Foto: enviaM Mitteldeutschland PT-MAGAZIN 1/2016 52 Transformator im Umspannwerk Freiberg Eine aktuelle Nachricht vorab. Im Bundestag wurde am 3. Dezember über einen schnellen Ausstieg aus der Kohle-verstromung in den nächsten 20-25 Jahren abgestimmt. Den Antrag stellte die Partei Bündnis90/Die Grünen. Das Ergebnis war eindeutig: 460 Nein-Stimmen standen insgesamt 118 Ja-Stimmen gegenüber. Ein Zeichen dafür, dass die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten ihren Realitätssinn noch nicht aufgegeben hat. Denn bei der Energiewende geht es nicht vorrangig um die „Dreckschleuder“ Kohle, wie es von den Grünen und ihren Anhängern immer wieder lautstark artikuliert wird. Der Beschluss zur Energiewende wurde vor Jahren gesellschaftlich einvernehmlich gefasst. Es wird allmählich Zeit, dass unsere Gesellschaft in Sachen Energiewende eine „ehrliche Bestandsaufnahme“ vornimmt. Denn das energiepolitische Zieldreieck: Klimaschutz, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit - wird mit dem aktuellen Markt- und Förderregime in Deutschland wohl kaum erreicht. Die Energiewende ist nicht nur Kohle Wie das Markt- und Förderregime in Deutschland das energiepolitische Zieldreieck Klimaschutz, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit verfehlt www.erfurt-ths.de Technischer HAUSSERVICE FINALIST 2014 CO 2 -Reduktion bleibt deutlich hinter den Planungen zurück, die Energiepreise hingegen steigen. Und daran sind nicht vordergründig die niedrigen Produktionspreise für Kohle schuld, wie von mancher Seite medienwirksam behauptet wird. Die Versorgungssicherheit hat ebenfalls nicht unbedingt zugenommen, die Votalität der Erneuerbaren Energien bleibt nicht ohne Wirkung auf Kapazitäten und Grundlastsicherung für unsere Volkswirtschaft. Kurz gesagt, dem Industriestandort Deutschland fehlen stabile Rahmenbedingungen. War alles so gewollt? Das Dilemma begann mit der Entscheidung, einen bereits im Konsens und gesetzlich beschlossenen Atomausstieg sozusagen „über Nacht“ aufzukündigen und diesen Schritt mit den Mitteln politischer Macht auch durchzusetzen. Ein Prozess zunehmender Erosion eines bis dahin volkswirtschaftlich einigermaßen funktionierenden Gesamtsystems nahm Fahrt auf. Denn ab jetzt gab es Mittelhäuser Straße 22 99089 Erfurt Telefon 0361 74070-0 Telefax 0361 74070-104 Ihr Partner und Dienstleister für alle haustechnischen Gewerke: ● Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik ● Kältetechnik ● Elektrotechnik Not- und Stördienst rund um die Uhr. von der Politik nur eine Marschrichtung: sogenannte Erneuerbare Energien wie Wind und Solar weiter voran. Koste es, was es wolle, denn letztlich zahlt ja der Steuerzahler die Subventionen. Wobei hier nichts gegen die vielen Unternehmen aus den Branchen gesagt werden soll, die sich erfolgreich diesen Markt erschlossen haben. Aber zugleich darf doch die Frage erlaubt sein, wenn sich hunderttausende kleine und mittelständische Unternehmen ohne staatliche Subventionen ihren Weg von der Gründung bis zum Markteinstieg regelrecht erkämpfen müssen, wo bleibt da der marktphilosophische Grundsatz des Wettbewerbs? Inzwischen ist der Wirtschaftszweig Erneuerbare Energien zu einem Milliardenmarkt gewachsen. Wer wird wohl nun freiwillig Marktanteile aufgeben? Zumal auch noch heute über Fördermittel in den Bundesländern für Unternehmensansiedlungen weiter munter Steuergelder fließen. Das Millionengrab des einstigen Vorzeigunternehmens Q-Cells vom sachsen-anhaltinischen Standort Wolfen-Bitterfeld wurde scheinbar schnell vergessen. Die Lobby ist weiter gewachsen, weil auch die politischen Protagonisten in Deutschland kräftig partizipieren. Beteiligungen und Aufsichtsmandate auch von Abgeordneten des Deutschen Bundestages belegen dies. Erste Korrekturen erkennbar Notwendig erscheint wieder ein systemischer Blick auf unsere Volkswirtschaft, um den Prozess der Verwerfungen nicht weiter zu beschleunigen. Die Bundesregierung hat hier erste Weichenstellungen mit Korrekturen am Erneuerbare
Energien Gesetz (EEG) vorgenommen. Der bislang subventionierte Prozess nicht nur der Produktion Erneuerbarer Energien wurde in einem ersten Schritt zurückgefahren, wenn auch noch nicht umfänglich gestoppt. Die seit mehreren Jahren geforderte Direktvermarktung - dass Erzeuger wie jeder andere Produzent auch seine Produkte am Markt anbieten muss - ist nun endlich politisch auf den Weg gebracht. Allerdings wird seine Umsetzung noch einige Zeit verlangen. Aus Versorgungsnetzen werden Entsorgungsnetze Betrachten wir als Ausschnitt des Gesamtthemas den viel diskutierten Status unserer Versorgungsnetze. Problematisch, ja teilweise schädlich für unsere Volkswirtschaft und insbesondere für die Belastung der Verbraucher in Industrie und Haushalten ist der gesetzlich sanktionierte Vorrang der Einspeisung Erneuerbarer Energien in die Übertragungs- und Verteilernetze. ˘ Mitteldeutschland PT-MAGAZIN 1/2016 53 Sie brauchen handwerkliche NATURTALENTE? © iStockphoto/Thinkstock In Ihrem Unternehmen fehlen Hände, die im Metall-, Sanitär-, Elektro- oder in einem anderen Bereich anpacken? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Bestellen Sie noch heute passende Fachkräfte. www.die-pa.de
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