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PT-Magazin 01_2016_Immer wieder Neues wagen

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Wirtschaft

Wirtschaft PT-MAGAZIN 1/2016 Quelle: Hans-Werner Oertel Nur mal so sinniert... 28 Ein Innovations- und Technologiejournalist übt die unterschätzte Tugend, sich (und anderen) Fragen zu stellen. Nur mal so sinniert ... DER Mittelstand: Arbeitsplatzwunder, Wachstumswunder, Weltwunder? Er agiert fast schlagzeilenlos, wird öffentlich kaum als EINE Kraft wahrgenommen. Sind seine Netze wirklich gut vernetzt? Sein schmales Spielfeld wird von großen Playern abgesteckt: Großfirmen, Konsortien, Banken, Fonds. … ehrlich und anständig … Der Mittelstand ist der größte Arbeitgeber und zugleich der ehrlichste Steuerzahler. Wo andere mit Blick auf die Aktienkurse entlassen, stellt er ein. Wo andere in Luxemburg & Co. am eigenen Fikskus vorbei verdienen, finanziert er das Gemeinwohl. Er sponsert Vereine und Projekte vor der Haustür, bewirbt oft mit überkommenen Mitteln und ungelenk seine Produkte: Er kann sich in der Regel keine Fernseh- und Spiegelwerbung leisten, keine Bundesligalogen und auch keine nach ihm benannten Hallen. Was Unternehmen in Familienhand verdienen, wird zum großen Teil wieder reinvestiert. Wer sollte sich davon eine Scheibe abschneiden? Mittelstandsminister? Der Wirtschaftsminister müsste in erster Linie Mittelstandsminister sein, ist er das? Für mittelständische Innovationen und damit einen Großteil der wirtschaftlichen Zukunft, so seine Lesart, wird tief in die Taschen gegriffen. Tatsächlich? Wer Zahlen lesen und vergleichen kann, wird staunen... Es heißt: Der „German Mittelstand“ soll inzwischen weltweite Achtung genießen. Gut so, aber wie lange noch? Was empfehlen Mittelstand-Thinkthanks, dass es so bleibt? Wer nähme solche Empfehlungen ernst, wer bündelte sie zu Leitlinien, wer wäre dafür der geeignete Botschafter, um nach innen die kleinteilige Wirtschaft von notwendigem Umdenken zu überzeugen und nach „oben“ die politische Begleitung dafür zu bewirken? Superministerium? Japan hat bekanntlich mit dem METI ein Superministerium, das mit mannigfaltiger Kompetenz wirtschafts- und innovationspolitische Notwendigkeiten erfasst, auswählt, finanziert und kanalisiert. So wird nationales Know-how zielgerichtet gebündelt und ausgebaut, werden ganze Technologiebereiche konzertiert und langfristig gepusht. Wir hingegen handeln zumeist nur in Legislaturscheiben: kurz- und allenfalls mittelfristig. Und: Wir leisten uns zwei mit Technologie und damit auch dem Mittelstand befasste Ministerien (BMWi/BMBF), die zwei ungleiche Geschwister sind. Netzwerke contra Nischen? Die Welt in zehn Jahren wird den Mittelstand massiv unter Druck setzen. Ist er in der Lage, Teil der neuen Arbeitswelten zu bleiben und seine berühmte Flexibilität zu erhalten? Einer meiner Netzwerkpartner, der Münchner Zukunftslotse Thomas Strobel, runzelt bedenklich die Stirn: „Je mehr Kooperationen und Netzwerke die Neuentwicklungen der Zukunft prägen, desto weniger Nischen für Einzelne wird es geben. Je mehr interdisziplinär geprägte Funktionsintegration stattfindet, desto seltener wird ein Unternehmen alleine das erforderliche Know-how für komplexe Lösungen bereitstellen können.“ Sein Fazit mit Blick auf eher kleinere sowie auf inhabergeführte Unternehmen: „Sie überleben nur dann, wenn sie sich frühzeitig auf neue Kooperationsmodelle vorbereiten und ihre Abschottungsmechanismen für aktive Beiträge in Lösungsnetzwerken bewusst aufgeben.“ ó Hans-Werner Oertel Über den Autor Technologie-Journalist Hans-Werner Oertel fasst komplizierte technische Sachverhalte verständlich in 20 Zeilen zusammen und gründete vor 20 Jahren InnoMedia®, ein Netzwerk freier Kompetenzen rund um Journalismus, PR, Marketing, Grafik und Internet.

Bild: DAVIN TAYLOR Markenkommunikation GmbH Esco – denkanstößig Über den Autor n Menschen. Marken. Märkte. Kreative Kommunikation. Esco Schrader – der Markenmann. Weissekreuzstr. 18 • 30161 Hannover Fon +49 (0)511 – 3 88 01 17 • Fax +49 (0)511 – 3 88 01 17 • esco-schrader@freenet.de Der Unterschied zwischen Rolls-Royce Charles Rolls und Henry Royce waren kleine Mittelständler. Als am 15. März 1906 die beiden Herren Charles Rolls und Henry Royce ihre beiden klein-mittelständischen Firmen, die C.S. Rolls & Co. und die Royce Ltd., zur Rolls-Royce Ltd. mit Sitz in Manchester fusionierten, haben sie sicherlich nicht geahnt, was aus dieser anfänglich nur per vertrauensvollem Handschlag begründeten Zusammenarbeit in einem Jahrhundert werden würde. Lassen Sie uns ein paar Marken-Eigenschaften betrachten, für die das Doppel- RR heute beispielhaft ist. Es lohnt sich, darüber nachzudenken! Nur (geschätzte) 10 % der Bevölkerung sind vom Einkommen, vom Vermögen und vom sozialen Umfeld her überhaupt in der Lage, den Kauf eines Rolls-Royce auch nur zu erwägen. Trotzdem hat die Marke Rolls-Royce auch in Deutschland einen (geschätzten) Bekanntheitsgrad, der sehr nahe an 100 % liegt. „Naja, die Luxusgüter, - Rolls-Royce, Rolex, Louis Vuitton… - bei denen...“ Das ist zu einfach, zu vordergründig gedacht. Denn: Man kann z.B. Persil sicherlich nicht vorwerfen, ein Luxusgut zu sein. Trotzdem tritt in Hausfrauen-Foren immer wieder die Beobachtung auf: Viele Hausfrauen reden nicht nur über Persil, sondern oft über „mein“ Persil. Und die Krone all dieser und ähnlicher Äußerungen – nicht erfunden! - ist der Satz: „Natürlich wissen wir Hausfrauen, dass alle Waschmittel eigentlich gleich gut sind. Wir müssen nur entscheiden, welches das Beste ist!“ Man denke! Paradoxer, irrationaler geht’s wohl kaum! Aber gerade deshalb: Was sagt uns das? Da muss an der Marke etwas dran sein, das die blosse Produkt-Nutzung und auch die Zufriedenheit mit dem Produkt weit übersteigt. Ein Produkt- oder Leistungsangebot ist noch lange keine Marke. Auch ein Logo „markiert“ zwar ein Produkt, ist aber auch noch keine Marke. Und auch ein gutes Corporate Design oder gar eine konsequent durchgesetzte Corporate Identity sind immer noch keine Marke. Marke ist Vertrauen. Und Vertrauen basiert nicht nur auf durchdachten, wohl überlegten Entscheidungen, sondern – zusätzlich und viel wichtiger – in gefühlten, nicht rechen- und beweisbaren Zu- und Abneigungen einzelner Menschen. Vertrauen wächst langsam, durch wiederholte eigene gute Erfahrungen und positive, bestätigende Signale aus dem Umfeld. Andererseits: Vertrauen ist sehr schnell zerstört oder zumindest beschädigt. VW hat uns das gerade exemplarisch vorgemacht. Vertrauen kann man nicht „beschliessen“. Vertrauen bildet sich langsam, „mit der Zeit“. Die Zeit und die Geduld sind Zwillingsschwestern. Das wird heute sehr oft vergessen. Wirtschaft PT-MAGAZIN 1/2016 29 Gemeinsam grenzenlos erfolgreich Wir sind Ihr zuverlässiger Partner bei der Kundenakquise, der Bonitätsprüfung, der Zahlungsabwicklung sowie im Inkasso – national wie international. Regional verankert, weltweit an Ihrer Seite. Creditreform Leipzig Niedenzu KG Tel. 03 41 / 99 44 – 0 info@leipzig.creditreform.de www.creditreform-leipzig.de

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