Aufrufe
vor 8 Jahren

P.T.MAGAZIN 03/2015

  • Text
  • Unternehmen
  • Erfolg
  • Magazin
  • Deutschland
  • Industrie
  • Japan
  • Banken
  • Wirtschaft
  • Unternehmer
  • Deutschen
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Eigenkapitalquote

Eigenkapitalquote steigern Fest verwurzelt in der Region Gesellschaft Ausbildung ist Kompetenzsicherung Investitionen schaffen Sicherheit Innovationstreiber sein wollen Kooperation suchen und pflegen 6 Grafik: OPS Netzwerk GmbH / R. Eichner-Ernst Mitarbeiter sichern Zukunft Wachstum ist Pflicht Marketing und Kommunikation Werteorientiert führen Gesunder Menschenverstand Unbedingte Qualität Die Weisheit der Statistik: Aus den über 15.000 bisher für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominierten Unternehmen lassen sich diese 12 „Erfolgszutaten“ destillieren. Die gesunde Mischung dieser Zutaten ist so etwas wie die Rezeptur eines soliden, nachhaltigen und teilweise seit Jahrzehnten erfolgreichen Mittelstands.

Zwölf Zutaten zum Erfolg Analysen aus der Grundgesamtheit erfolgreicher Unternehmen P.T. MAGAZIN 3/2015 Wer Erfolg und Misserfolg statistisch mittelt, erhält bedeutungslose Zahlen. Da könnte man auch gleich aus dem Kaffeesatz lesen. Wer erfolgreich werden will, muss sich am Erfolg orientieren. Und da bilden die Teilnehmer des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“ das ideale Netzwerk! Sie repräsentieren statistisch gesehen eine eigene Grundgesamtheit, die oft übersehen wird: Die Grundgesamtheit der erfolgreichen Unternehmen. Wer als Politiker Wachstum organisieren will, muss deren Erfahrungen berücksichtigen. Leider passiert das viel zu wenig. Deshalb helfen wir heute nach. Die vergangenes Jahr nominierten 4.555 Unternehmen beschäftigten per 31.12.2013 zusammen rund 856.000 Mitarbeiter. Das waren mehr als die Deutsche Post AG, Deutsche Bahn AG und Deutsche Lufthansa AG gemeinsam beschäftigen. Und trotz Krise steigerten sie die Beschäftigung in den letzten fünf Jahren um 31,6 Prozent. Nach 20 Jahren, nach rund 15.000 nominierten Unternehmen, nach Millionen Seiten Wettbewerbsunterlagen, haben sich die entscheidenden zwölf Zutaten zum unternehmerischen Erfolg im Mittelstand herauskristallisiert: 1. Wachstum ist Pflicht Die Hälfte aller Existenzgründer überlebt die ersten sechs Jahre nicht. Von den verbliebenen scheitert wiederum die Hälfte bis zum verflixten 13. Jahr. Die 1. Regel für Unternehmer heißt daher: Überleben ist Pflicht. Überleben kann aber nur, wer seine Produkte und Leistungen verkauft. „Grenzen des Wachstums“ gibt es für Mittelständler daher nicht wegen möglicher Knappheit volkswirtschaftlicher Ressourcen im Laufe des nächsten Jahrhunderts, sondern bei aktueller Knappheit betriebswirtschaftlicher Ressourcen wie Finanzierung, Fachkräfte, Vertriebsstrukturen oder Abnehmer. Wegen politischer Eingriffe, wegen technologischer Revolutionen, wegen internationaler Entwicklungen brechen ständig „alte“ Märkte weg und müssen durch Wachstum in neuen Marktsegmenten ersetzt werden. Die Balance zwischen Autarkie durch Ausbau des Produktspektrums bzw. Spezialisierung, zwischen Verlängerung der Wertschöpfungskette im Unternehmen und Outsourcing muss immer individuell gefunden werden. Aber Umsatz und Gewinn sind die Voraussetzungen für Arbeitsplätze wie für regionales und soziales Engagement. 2. Mitarbeiter sichern Zukunft Es gibt keinen unternehmerischen Mittelstand ohne kompetente, engagierte, erfolgsmotivierte Mitarbeiter. Im Mittelstand weiß man auf beiden Seiten, dass man einander braucht. Deshalb hat Personalpolitik hier immer Augenmaß bewahrt. Der Unternehmer kennt seine Mitarbeiter, ihre Neigungen, ihre Stärken, ihre Schwächen. Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarker und reicher Staat, der sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologieland entwickelt hat. Warum schafften die Bayern das? Unter anderem wegen eines besonders engen Verhältnisses der Menschen zu „ihren“ Unternehmen. Mittelständische Personalpolitik bedeutet im besten Sinne immer Arbeit mit dem Menschen. Erfolgreiche Wettbewerbsteilnehmer achten daher auf eine breite Förderung der Mitarbeiter, auf Weiterbildung und Qualifizierung. Ganze Bündel inner- und außerbetrieblicher Trainingsmaßnahmen bis zum Studium an der Berufsakademie in Verbindung mit modernen Personalkonzepten und Arbeitszeitmodellen kommen zum Einsatz. Leistung und Qualität werden anerkannt mit Gratifikationen, Mitarbeiterbeteiligungsmodellen, Alterssicherung, freier Gestaltung der Arbeitszeit, Heimarbeitsmöglichkeiten usw. 3. Ausbildung ist Kompetenzsicherung An der Seite gestandener Mitarbeiter wachsen junge Kräfte heran. Es geht zum einen um die Fachkräfte als solche, und zum anderen um die Entwicklung und Förderung von Führungsqualitäten. Wer sein Handwerk von der Pike auf kennt, dem macht auch später als Chef keiner was vor. Erfolgreiche Mittelständler wissen, dass sie sich letztlich nur auf sich selbst verlassen können. Also bilden sie selbst aus, stellen Praktikums-, studentische oder Doktorandenstellen zur Verfügung. Sie bilden häufig über den Eigenbedarf hinaus aus, oft im Verbund, mit Übernahmegarantien nach Beendigung der Lehre. Enge Kooperationen sichern die Übernahme von Azubis insolventer Betriebe, Projekte gegen Abwanderung Jugendlicher aus ländlichen Regionen und intensive Kooperationen mit den örtlichen Schulen und regionalen Hochund Fachschulen. 4. Investitionen schaffen Sicherheit Die Teilnehmer des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“ investieren. Häufig antizyklisch, immer am eigenen Zukunftsbedarf orientiert. Es geht nicht nur um technische und immobile Investitionen, sondern auch um „weiche“ Investitionen in Know-How, Personal, Infrastrukturen etc. Sie tun das, weil sie ihre eigene Zukunft selbst gestalten. Aus diesem Grunde sehen sie ihre eigene Zukunft meistens positiv, selbst dann, wenn gerade Krisenstürme über die Märkte jagen. Erfolgreiche Unternehmen sichern sich über rechtzeitig realisierte und solide finanzierte Investitionen einen Vorsprung am Markt. 99 Prozent aller Teilnehmer, das sind doppelt so viele Unternehmen wie im Durchschnitt, weisen daher jährlich Investitionen auf. Voraussetzung solcher kapitalintensiven Zukunftssicherungen ist eine ˘

Jahrgänge