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Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Weltneues Flächenheizmodul: ersetzt Energiefresser Heizpilz. Digital Insights: Mit Kundenzentrierung neu durchstarten Silodenken überwinden. Berberin: Pflanzenstoffe als Geschäftsidee: Berberin. Erfolgsfaktor: Intercultural User Interface Design.

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12 E-Paper 10/2020 Ein weiterer Benefit ist die bessere Nutzung von Layout und Raum vor dem Hintergrund knapper werdender Flächen und steigender Preise. Moderne Intralogistiklösungen maximieren den Raum durch eine sehr dichte und kompakte Lagerung auch in bestehenden Gebäuden. Je mehr der genannten Automatisierungsvorteile für ein Unternehmen relevant werden, desto stärker sollte es sich mit adäquaten Lösungen auseinandersetzen. Unternehmen in sehr wettbewerbsintensiven Branchen kommen um die Entscheidung, ob sie automatisieren sollen, gar nicht herum, es geht vielmehr darum, in welchem Umfang und in welche intralogistische Lösung. Im Lebensmittelhandel ist angesichts der knappen Margen ein hoher Automatisierungsgrad unumgänglich, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder sich entsprechende Vorsprünge zu sichern. Parallel verhält es sich im E-commerce. rungsmittel online zu bestellen (E-Food). Sie hat einen hybriden Käufer hervorgebracht. Dieser kombiniert das Beste aus der On- und Offline-Einkaufswelt. Bei Haushaltseinkäufen bestellt er das Basis-Sortiment online und frische Artikel erwirbt er gerne zeitaktuell dazu. Die Handling-Antwort ist Dematic Micro- Fulfillment, ein sehr kompaktes automatisiertes Fulfillment Zentrum, das im urbanen Raum in Kundennähe neben dem Einzelhandel angegliedert werden kann. Innerhalb einer Stunde können Waren bereitgestellt werden und bei deren Abholung können Frischeartikel mit persönlicher Augenscheinnahme dazu ergänzt werden. Im Übrigen eignen sich Micro-Fulfillment-Zentren auch für den Handel mit Healthcare-, Sport-, Elektronik- und Heimwerkerartikeln. Wie sollte eine zukunftsweisende intralogistische Lösung aussehen und welcher Flankierungen bedarf es? Dematic: Auf dem Weg zum Dark Warehouse - das vollautomatisierte Warenlager Wie beeinflussen E-commerce und insbesondere E-Food die Intralogistik? Rainer Buchmann: Zunehmend komplexere Materialflüsse entstehen auch aufgrund der Intensivierung von E-Commerce und Omnichannel-Handel. Hier kommt es zu einem Pull-Effekt durch den Kunden. Er macht die Qualitätsvorgaben, was zu seiner Zufriedenstellung erfüllt sein muss und somit die Logistik im Vorfeld leisten muss. Hier ist zweifelsohne eine Vollautomatisierung gefragt um die entsprechend mehrteiligen Prozesse auch wirklich effizient zu händeln. Das ist dann quasi die Königsdisziplin, denn es werden extrem hohe Anforderungen an Durchsätze, Fehlerfreiheit bis zu extrem kurzen Lieferzeiten, heruntergebrochen auf Stunden, gestellt. Die schnelle Abwicklung vieler und auch entsprechend kleinteiliger Direktbestellungen durch Endverbraucher sind weitaus weniger planbar und damit noch herausfordernder als diejenigen, die für den Nachschub der Ware im Einzelhandel sorgen. Die Covid-19 Situation hat bisher zögerliche Verbraucher an das onlineshopping herangeführt, um den täglichen Bedarf zu decken und auch Nah- Rainer Buchmann: Eine zukunftsweisende intralogistische Lösung sollte sowohl das aktuelle und auch zukünftige Szenario des Kunden berücksichtigen können. Bestenfalls lässt diese auch Reaktionen auf unkalkulierbare Extremsituationen zu. Hoch skalierbare und modulare Anlagen zahlten und zahlen sich aus. Nehmen wir die Covid-19 Situation: Systemrelevante Industrien waren quasi über Nacht gefordert, ihre Durchsätze drastisch zu erhöhen. Andere Branchen wiederum mussten ihre Anlagen herunterfahren bzw. wünschten sich in der Lage zu sein, Einzelbereiche still zu legen ohne Impact auf den noch aktiven Teil. Lösungen wie das Dematic Multishuttle oder der Dematic Pouch Sorter stehen für modulare und skalierbare Lösungen. Das von Dematic weltweit vertriebene AutoStore sowie Dematic FTS (Fahrerlose Transportsysteme) Hybrid-FTS oder AMR (Autonome Mobile Roboter) punkten neben Flexibilität mit kurzen Implementierungszeiten. Bei einem FTS oder AMR- System können Kapazitäten hochgefahren, mobile Fahrzeuge ergänzt, reduziert oder abgebaut werden. Diese lassen sich an anderer Stelle ohne Änderungen an der Infrastruktur wieder installieren. Ich freue mich, dass wir diesen Trend mit einer Portfolioerweiterung basierend der strategischen Partnerschaft zwischen dem AMR-Anbieter Quicktron und unserem Mutterunternehmen KION Group in Kürze in Europa noch besser bedienen können. Um den Kunden bei seiner Investitionsentscheidung prospektiv zu unterstützen, bieten wir Simulationen an. Dematic iQ Virtual ist sowohl wertvoll für laufende Operationen als auch für Neuinstallationen. Diese validiert jeden Aspekt eines Projekts vor der Implementierung, vom Einrichtungs-Layout bis hin zur Softwarekonfiguration. Die Arbeit an dem „virtuellen Zwilling“ führt zu praktischen Erkenntnissen und ständigen Verbesserungen, optimiert die Entscheidungsgrundlage und hilft maßgeblich beim Risikomanagement des Investments. Für die Steuerung zukünftig zu erwartender höherer Anlagenkomplexität, den Anstieg an intelligenter Vernetzung und Big Data, ist eine smarte Software essenziell. Um die Betriebsabläufe basierend E-Paper 10/2020

13 © Dematic E-Paper 10/2020 auf Lean-Prinzipien zu optimieren, müssen diese von einer integrativen hoch performanten Software wie Dematic iQ Optimize oder SAP, gesteuert werden. Erste konkrete Anwendungen von Künstlicher Intelligenz für selbstlernende Prozessoptimierungen wie wir es beispielsweise bei unserem Dematic AMCAP (Automated Mixed Case Palletizing) System initiiert haben, fließen in intralogistische Lösungen ein. Zunehmende Anlagengröße und -komplexität fordern zudem entsprechende professionelle Serviceleistungen für eine hohe Anlagenverfügbarkeit. Und nur eine Anlage ohne Ausfälle darf als zukunftsträchtig gelten. Mit präventiven und prädiktiven Wartungen in Kombination mit 24/7 Service vor Ort oder remote lassen sich Anlagenausfälle vermeiden bzw. auf ein kurzes Zeitfenster minimieren. Daher bieten wir den Service als eigenen wichtigen Baustein in der Angebotsund Implementierungsphase an und können diesen auch über unser engmaschiges Servicenetz garantieren. Sie durften letztes Jahr 200-jähriges Firmenjubiläum feiern, ein beeindruckender Meilenstein! Während ihrer gesamten Unternehmensgeschichte war die Dematic GmbH dabei immer Vorreiter für neue und innovative Technologien. Auf welche spannende Projekte dürfen wir uns in Zukunft freuen? Rainer Buchmann: Ich denke 200 Jahre Dematic mit marktprägenden Innovationen dürfen uns zu Recht stolz machen. Vor allem aber gehören die Meriten den Mitarbeitern, die visionär und wagemutig genug waren und sind, neue Wege zu beschreiten und Produktinnovationen und -variationen auch konsequent bis zur Marktreife zu treiben. Diesen Spirit versuchen wir natürlich zu bewahren und haben diesen unter anderem in COEs (Center of Excellence) gebündelt. Das COE Robotics arbeitet an der nächsten Generation von Picking Robotern. Maschinen wird beigebracht, wie sie Gegenstände aus einer Kiste holen, die alle unterschiedlich aussehen, weich sind oder hart, vielleicht eine fettige Oberfläche haben, oder wo dieselbe Ware gestern noch in einer komplett anderen Verpackung steckte, weil es eine Jubiläums- Edition war. Aus einem Behälter mit verschiedenen ungeordneten Artikeln gilt es den richtigen zuverlässig zu entnehmen. Technisch geht das mit Finger-Greifern oder mit Hilfe von Vakuum, kombiniert mit intelligenter Bildverarbeitung, wobei die Kamera mitten im Greifer angeordnet ist. Die menschliche Hand-Augen-Koordination ist zwar noch immer unschlagbar, kann aber größtenteils nachgebaut werden. Dazu müssen auch die Roboter noch intelligenter werden, um zu wissen, wo genau sich ihr Arm in Relation zum Produkt befindet. Zum exakten Erfassen bedarf es Kameras und Sensoren, die wiederum nicht ausreichen ohne eine KI (Künstliche Intelligenz), die steuert und das, was sie sieht, umrechnet in Bewegung. Die konkrete Anwendung von KI treibt unsere Systeme voran. ó

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