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P.T. MAGAZIN 01/2014

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Hurra, es gibt uns noch!

Hurra, es gibt uns noch! Ernst K. Jungks Buch liefert neben der Fortsetzung einer Familiengeschichte auch wertvolle Ein- und Weitsichten aus der Perspektive des Mittelstands Wirtschaft 38 Der rheinhessische Ziegelfabrikant Ernst K. Jungk (75), hier an einem Steinbuch im Arboretum seines Unternehmens. In seinem Buch beleuchtet er die besondere Verantwortung mittelständischer Familienunternehmen sowie deren Herausforderungen durch marktwirtschaftliche und politische Entwicklungen. Reinigungs- und Desinfektionsautomaten Sichere Hygiene in der Medizintechnik (Foto: Ernst K. Jungk) Ernst K. Jungk ist überzeugter Mittelständler eines 150jährigen Betriebes zur Herstellung von Ziegeln und beschäftigt in seinem Unternehmen 80 Mitarbeiter. Er hat es, unterstützt von der Familie, immer verstanden, seinen Betrieb erfolgreich durch Höhen und Tiefen zu führen. Lebendig und spannend beschreibt er in seinem nun erschienenen Buch „Hurra, es gibt uns noch! – Autobiografisches und was den Mittelstand bewegt“ die Geschichte seines Betriebes. Eines der Grundanliegen des Autors ist es, die Historie seines Betriebes zu erzählen, zu dokumentieren, wie ein Unternehmer seinen Betrieb durch alle Widrigkeiten – etwa die lange Baukrise in den Jahren 1995 bis 2010 – führt. Das gelingt ihm anhand der Fülle von Daten und Fakten hervorragend. Das ist die eine Seite des Buches, nämlich der Dank an seine Familie und an seine Mitarbeiter. Jungks Buch ist aber mehr, es ist ein Plädoyer für die Existenz des deutschen Mittelstandes und für eine effiziente Marktwirtschaft. Der Unternehmer Ernst K. Jungk stellt sich als verantwortungsbewusster Bürger den Problemen, den politischen Fragen der Gegenwart und scheut sich nicht, auch heiße Eisen anzupacken. Die 150jährige Geschichte des Unternehmens wird unterhaltsam, ja brillant beschrieben, aber Ernst K. Jungk bleibt nicht in diesem Rahmen stehen, sondern liefert ein aktuelles und äußerst politisches Buch, um seinen eigenen Beitrag für eine freiheitliche Wirtschaftsund Sozialordnung zu leisten. Vergegenwärtigen wir uns einmal, dass rund 90 Prozent der Studierenden nach dem Studium und dem Abschluss einer Ausbildung einen Arbeitgeber suchen – aber welchen Stellenwert besitzt in Deutschland ein Arbeitgeber und ein Unternehmer im Bewusstsein der Öffentlichkeit? Unternehmer besitzen nicht das Ansehen, das sie eigentlich verdienen, und gleiches lässt sich auch von den Ingenieuren und Technikern sagen, denen wir Alternativen für höchst notwendige Innovationen verdanken, nicht den Politologen und Politikern. Dass wir Arbeitgeber und Unternehmer brauchen, die etwas unternehmen, die für Ausbildungsplätze und produktive Arbeitsplätze sorgen, das beschreibt Ernst K. Jungk in dem Kapitel rund um das freie Unternehmen eindringlich. Unser Komplettprogramm vom Einsteigergerät bis zum Vollautomaten Perfekte hygienische Ergebnisse, energie- und trinkwassersparende Spülsysteme und servicefreundliche Technik DISCHER Technik GmbH Fuhr 4-6 · 42781 Haan Tel. 0 21 04/23 36-0 info@discher.de · www.discher.de

Über den Rezensenten n Uwe Timm ist Autor und Mitherausgeber der libertären Zeitschrift Espero. Das Thema Steuern kommt ebenfalls zur Sprache. Hier wird dem Autor bewusst, dass ein so genanntes Preis-Leistungsverhältnis zwischen der Öffentlichen Hand und den Steuerzahlern schon lange nicht mehr existiert. Es wird schon als Normalität betrachtet, dass Politiker von den Bürgern erwirtschaftetes Geld als ihr Eigentum ansehen, über das sie nach Gutsherrenart verfügen. Dass aber permanent steigende Steuerlasten die Wirtschaft schwächen und dem All gemeinwohl nicht dienlich sind, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Um hier die Fragezeichen zu verdeutlichen, übernahm Ernst K. Jungk aus der libertären Zeitschrift Espero eine Diskussion zum Thema „Mehr Steuern“, woran sich der angesehene Autor und Freiheitsdenker Robert Nef beteiligte. Jungk ist ein Freund klarer Worte: So spricht er deutlich aus, dass der Motor einer freien Marktwirtschaft der Kapitalismus ist und die Wirtschaft nicht mehr läuft, wenn dieser Motor stottert. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Regierungen die Regie im staatlichen Geldwesen führen und Banken mit den Steuern der Bürger finanzieren, was nichts mit Kapitalismus zu tun hat. Der Autor ist kein Befürworter einer überstürzten Energiewende, für die es nie eine effektive Berechtigung gab. Und er protestiert leidenschaftlich gegen eine verhängnisvolle Entwicklung, die zu steigenden Strompreisen führt, womit sich eine deutsche Wettbewerbsfähigkeit nicht gewährleisten lässt. In der Kritik stehen bei ihm „Erneuerbare Energien als Pseudo-Religion“, wie sie vornehmlich von den Grünen inszeniert wird. Wir werden in den nächsten Jahrzehnten unseren Energiebedarf nicht allein mit Wind und Sonne decken können und benötigen daher Brückentechnologien wie Kohle oder Gas – Jungk nennt auch hier die Probleme einer wirkungslosen CO2-Debatte beim Namen. Wenn allerdings Ernst K. Jungk sein Buch mit einem Rundgang durch das Ziegelwerk II abschließt und die Vorteile einer Wand mit JUWÖ Planziegeln als besonders ökologisch hinsichtlich eines tatsächlichen Wärmeschutzes beschreibt, dann spricht wieder der Unternehmer, der mit seinem Betrieb nicht nur innovative Produkte anbietet, sondern auch als Versöhner zwischen Technik und Natur auftritt. So findet sich inmitten seines Betriebes ein Arboretum mit fremdländischen Baumarten, dessen Wasser auf einem großen Teil des Betriebsgeländes gesammelt und über ein Hydranten- System an die Pflanzen zurückgegeben wird. Der öffentliche Baumgarten soll zugleich einen Ausgleich für den Eingriff in die Natur durch den für die Mauerziegelproduktion erforderlichen Tonabbau schaffen. Die Umsetzung dieser Idee wurde bereits durch den Energieversorger RWE mit einem Klimaschutzpreis ausgezeichnet. Seine Lebensweisheiten, seine Lebenserfahrungen, sein in Jahrzehnten gewonnenes Wissen möchte der Autor in besonderem Maße an die junge Generation weitergeben. Oft wird gesagt, unsere Jugend habe keine Vorbilder und genau hier setzt das Buch von Ernst K. Jungk so wertvoll an: Es legt Zeugnis ab. Und zwar vom Handeln und Wirken eines mitteldeutschen Unternehmers, der mit seinem Leben und Werk unter Beweis stellt: Unsere Jugend wird eine Zukunft besitzen, wenn sie unternehmerische Leistung respektiert und sich auf Eigenverantwortlichkeit und Motivation im eigenen Dasein besinnt. n Uwe Timm

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