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E-Paper PT-Magazin 01 2020 Krisen überwinden

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Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Krisen überwinden. Motto: Meilensteine setzen. 100.000 Wirtschaftswunder und 11 Überlebensgebote. Ostern entscheidet es sich: 5 Corona-Szenarien der Zukunft. Krisenbewältigung: 4 Schritte führen aus der die Krise. The Show must go on: 4 betriebsbezogene Erkenntnisse. Corona-bedingte Änderungen: „Großer Preis des Mittelstandes“.

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08 E-Paper 1/2020 Pauschaldotierte Unterstützungskasse: bAV sorgt für frische Liquidität im Unternehmen Die pauschaldotierte Unternehmenskasse ist der älteste Durchführungsweg der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland und seit ca. 1834 bekannt. Unternehmen können die Unterstützungskasse als eigene „Bank“ nutzen und kurzfristig von steuerfreier Liquidität profitieren. Die betriebliche Altersversorgung steht in Deutschland stark im Fokus, unter anderem durch die Vorgaben des Betriebsrentenstärkungsgesetzes und natürlich auch vor dem Hintergrund, sich als guter Arbeitgeber bei bestehenden und potenziellen Mitarbeitern zu positionieren. „Besonders wichtig in Zeiten des Niedrigzins‘, Run-off-Gesellschaften und Co. ist indes, die betriebliche Altersversorgung für Arbeitnehmer auf einem Top-Niveau möglich machen, ohne sich dabei weitreichenden Haftungsschwierigkeiten und betriebswirtschaftlichen Nachteilen auszusetzen“, sagt Frank Strehlau, Vorstand der Unternehmensberatung bacon pension trust AG aus Berlin (www.bacon-pension-trust.ag). Das Unternehmen hat eine Alternative in der betrieblichen Altersvorsorge am Markt etabliert und setzt vor allem im Mittelstand das Konzept der pauschaldotierten Unternehmenskasse in der selbst entwickelten und rechtlich geschützten Form des „corporate cash fund“ um. Rechtliche und steuerliche Alternative in der bAV In diesen Zeiten rückt die pauschaldotierte Unternehmenskasse besonders in den Fokus strategisch denkender Unternehmer. Sie ist der älteste Durchführungsweg der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland und seit ca. 1834 bekannt. Ein Weltkonzern wie die Siemens AG setzt die Unterstützungskasse seit rund 130 Jahren ein. Die pauschaldotierte Unternehmenskasse ähnelt in der Durchführung der Direkt- beziehungsweise Pensionszusage, beschreitet aber rechtlich und steuerlich einen gänzlich anderen Weg. Frank Strehlau erläu- © www. piqsels.com-id-ffsos tert den Hintergrund: „Bei dieser Form der bAV übernimmt das Unternehmen selbst die Verpflichtung, aus eigenen Mitteln dem Arbeitnehmer oder dessen Hinterbliebenen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, unter bestimmten Voraussetzungen, einmalige oder laufende Versorgungsleistungen zu zahlen.“ Die Unternehmenskasse ist eine selbständige juristische Person des privaten Rechts (meist als e.V. oder GmbH gestaltet) und dient als juristisches Vehikel den Interessen des Trägerunternehmens, das es letztendlich führt. E-Paper 1/2020

09 E-Paper 1/2020 © www.piqsels.com-id-zkdvi Pauschaldotierte Unternehmenskasse relevantes Instrument im Employer Branding Die pauschaldotierte Unternehmenskasse bringt dementsprechend viele Vorteile für die Beschäftigten. So werden die Zusage beispielsweise mit drei Prozent jährlich verzinst, zugleich sind die Begünstigten über den Pensionssicherungsverein abgesichert. Daher ist die betriebliche Altersvorsorge auch im Fall einer Insolvenz geschützt. Ebenso können Begünstigte über die Entgeltumwandlung, den Entgeltverzicht oder andere individuelle Zahlungen eigene Beiträge leisten, um ihre Ansprüche zu erhöhen. „Wir stellen in der Praxis fest, dass die pauschaldotierte Unternehmenskasse ein relevantes Instrument im Employer Branding darstellt, sogar bei kleineren Unternehmen. Die Unterstützungskasse wirkt im Recruiting der besten Köpfe“, betont Frank Strehlau. Ebenso erhalten Unternehmen die Möglichkeit, die pauschaldotierte Unterstützungskasse als eigene „Bank“ zu nutzen. Das bedeutet: Die Unternehmenskasse macht eine Binnenfinanzierung möglich und verschafft neue Liquidität. Das ist in einer wirtschaftlichen Rezession besonders wichtig. Das Unternehmen bestimmt die Finanzierungskosten nach bilanziellen Vorgaben selbst. Oder die Unternehmenskasse nutzt die eingezahlten Gelder (Dotierungen) zur Vermö- gensverwaltung, die keinerlei Beschränkungen seitens der BaFin oder des VAG unterliegen, um für den Zeitpunkt der Auszahlung genügend Kapital zur Verfügung zu haben. „Daneben lässt sich die Altersversorgung des Unternehmers und seines Ehegatten wie auch der mitarbeitenden Familienangehörigen in hohem Ausmaß gestalten. Formal genügt es, wenn die Dotierungen und Darlehen buchungsmäßig dargestellt werden. Es bedarf also keiner Hin und Her-Überweisung. Anstelle oder teilweise kann die UK nach Weisung des Unternehmens auch in- beziehungsweise externe Anlagen vornehmen, so zum Beispiel durch den Erwerb von Betriebsimmobilien oder auch bis zum gewissen Grad als Gesellschafter oder als Aktionär an einer Kapitalgesellschaft“, stellt Frank Strehlau heraus. bAV-Aufwand im steuerpflichtigen Unternehmen Diese Liquidität entspringt vor allem aus der unmittelbaren steuerlichen Begünstigung der Dotierungen an die pauschaldotierte Unternehmenskasse. Basis dieser Möglichkeiten ist die staatliche Förderung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) für die Mitarbeiter und sonst verbundenen Personen nach § 17 Abs. 1 S. 2 BetrAVG, aber besonders auch des Top-Managements und der Gesellschafter und ihren Angehörigen. Das Unternehmen darf hierzu formalen Aufwand für die bAV in das steuerpflichtige Unternehmen verlagern und steuerpflichtige Gewinne in seine steuerfreie UK. Damit erhöht die UK aufgrund ihrer Steuerfreiheit die Liquidität im Unternehmen. Konkret heißt das, dass die Dotierungen als Betriebsaufwand gelten, auch wenn sie zunächst fiktiv bleiben, aber zugleich die Erträge daraus steuerfrei bleiben. Es gibt also doppelten steuerlichen Effekt. „Damit erhalten Unternehmen eine kurzfristige, steuerlich getriebene Liquiditätsspritze. Das geht sogar nachträglich für das abgelaufene Bilanzjahr. Unternehmen können, gemäß § 4 Abs. 2 Satz 2 EstG, bis einen Monat nach Feststellung der Bilanz des Trägerunternehmens die Dotierung beziehungsweise Zuwendung noch für das abgelaufene Wirtschaftsjahr durch eine Rückstellung gewinnmindernd berücksichtigen“, sagt Frank Strehlau. Zudem profitieren Unternehmen von den sogenannten Fluktuationsgewinnen. Dabei werden die Dotierungen der Mitarbeiter nur unmittelbar für die tatsächliche Betriebszugehörigkeit ausgezahlt, aber vollständig steuerlich geltend gemacht. Das bedeutet bei einer Laufzeit von 30 Jahren, aber dem Jobwechsel nach zehn Jahren, dass dem Mitarbeiter ein Drittel der Dotierungen zusteht, zuvor aber 100 Prozent als Betriebsausgaben anerkannt worden sind. Das sorgt bei vielen Unternehmen für zusätzliche Gewinne. Die Einrichtung der pauschaldotierten Unternehmenskasse lässt sich auch kurzfristig umsetzen. Die bacon pension trust AG verfügt über weitreichende Beratungs- und Projekterfahrung und kann die Unterstützungskasse sehr zügig und vollständig unabhängig von Kapitalmarkt- und Versicherungsprodukten einrichten. Sogar Kleinstunternehmen können von der Unterstützungskasse profitieren, da eben auch Geschäftsführer und Gesellschafter bedacht werden können. ó Frank Strehlau Vorstand der Unternehmensberatung bacon pension trust AG aus Berlin www.bacon-pension-trust.ag

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