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P.T. MAGAZIN 01/2013

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Dr. Helfried Schmidt

Dr. Helfried Schmidt Sehnsucht nach Mittelstand Klaus-Peter Schöppner befragt seit 1991 mit der TNS Emnid die Bevölkerung. Das Resultat ist niederschmetternd. Ausgerechnet in einer Zeit, in der es der breiten Bevölkerung in Deutschland so gut geht wie noch nie zuvor, hat die soziale Marktwirtschaft erheblich an Image verloren. Gegenüber Unternehmertum und Politik ist in der Bevölkerung vor allem eine zunehmend hohe Verständnislosigkeit festzustellen. „Es gibt keinen Anker für die Bevölkerung, der Sicherheit bietet“, hatte Schöppner schon 2011 auf dem 9. Bergischen Unternehmerkongress der Wirtschaftsjunioren gesagt. „Das Volk versteht das meiste falsch, aber es fühlt das meiste richtig“. Der Wunsch nach Vertrauen und Verlässlichkeit durchzieht die Gesellschaft, mahnte er auch auf der Herbsttagung 2012 des KMU-Beraterverbandes. Schöppner diagnostiziert in der Bevölkerung eine ausgeprägte Sehnsucht nach Mittelstand. Die Menschen wollen von Unternehmen Werte wie Verlässlichkeit, Weitsicht und Fairness verwirklicht wissen. Jeder Bürger kennt kleine Unternehmer. Aber kaum einer kennt persönlich Millionäre oder Konzernchefs. So wird die These „Führungskräfte übernehmen zu selten Verantwortung“ zwar zu 90 Prozent Konzernen zugeordnet, aber nur zu 20 Prozent mittelständischen und familiengeführten Betrieben. Diese Stärke sollten Unternehmer berücksichtigen und aktiv leben und nutzen. Der unternehmerische Mittelstand ist ein Vorbild! Das ist für den Aufbau von Vertrauen ein bisher völlig unterschätztes Kapital. Daher lehnt sich das Coverthema dieser Ausgabe „Erfolg für Alle“ ganz bewusst an den Ludwig-Erhard-Spruch „Wohlstand für alle“ an. „Für alle“ bedeutet: Tatsächlich alle. Nicht nur die Kapitaleigner und Banker und Politiker, (Foto: OPS Netzwerk GmbH) nicht nur die abgehängten Prekarier. Nicht nur die Wahlkampfadressaten. „Alle“ meint, dass man auch immer die im Blick haben muss, die gerade nicht im Fokus einer Auseinandersetzung stehen, aber am Ende über Steuern und Abgaben bezahlen sollen. Im Mittelstand gibt es seit Alters her eine besonders enge Verbindung der Unternehmer zu ihren Beschäftigten. Man kennt sich persönlich. Hier sind Mitarbeiter Menschen, nicht Personalnummern. Man lässt sich bei Problemen nicht im Stich. Man hilft und unterstützt und kann sich im Notfall auch auf Unterstützung verlassen. Aus diesem Grunde traf eine Grundannahme von Karl Marx im Mittelstand nie zu, zu keinem Zeitpunkt: Der „Grundwiderspruch zwischen Arbeit und Kapital“. Denn im Mittelstand ging es nie nur um Renditemaximierung. Es ging immer um menschliche Entscheidungen mit Augenmaß. Eine Ursache dafür ist, dass sich der typische Mittelständler nicht einfach „an der Börse“ Geld borgen kann, um woanders gute Mitarbeiter für ein neues Konzept abzuwerben. Im Gegenteil, er ist der „Durchlauferhitzer“, dem Großunternehmen die gut ausgebildeten Mitarbeiter abwerben, weil sie Gehälter bezahlen können, zu denen der Mittelstand nicht in der Lage ist. Letztlich ist der Mittelstand ein stabiler Partner örtlicher und regionaler Vereine und Ämter. Er setzt sich ein. Er spendet, wo‘s not tut. Er arbeitet ehrenamtlich. Er unterstützt die Schulen. Er ist er „Hüter des sozialen Friedens“ – und zwar in weit höherem Maße und mit weit höherem Einsatz als jemals ein lokaler oder regionaler oder Bundespolitiker vorweisen kann. ■ SLF. DA BEWEGT SICH WAS. Kugellager Rollenlager Spindeleinheiten Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH Fabrikgelände 5 08427 Fraureuth NEU! Rekonditionierung von Wälzlagern Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10 Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50 E-Mail: slf@slf-fraureuth.de www.slf-fraureuth.de 1/2013 P.T. MAGAZIN 3

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