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Buch 25 Jahre Großer Preis des Mittelstandes

Großer Preis des Mittelstandes, 25 Jahre

2001 – 2004

2001 – 2004 Bundesweite Resonanz 34 Altbundespräsident Roman Herzog und Altkanzler Helmut Schmidt waren in den Jahren 2002 bzw. 2003 Schirmherr des „Großen Preis des Mittelstandes“ Ländern und Wiederherstellung der Rechtsformneutralität der Unternehmensbesteuerung, Westerwelle wollte die Flut von 18 Millionen Umsatzsteuervoranmeldungen jährlich wenigstens auf sechs Millionen reduzieren und den Drei-Stufen-Tarif bei der Einkommenssteuer einführen. Die Unterzeichner des Offenen Briefes bildeten schließlich noch im Jahr 2002 einen Unternehmerbeirat als beratendes Gremium der Oskar-Patzelt-Stiftung. Erstmals erstreckte sich am Ende dieses Jahres die Ausschreibung des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“ auf alle Bundesländer. Die Organisation der vielfältigen Teilaufgaben, von den verschiedenen Juryberatungen bis zu den Pressekonferenzen, von den Konferenzen bis zu den Publikationen band eine erhebliche Manpower. Es war an der Zeit, für die interne Organisation ein Instrument zu finden, mit dem Auszeichnung und Anerkennung für Mitstreiter vermittelt werden konnte. Erstmals Ehrennadel Die Stiftung entschied sich für die Einführung einer Goldenen Ehrennadel, einer kleinen stilisierten Preis-Statuette, die ans Revers eines Sakkos gesteckt werden konnte. Als erster wurde der langjährige Kuratoriumsvorsitzende, Generalkonsul Helmut K. Holz, mit dieser Ehrennadel ausgezeichnet. Hinzu kamen engagierte und langjährige Mitstreiter wie Bodo Schwarz vom BVMW, Bernd Schenke von der IHK Potsdam, Cornelia Pretzsch von der IHK Dresden, Dr. Harald Röthig von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Franz Wiesheu, der Wirtschaftschef des Regierungspräsidiums Dresden und Karl Noltze, der Regierungspräsident zu Chemnitz. Helmut Schmidt wird Schirmherr Dr. Bernhard Vogel ist der einzige deutsche Politiker, der jemals Ministerpräsident zweier verschiedener Bundesländer war: Erst Rheinland-Pfalz und später Thüringen. In beiden Fällen war es ihm gelungen, eine mittelstandsbasierte wirtschaftliche Dynamik auszulösen und damit die Lage der Menschen im Land zu verbessern und den sozialen Frieden im Lande zu sichern. Grund genug für die Oskar-Patzelt-Stiftung, Vogel auf der Bundesveranstaltung 2002 als „Wirtschaftsförderer des Jahres“ auszuzeichnen. Vogel, der zur Gala selbst verhindert war, wurde per Videokonferenz zugeschaltet. Ein weiterer klarsichtiger Politiker ist der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Der SPD-Mann forderte unter anderem, ostdeutsche Landtage zu ermächtigen, Bundesregelungen befristet außer Kraft setzen zu dürfen, wenn sie die Entwicklung zu einem selbsttragenden Aufschwung behindern. Solche Vorschläge blieben natürlich in der Politik ungehört, aber im Mittelstand unvergessen. Um so erfreulicher war es, als im Frühjahr 2002 Helmut Schmidt die Schirmherrschaft über die achten Oskar-Patzelt-Stiftungstage übernahm. „Sie können über mich verfügen“ Die neunten Oskar-Patzelt-Stiftungstage 2003 standen unter der Gesamtschirmherrschaft von Bundespräsident a. D. Roman Herzog. Seine „Ruck- Rede“ aus dem Jahr 1997 schlug Wellen. Immer wieder wies er auf die Gefahren des Stillstands für Deutschlands Zukunft hin. Im Jahr 2003 hatte er ein Institut gegründet. Im Kaisersaal in München trafen ihn Helfried Schmidt und Petra Tröger. Das war eine ideale Gelegenheit, den Alt-Bundespräsidenten persönlich anzusprechen und um die Übernahme der Schirmherrschaft für die neunten Oskar- Patzelt-Stiftungstage 2003 zu bitten. Im Laufe des Abends kam schließlich ein Kontakt zustande, obwohl Herzog stets von einer ganzen Traube wissbegieriger und neugieriger Menschen umlagert war. Einer seiner Freunde kam der Stiftung zu Hilfe. Er wies auf Petra Tröger und sagte: „Roman, hinter dir steht schon eine ganze Weile eine charmante Dame. Ich glaube, sie will dir etwas sagen.“ Der Angesprochene nahm den Ball auf, entschuldigte sich formvollendet beim aktuellen Gesprächspartner, drehte sich zu den beiden um und sprach mit ihnen über Wirtschaft, Mittelstand und die Stiftung. Ohne Umschweife er- klärte er sich auch bereit, dir Schirmherrschaft zu übernehmen: „Sie haben mein Wort. Sie können über mich verfügen.“ Schirmherren der Bälle in Mainz, Magdeburg, Berlin und Chemnitz sind die Minister Hans-Arthur Bauckhage und Dr. Horst Rehberger, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit und Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt. Erstmals fand der Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ bundesweit statt. Das war ein großes Risiko für die Organisatoren, die bis dahin nur in Teilen Ostdeutschlands und Hessen aktiv waren. Alle Strukturen und Informationskanäle mussten auf die bundesweite Vernetzung hin entwickelt werden. Deutschland wurde für die Zwecke des Wettbewerbs in insgesamt zwölf Wettbewerbsregionen geordnet. Rheinland-Pfalz und Saarland, Berlin und Brandenburg, Schleswig-Holstein und Hamburg, Niedersachsen und Bremen bildeten insgesamt nicht acht sondern nur vier Wettbewerbsregionen. Für sieben dieser Wettbewerbsregionen mussten Juroren gefunden werden, regionale Servicestellen aufgebaut werden, der Kontakt zu Kommunen, Verbänden, Unternehmen, Medien aufgebaut werden und und und. Das war für die kleine Leipziger Mannschaft eine gewaltige Aufgabe, die aber heute, im Rückblick, als gelungen eingeschätzt werden kann. „Und Sie wollen wirklich kein Geld?“ 2.060 Unternehmen wurden in 2003 von fast 800 Institutionen, Kommunen, Kammern und Verbänden für den Wirtschaftspreis nominiert. Von Hessen abgesehen, fand die erste Preisverleihung für alle alten Bundesländer in der Mainzer Rheingoldhalle im Herbst 2003 statt. Es lag nahe, den Wirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz zu bitten, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Hans-Artur Bauckhage war einer der wenigen Minister in Deutschland, die unternehmerischen Alltag wirklich kennen. Von 1978 bis 1996 war er selbstständiger Bäckermeister. Im Land hatte man ihm schon mal den Titel „Mr. Mittelstand“ verliehen. Die bekannte Sängerin und Fernsehmoderatorin Inka Bause überreicht gemeinsam mit Petra Tröger (l.) und Sponsor Astrid Baetger (2.v.l.) den Hauptpreis der Mitternachtsverlosung: ein Quad! Am 4. Oktober in der Rheingoldhalle Mainz waren Hans-Artur Bauckhage und der damalige saarländische Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi Ehrengäste der Preisverleihung. Sie sprachen die Gruß- und Abschlussworte und gratulierten während der Verleihung jedem Preisträger persönlich mit Handschlag. Georgi wurde wenig später Mitglied des 2003 gegründeten Präsidiums der Oskar-Patzelt-Stiftung. Ihm gehört unter anderem auch Jürgen Preiss-Daimler, Gründer und tätiger Hauptgesellschafter der PD-Unternehmensgruppe an. Kein Trinkspruch vom Weinbauminister Als Moderator des Abends konnte ein weiteres Mal der wortgewandte und fernsehbekannte Star Gunter Emmerlich gewonnen werden. Emmerlich hatte auch die Aufgabe, kleine Small- Talk-Szenen im Publikum zu gestalten. Den trockenen, stets geistreichen und nie verletzenden Humor des Moderators zu erleben, ist immer aufs Neue ein Genuss. Die Moderationen dieses berühmten Bassisten können von niemandem kopiert werden. Emmerlich ist einfach ein Erlebnis, ganz gleich, ob er Oper, Operette, Musical oder Jazz vorträgt oder moderiert. 35

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