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PT-Magazin 01 2018

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Risikomanagement für

Risikomanagement für Unternehmen jeder Größe relevant PT-MAGAZIN 1/2018 Wirtschaft 44 Potenzielle Risiken identifizieren, nicht nur bekannte verwalten Harter Wettbewerb, Paragrafendschungel, Personal - Gefahren lauern überall, und meist kommen sie unverhofft und können sogar existenzbedrohend sein. Unternehmen jeder Branche und Größe sollten sich daher mit dem Thema Risikomanagement befassen. Nur wer sich damit auseinandersetzt, welche Risiken bestehen, kann auch entsprechende Abwehrmaßnahmen und Handlungsszenarien entwickeln. Wichtig ist dabei, dass nicht einfach nur einzelne Aktionen realisiert werden, sondern eine strategische Struktur dahintersteht und kontinuierlich an einer Verbesserung gearbeitet wird. Die große Bedeutung des Risikomanagem e n t s zeigt sich daran, dass es das Bindeglied aller großen Managementsystemnormen ist und in allen Bereichen berücksichtigt wird. Doch die Risiken im Geschäftsleben sind so vielfältig wie die Firmen und ihre Branchen. Daher gibt es kein allgemein gültiges Risikomanagementkonzept, das jedem einfach übergestülpt werden kann. Jeder Betrieb muss seine eigenen Risiken identifizieren, analysieren und bewerten, um dann ein entsprechendes Managementsystem zu entwickeln. Grundlagen nach deren Anforderungen sich Unternehmen zertifizieren lassen können, bilden die Inhalte von ISO 31000 und ONR 49001. Die ISO 31000 befindet sich aktuell in der Revision und soll unter anderem an die High Level Struktur der anderen ISO Normen für Managementsysteme angepasst werden. Die österreichische Regel ONR 49001 baut auf der ISO 31000 auf und bietet mit den weiteren Regeln der Reihe ONR 49000 ff eine hervorragende Grundlage zum Thema Risikomanagement. Wichtig ist allerdings, dass das Thema strategisch angegangen wird, da so manche Szenarien Unternehmen in den Ruin treiben können. Erwarte das Unerwartete Grundsätzlich liegt die Verantwortung für das Risikomanagementsystem bei der Geschäftsführung. Denn sie hat auch die Entscheidungsgewalt, welche Risiken getragen und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden. Zunächst ist zu identifizieren, welche Risiken überhaupt für das Unternehmen bestehen. Dabei gilt der Slogan „erwarte das Unerwartete“. Denn häufig treten genau die Dinge ein, über die sich vorher niemand Gedanken gemacht hat. Hier ist es sehr wichtig, dass man den Blick nicht nur nach hinten – sozusagen in den Rückspiegel – richtet, sondern auch nach vorne – durch die Windschutzscheibe auf die Bäume, die da am Straßenrand auf einen zukommen. Denn Risikomanagement ist eigentlich präventiv und nicht reaktiv. Unternehmen müssen sich daher ausführlich und regelmäßig mit allen Themen auseinandersetzen, die sie betreffen könnten, selbst wenn dies in der Vergangenheit nicht der Fall war.

Kontinuierliche Bewertung und Analyse Für ein gutes Risikomanagement müssen Themen und Risiken systematisch identifiziert, analysiert und bewertet werden: Welche Mitarbeiter sind involviert? Welche Rückschlüsse sind zu ziehen? Welche Abwehrmaßnahmen sind zu definieren? Idealerweise wird das Risiko bereits mit entsprechenden Eurobeträgen hinterlegt, um die Bedeutung des Risikos besser einschätzen zu können. Daraufhin muss die Unternehmensführung entscheiden, ob sie das Risiko in der aktuellen Ausprägung eingehen möchte oder entsprechende Gegenmaßnahmen zur Risikoreduzierung etabliert. Es reicht allerdings nicht aus, sich diese Gedanken einmal zu machen und dann wie gehabt weiterzuarbeiten. Mit den Informationen muss kontinuierlich gearbeitet und die Risikobewertung sowie -abschätzung regelmäßig wiederholt werden. Denn beispielsweise durch politische oder gesellschaftliche Änderungen können sich schnell neue Risiken ergeben oder alte Risiken wegfallen. Dieser sogenannte kontinuierliche Verbesserungsprozess des Managementsystems Kreative Printprodukte von Vetters Druckerei Vetters GmbH & Co. KG · Gutenbergstr. 2 · 01471 Radeburg · www.druckerei-vetters.de © zsv3207 - stock.adobe.com ist verpflichtend, wenn sich ein Unternehmen nach den Anforderungen der ISO 31000 oder ONR 49001 zertifizieren lassen möchte. Aber auch ohne Zertifizierung ist dieses Vorgehen sehr sinnvoll. Idealerweise gibt es im Unternehmen die Rolle der Risikoeigner, die gewisse Durchgriffsmöglichkeiten haben und mit Befugnissen ausgestattet sind. Sie identifizieren gemeinsam mit den entsprechenden Fachleuten die aktuellen Themen, arbeiten die Risiken heraus und nehmen bereits eine erste Einschätzung vor. Bei einem hohen Risiko wenden sie sich an die Geschäftsführung und beraten bei der Entscheidung, was zu tun ist. Zudem sind Risikoeigner für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zuständig sowie für die Überprüfung, ob das Risiko tatsächlich reduziert werden konnte. ˘ 45 PT-MAGAZIN 1/2018 Wirtschaft

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