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Buch 25 Jahre Großer Preis des Mittelstandes

Großer Preis des Mittelstandes, 25 Jahre

2005 – 2009 15

2005 – 2009 15 Jahre Wettbewerb 48 Laurenz Meyer von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion schneidet die Überraschungstorte an. Zigtausend Seiten Material In den vergangenen zehn Jahren hat sich in den Archiven der Stiftung eine große Menge Material angesammelt. Tausende teils sehr ausführliche Unterlagen von Unternehmen, die sich der Bewertung durch die Jury der Stiftung gestellt haben, lagern in den Regalen. Daran wird auch die immense Arbeit der Juroren deutlich. Mehrere zigtausend Seiten jährlich sind von den Juroren auszuwerten und zu vergleichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Befragungen und Erhebungen bilden die Unterlagen der Oskar-Patzelt-Stiftung keine Momentbeschreibungen ab. Sie lassen immer einen Mehrjahreszeitraum in der jüngsten Geschichte des Unternehmens transparent werden. Bewusst werden auch Fragen nach der Unternehmensidee, nach den Startschwierigkeiten, nach den Partnern und den Zielen für die nächsten drei Jahre beantwortet. Tausende Unternehmer erzählen, welche Probleme ihnen zurzeit das meiste Kopfzerbrechen bereiten, welche Lösungsansätze dabei verfolgt werden und welche Erfolge des letzten Jahres besonders hervorzuheben sind. 2006, im 12. Jahr des Wettbewerbs nominierten wieder über 1.000 Institutionen deutschlandweit 2.790 Unternehmen zum „Großen Preis des Mittelstandes”. Zahlreiche Kommunen, Regierungspräsidien, Landratsämter, Verbände, Institutionen haben die motivierenden Wirkungen unserer Initiative erkannt und unterstützt. Mit den Sonderpreisen für das unternehmerische Umfeld: „Bank des Jahres“, „Wirtschaftsförderer des Jahres“ und „Kommune des Jahres“ wurde dieses so wichtige Umfeld unternehmerischen Wirkens weiter konstruktiv einbezogen. Denn Gemeinsinn und Gemeinsamkeit – das zeichnet diesen Wettbewerb ganz besonders aus. Regelmäßige Preisträgertreffen Der Bundesball fand am 28. Oktober traditionell in Berlin statt. Erstmals wurden in diesem Rahmen keine Länderpreisträger, sondern nur bundesweit ausgeschriebene Sonderpreise und Ehrenplaketten überreicht. Die seit 2003 schrittweise vollzogene Trennung einer Bundesebene von der Regionalebene war damit abgeschlossen. In den Vorjahren hatten bereits mehrfach auf bundesweiter oder regionaler Ebene Preisträgertreffen stattgefunden. Zumindest einmal im Jahr sollte solch ein Preisträgertreffen unmittelbar vor dem Bundesball in Berlin stattfinden. Verbunden mit einer kleinen Ausstellung und der Möglichkeit, sich bereits nachmittags direkt und abends mit allen anderen Gästen auszutauschen. Das wurde zum Bundesball am 28. Oktober 2006 und seitdem kontinuierlich jedes Jahr realisiert. Auch wenn es „Preisträger-Treffen“ heißt – eingeladen sind nicht nur die Preisträger, sondern auch die Finalisten. Es gibt keinen Pferdefuß Eines Sonnabends morgens gegen zehn Uhr klingelte im Büro der Bundesgeschäftsstelle der Stiftung in Leipzig das Telefon. Schmidt und Tröger waren, wie fast jeden Sonnabend, im Büro. Petra Tröger nahm das Gespräch an. Ein verblüffter Christoph Stölzel aus Neumarkt in der Oberpfalz, der eigentlich nicht erwartet hatte, sonnabends jemanden per Telefon anzutreffen, kam ins Erzählen. Auf einer mehrere Stunden dauernden Zugfahrt hatte er das Buch praktisch vollständig durchgelesen. Er hatte erfahren, dass die Teilnahme am Wettbewerb keine Gebühren kostet. Er hatte erfahren, dass der Wettbewerb vollständig ehrenamtlich organisiert wird. Er war aber noch nicht überzeugt. Irgendwo musste doch ein Pferdefuß verborgen sein. Deshalb rief er an. Manchmal bemerkt man im Gespräch Dinge, die ansonsten verborgen geblieben wären. Doch das Telefonat mit Petra Tröger räumte seine Bedenken aus: Hier war tatsächlich ein Team von Mittelstands-Enthusiasten am Werk. Stölzel nahm daraufhin seine Nominierung ernst. Er wurde mit seinem Unternehmen Variotec zuerst Finalist, später Preisträger. Er wurde einer der aktivsten Mitstreiter in der Stiftung und wurde zum Botschafter des Wettbewerbs berufen. Ein Experten-Netzwerk entsteht Als Service speziell für die Preisträger und Finalisten wurde im Internet ein branchenweise geordnetes Exper- ten-Netzwerk mit Verlinkung auf die Homepages der Unternehmen eingerichtet, das kontinuierlich gepflegt und erweitert wird. Erneut nutzte die Stiftung bewährte Marketinginstrumente. Hier muss vor allem das jährliche Plakat im Format A1 und in einer Auflage von 10.000 Exemplaren genannt werden, mit dem die Preisverleihungstermine angekündigt und beworben werden. Eine Win-Win-Situation Trotz unbestreitbarer Gemeinwohlorientierung wurde die Stiftung nie als gemeinnützige Körperschaft steuerlich anerkannt. Obwohl niemand durch die Stiftungsaktivitäten einen unmittelbaren finanziellen Vorteil erfährt und kein einziger Euro Steuergelder zur Finanzierung der bisherigen Aktivitäten verbraucht wird, hat der Fiskus dadurch Zustiftungen und klassisches Fundraising blockiert. Irgendwie musste das Kosten- und Kapitalproblem der Stiftungsaktivitäten dennoch gelöst werden. Die Lösung war Civil-Private-Partnership und vollständig ehrenamtliche Organisation: Die mehr als 200 ehrenamtlich in der Stiftung tätigen Persönlichkeiten und ihre Unternehmen erbringen Stiftungsleistungen von insgesamt jährlich 1,8 Mio Euro. Erfolgreiches Sponsoring setzt dabei immer Win-Win-Situationen voraus. Wer Sponsoren wirbt, hat eine Bringepflicht zur Gegenleistung. Das ist beim Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ nicht anders. Neben der klassischen Präsentation der Sponsoren im offiziellen Stiftungsmagazin, dem PT-Magazin, und auf den Websites wird daher individuell ein ganzes Bündel an Werbemöglichkeiten für Sponsoren geschnürt. Mit 3.011 nominierten Unternehmen für den „Großen Preis des Mittelstandes” wurde im 13. Wettbewerbsjahr 2007 erstmals die 3.000er-Marke überschritten. 807 davon erreichten die zweite Stufe des laufenden Wettbewerbs, die „Juryliste”. Und von denen wurden wieder beispielhafte Unternehmen ausgezeichnet. Dr. Jürgen Holdthoff von der EDUR Pumpenfabrik in Kiel, Preisträger 2007, schwärmte: Erstmals in 80 Jahren Firmengeschichte Es kommt nicht aufs Gewinnen an, sondern aufs Mitmachen. Stimmung ist garantiert. 49

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