten. Das qualitativ herausragende Vortragsprogramm richtete den Fokus auf die Zukunft der Branche. Garant dafür waren sechs namhafte Referenten aus der Marktforschung, der angewandten Wissenschaft und dem Handel. Veranstalter waren die Ernährungsnetzwerke aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Es waren spannende Vorträge zu verschiedenen Aspekten der Ernährungswirtschaft, die hauptsächlich für den Mittelstand interessant sind“, so Viba-sweets-Geschäftsführer Dr. Andreas Steffen. „Auch werden bei solchen Gipfeln netzwerkübergreifende Kooperationen getroffen, so wie wir neuerdings mit Thüringer Nougat die Kathi-Schoko-Muffin-Backmischung ergänzen dürfen. Das geht alles nicht von heute auf morgen – hier haben © psdesign1 - Fotolia wir die Zeit, uns einander kennenzulernen und letztendlich Geschäfte zu machen.“ In die gleiche Kerbe schlägt hier Dr. Michael Heinemann, Sprecher des Sachsen-Anhaltinischen Ernährungsnetzwerks und gleichzeitig Chef der Weißenfelser Handelsgesellschaft: „Unser Ziel haben wir erreicht – Anregungen geben und Tendenzen aufzeigen. Somit kann jeder Teilnehmer etwas mitnehmen und es auf die jeweils eigene Firma übertragen.“ „Eine gute Entscheidung war es, die Anzahl der Vorträge im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren und dadurch dem Netzwerken mehr Raum zu geben.“, betont Maximilian Deharde, Vorsitzender des „Netzwerks Ernährungsgewerbe Sachsen“ und Juniorchef der Lausitzer Früchteverarbeitung. ó www.susa-sauer.de PREISTRÄGER Großer Preis des MITTELSTANDES Wir sind ... Ihr Partner zur Herstellung von Präzisionsdrehteilen von d=5 bis d=200 mm für die Fahrzeugindustrie, Maschinen- und Bergbau, Hydraulik u.a. SUSA S. Sauer GmbH & Co. KG An der Niedermühle 4 01257 Dresden Tel.: +49-351-28166-91 Fax : +49-351-28166-80 Unser Plus... stark in Quali tät und Leistung beim Drehen, Fräsen, Schleifen, Räumen, Honen, Thermisch Entgraten und Tiefl ochbohren mit moderner CNC-Maschinentechnik

© Visions-AD - stock.adobe.com Vergesst ‚hygge‘ – zelebriert ‚Muschebubu‘! Na, haben Sie auch fleißig kommentiert, als am Anfang des Jahres die Wörter und Unwörter 2017 präsentiert wurden? Selten sind wir mit der getroffenen Wahl einverstanden, aber: wurscht, schnuppe und papperlapapp. Wen interessiert Schnee vom letzten Jahr! Mein Wort des Jahres für 2018 ist – Muschebubu. Ich höre die Sächsinnen und Sachsen unter den Leserinnen und Lesern juchzen und kichern: „Genau, Muschebubu für alle!” Aber langsam. Das schöne deutsche Wort Steckenpferd wurde irgendwann vom schnöden Hobby abgelöst. Wir kaufen oder holen nicht mehr ein – wir shoppen. Und der verlässliche Hausmeister musste dem Facility-Manager weichen. Alles unter dem Motto: Weg mit dem nationalen Schmonzes, her mit den global austauschbaren Anglizismen. Nun soll es einem weiteren Wort an den Kragen gehen: der Gemütlichkeit. Sie lesen richtig. Zwar sind wir im englischsprachigen Raum bekannt für unsere German Gemütlichkeit, die wie die Wörter Kindergarten oder Weltschmerz sogar in den dortigen Wortschatz aufgenommen wurden. Im Falle der Gemütlichkeit liegt der Fall komplizierter: der machen wir jetzt selbst Garaus. Oder besser: Wir schieben die Dänen oder die Norweger vor. Die sind nämlich bekanntlich noch tausendmal gemütlicher als wir. Und sie haben dafür das schöne Wort – hygge. Diese Hyggeligkeit ist nun ganz sanft über die nördliche Grenze geschwappt, sucht sich ihren Weg gen Süden – und hat in den großen Redaktionen der Trend-Produzenten erst die Titelseiten der Frauenzeitschriften, dann eine eigene Zeitschrift mit dem Namen hygge okkupiert. Doch da – ein kleines zänkisches, äh, gemütliches Volk in der Mitte Mitteldeutschlands leistet Widerstand! Als die Süßkartoffel oder Batate als exklusives, neu zu entdeckendes Knollgewächs auf die Märkte geworfen wurde, konterte man in Sachsen mit Topinambur, der wuchs schon immer in den Gärten. Als überall Latte Macchiato und mehr mit Hilfe bunter Kapseln aus chromglänzenden Coffeemakern floss, hielt der Kaffeesachse mit Mühle und Porzellanfilter erfolgreich gegen den Trend. Da wird sich doch auch eine sächsische Entsprechung für dieses komische hygge finden… Genau. Muschebubu! So sagte man in Sachsen, eigentlich in ganz Ostdeutschland, lange Jahre. Muschebubu! Das „e” ein bisschen verschlucken und das „sch” in der Mitte bitte weich sprechen wie im sächsischen fischelant (vom französischen vigilant für wachsam), also ähnlich wie das französische „J” in Jean. Muschebubu ist mehr als das heimelige, gemütliche Licht, das die dunkle Jahreszeit erträglicher macht. Muschebubu ist einfach – herrlisch. Trauen wir uns, Wörtern aus der Mundart oder anderweitig vom Vergessen bedrohten Wörtern Asyl zu gewähren in unserem täglichen Sprachgebrauch. In diesem Sinne: statt Ciao, See you oder Bye ein fröhliches Tschüss bis zum nächsten Mal. ó Über die Autorin Martina Rellin, Ex-Chefredakteurin der Kultur-Zeitschrift Das Magazin und erfolgreiche Sachbuchautorin („Klar bin ich eine Ost-Frau!”) rettet gerne Wörter und schreibt leidenschaftlich für sich und andere Bücher und Auftragskommunikation. Sie betreibt die Rellin Schreibwerkstatt bei Berlin und seit neuestem in Oybin im Zittauer Gebirge und vermittelt dort und in Leipzig Interessierten das Handwerk des Schreibens in Kursen und Coachings. www.martinarellin.de 55 PT-MAGAZIN 1/2018 Mitteldeutschland

Jahrgänge