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P. T. MAGAZIN 04/2013

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Spezial | Regional Von guten Beispielen lernen Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin über mittelstandsnahe Wirtschaftspolitik Kleine und mittlere Unternehmen sind das Kraftzentrum der Wirtschaft unseres Landes. Sie stellen mit 99,6 Prozent das Gros unserer Unternehmen, bei ihnen arbeiten 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Der Mittelstand ist ein wichtiger Stabilitätsanker für unseren Wirtschaftsstandort sowie von elementarer Bedeutung für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Attraktiv und lebenswert Die Bedeutung von Investitionen des Mittelstands wird in der Öffentlichkeit häufig unterschätzt. Investitionsvorhaben der Unternehmen, oder Infrastrukturprojekte für Unternehmen, werden oft einseitig negativ wahrgenommen. Gute Politik zeichnet sich durch einen Interessenausgleich aus. Dazu müssen wir unseren Blick verstärkt auf die Chancen lenken, die erfolgreiche Unternehmen für unser Land und die Gesellschaft bieten. Wir wollen, dass Unternehmen optimal gestaltete Rahmenbedingungen für Innovation und Wachstum vorfinden und gleichzeitig auf sozial gerechtes und ökologisch verträgliches Wirtschaften achten. Unser 58 P.T. MAGAZIN 4/2013 Wirtschaftsstandort soll für die Unternehmen attraktiv und für die Menschen lebenswert sein. Eng verzahnt Diese Rahmenbedingungen schaffen wir in Nordrhein-Westfalen u. a. durch unser neues Mittelstandsförderungsgesetz. Damit werden die Interessen des Mittelstandes eng mit dem Handeln von Markenzeichen nordrhein-westfälischer Wirtschaftspolitik Politik und Verwaltung verzahnt. Ziel ist es, alle relevanten Gesetzes- und Verordnungsvorhaben der Landesregierung frühzeitig über sogenannte Clearingverfahren auf ihre Mittelstandsfreundlichkeit hin zu überprüfen. Dazu wird eine Clearingstelle Mittelstand außerhalb der Landesverwaltung eingerichtet. Mittelstandsgerechte Regelungen, flexible Verfahren und eine dauerhaft unternehmensnahe Verwaltungspraxis sollen zum bundesweit anerkannten Markenzeichen nordrhein- westfälischer Wirtschaftspolitik werden. Von guten Beispielen lernen Wie werden Unternehmen fit für die Zukunft? Wie schaffen sie den Spagat zwischen einer gleichermaßen effizienten und flexiblen Unternehmenssteuerung? Antworten auf diese Fragen gibt es viele. Daher ist es entscheidend, sich neben der Theorie auch an der Praxis zu orientieren. Das bedeutet, von guten Beispielen zu lernen - und das kann man besonders gut bei den Gewinnern des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“. Ich darf den Preisträgern schon jetzt gratulieren. Sie alle sind Vorbilder, die unserem erfolgreichen Wirt- Über den Autor n Der gebürtige Ostfriese Garrelt Duin ist seit dem 21. Juni 2012 Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein- Westfalen (Foto: Ralph Sondermann ) (Foto: Wikimedia/CC-SA-3.0/Raimond Spekking) Vom Minijobber zum Marktmanager Wer Vertrauen säht wird Leistung ernten Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen für Führungsaufgaben zu finden und zu halten ist besonders in der Dienstleistungsbranche schwierig. Das Unternehmen „Teamwork – Die Büttgen GmbH“ geht hier mit ihrem Qualifizierungsprogramm neue Wege. Über 130 Minijobber haben seit 2011 dieses Programm erfolgreich abgeschlossen und Führungsaufgaben als Marktmanager übernommen. „Ich bin ausgebildeter Marktmanager des Dienstleistungsunternehmens Teamwork – Die Büttgen GmbH. Mein Werdegang dorthin (zum Marktmanager) war einfach klasse!“ so berichtet Alexander B. und er fährt fort: „Ich habe beruflich gerne mal aufs falsche Pferd gesetzt und auch meine Arbeitsmoral in den vorherigen Jobs ließ zu wünschen übrig. Auch die Motivation und das Durchhaltevermögen fehlten mir oft, als ich im November 2011 bei der (Foto: Keees/Flickr.com) Firma Teamwork als Minijobber anfing. Nach kurzer Zeit wurde ich wegen guter Arbeits leistung ausgezeichnet und plötzlich ging alles ganz schnell. Mir wurde die Stelle eines Teamchefs angeboten. Ich nahm die Herausforderung an. Ich hatte mir geschworen, sie zu überzeugen. Dies war meine Chance bei Teamwork Fuß zu fassen und mich zu beweisen. Endlich hatte ich in meinem Leben das Gefühl etwas wirklich gut machen zu können.“ Sie alle haben die Chance genutzt Als Lohn für seine Arbeit wurde Alexander B. für die Fortbildung zum Marktmanager vorgeschlagen und diese Fortbildung hat er erfolgreich mit einem Zertifikat abgeschlossen. „Sie möchten jeden tatkräftigen Mitarbeiter unterstützen und fördern, egal wie sein Leben vor Teamwork war!“ begründet Alexander B. seinen Werdegang. So oder ähnlich wie Alexander ging es dem Ehepaar Sergej und Gaby von M., Saide O., Saskia W. und über 100 inzwischen zertifizierten Marktmanagerinnen und Marktmanagern. Es sind Menschen mit Migrationshintergrund, oder auch Menschen, die in der Selbständigkeit gescheitert sind. Menschen die keine Vollzeitarbeit gefunden haben, (Foto: martinroell/Flickr.com) Menschen die während der Elternzeit einen Nebenjob gesucht haben oder nach der Elternzeit keine passende Arbeit mehr gefunden haben. Menschen mit Berufsabschluss und Menschen ohne Berufsabschluss. Sie alle haben die Chance genutzt mehr aus sich zu machen. Fit for Future „Fit for Future“, so heißt das Programm, das Minijobbern die Chance bietet Führungsaufgaben als Vollzeitkraft oder Teilzeitkraft zu übernehmen. Hintergrund für dieses Programm war und sind die steigenden Anforderungen an den Bereich der Instore Logistik. Die langen Öffnungszeiten der Märkte erfordern eine immer größere Flexibilität. Die Qualitätsansprüche der Kunden werden immer höher und die Personalfindung immer schwieriger. Vor diesem Hintergrund wurde im Herbst 2010 durch das „Fit for Future“-Programm eine Qualifizierungsoffensive für die Teamchefs/ Teamchefinnen gestartet und die Weiterbildung zum Marktmanager angeboten. Das Fortbildungsprogramm um- fasst die Themen: Administration, Führung, Instore Logistik, Auswahl und Einstellung von Mitarbeitern und (Foto: gruenenrw/Flickr.com) Mitarbeiterinnen, Zeit-und Selbstmanagement. Referenten sind erfahrene Praktiker, die diese Themen „vor Ort“ bzw. in Seminarveranstaltungen vermitteln. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung wird das Zertifikat „Marktmanager“ erteilt und der oder die Kandidat/in als Marktmanager/in für mehrere Märkte eingesetzt. Basis für eine sichere Zukunft „Die Karrierechancen im Unternehmen sind ausgesprochen gut!“ so urteilen Sergej und Gaby von M. Beide befinden sich jetzt schon wieder in einer weiteren Fortbildungsmaßnahme, der Fortbildung Teammanager. Der Teammanager ist Chef von ca. 30 Teamchefs und Marktmanagern und für ca. 300 Mitarbeiter/innen verantwortlich. Ziel der Maßnahme ist es, die Führungsstrukturen, der in den verschiedenen Orten tätigen Teams so zu verändern, dass möglichst vielen Minijobbern die Chance zur Qualifizierung zum Marktmanager geboten werden kann. Zurzeit sind weitere 90 Minijobber in Ausbildung. Ende des Jahres 2013 werden über 200 Minijobber die Zertifizierung zum Marktmanager abgeschlossen haben und damit die Basis für eine sichere berufliche Zukunft gelegt haben. n 4/2013 P.T. MAGAZIN 59

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