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P.T. MAGAZIN 01/2011

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Wirtschaft Wie machen

Wirtschaft Wie machen Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig? Teil 22 der Reihe „Führungskompetenz im Mittelstand“ von Dr. oec. habil. Jörg Schumann Dr. oec. habil. Jörg Schumann (Foto: Dr. oec. habil. Jörg Schumann) In der gegenwärtigen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs steht die strategische Frage nach dem „Wie weiter, Unternehmensführung?“ zunehmend auf der Tagesordnung mittelständischer Unternehmen. „Weiter wir bisher! Wir setzen auf Erfahrung“, verkünden die einen. „Mut zum Aufbruch! Wir setzen auf Erneuerung“, entgegnen die anderen. Und so stehen sich oft als scheinbarer Widerspruch die Erfahrung und die Erneuerung gegenüber. Doch: Für das Gestalten einer erstrebenswerten Zukunft Ihrer Unternehmen benötigen Sie, meine Damen und Herren, beides – Erfahrung und Erneuerung. Erfahrung basiert auf Vergangenem: Wir schauen in den Rückspiegel der Zeit und reflektieren die unter bestimmten Rahmenbedingungen mehr oder weniger erfolgreich angewendeten Denk-, Handlungs- und Verhaltensmuster. Somit steht die Frage, was Erfahrung wert ist, wenn sich die Rahmenbedingungen, also auch die Spielregeln unternehmerischer Aktivitäten, geändert haben. Meine Erkenntnis dazu lautet: Allein mit Erfahrung können Sie keine Zukunft gestalten, in der neue unternehmerische Spielregeln gelten. Vielmehr sollten Sie Allein mit Erfahrung können Sie keine Zukunft gestalten, in der neue unternehmerische Spielregeln gelten Erfahrung in einen Rahmen neuer bzw. erneuerter Denk-, Handlungsund Verhaltensmus ter konstruktiv einbringen. In diesem Sinne hat 38 P.T. MAGAZIN 1/2011

Wirtschaft Bewährtes in Zukünftigem eine hervorragende Chance. Ein Erneuern ist gut und richtig, solange wir dabei den Boden unter den Füßen nicht verlieren und in Richtung Wolken „abheben“. Das „Abheben“ bringt uns schnell in die Nähe jener, welchen Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt empfahl: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ (s. SPIE- GEL 44/2002). Ich bin mir sehr sicher, dass der durch seine Treffsicherheit Und allein mit Erneuerung dürften Sie schnell die Bodenhaftung verlieren und „abheben“ bestechende Altkanzler sehr wohl zwischen „am Boden haftenden“ Visionären und „abgehobenen“ Träumern und Spinnern zu unterscheiden wusste und weiß. Und gewiss hat der geschätzte Politiker auch erkannt, dass die Aktivitäten der bodenständigen Pragmatiker ohne weiterreichende Perspektive oft in der Routine des Tagesgeschäfts verkümmern und vertrocknen. Nicht: „Führen von der Zukunft her“ an sich. Sondern: „Führen von der Zukunft her“ als Mittel zum Zweck: der Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen. Dabei geht es nicht darum, von irgendeiner Zukunft aus zu führen, sondern von einer Zukunft her, die vorstellbar, erstrebenswert und in eigener Regie gestaltbar ist. Aus diesem Verständnis heraus habe ich ein Führungskonzept entwickelt, das meinem Buch „Führungswechsel“ (BoD, 2010) und meiner Workshopreihe „Das Unternehmen von der Zukunft her führen“ zugrunde liegt: Ausgehend von der gedanklichen Vorwegnahme einer erstrebenswerten Unternehmenszukunft (= Vision, Ziele), über das Festlegen der Wege zur Zielerreichung (= Strategie) sowie dem Bekunden der im Unternehmen zu lebenden Werte und Verhaltensmuster (= Leitbild) ist die Zielerreichung im operativen Tagesgeschäft mittels Ein Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten und zu erhalten (Ziel) erfordert, es von der Zukunft her zu führen (Mittel zur Zielerreichung) Ergo: Sie benötigen ein Führungskonzept, das zusammenführt, was zusammengehört, nämlich: strategische Erneuerung und konstruktive Erfahrung. Dieser Gedanke hat mein Führungsverständnis nachhaltig geprägt: Diese Ziel-Mittel-Relation ist der Kern des „Führens von der Zukunft her“ im Mittelstand. innovativer Leistungskennzahlen, z. B. „Nutzwertführerschaft“ zu messen, zu bewerten und zu steuern. Kurzum: Die Vision im Tagesgeschäft umsetzen – genau darum geht es. Mehr: www.mut-zum-aufbruch.de ■ Dr. oec. habil. Jörg Schumann Die wichtigsten Merkmale einer idealen Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung (in %) 82,8 90,6 89,1 Quelle: TOP JOB 64,1 10,9 10,9 6,3 4,7 37,5 43,8 59,4 Durchschnitt aller Unternehmen 1/2011 P.T. MAGAZIN 39

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