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PT-Magazin_5_2016

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Wirtschaft PT-MAGAZIN 5/2016 © Kurhan / Fotolia 40 Pilotprojekt Welcher Unternehmer kennt das Problem nicht: Kranke Mitarbeiter belasten das Firmenbudget enorm. Abgesehen vom menschlichen Leid kosten Krankheitsabwesende nicht nur, weil deren Gehalt ohne Gegenleistung fortgezahlt werden muss. Es fallen auch beträchtliche indirekte Kosten an, z.B. für Ersatzkräfte, organisatorische Umtriebe, Produktionsausfälle, Verzögerungen von Projekten, Umschulungen etc. Ein oft unterschätztes Problem stellen zudem Mitarbeitende dar, welche zwar zur Arbeit erscheinen, gesundheitlich aber beeinträchtigt sind, so dass sie nicht ihre volle Produktivität ausschöpfen können. Je nach Leiden geht man dabei von einer Produktivitätseinbuße zwischen 25 und 45 Prozent aus. Wie sich die Ernährungsumstellung der Beschäftigten einer Schweizer Baufirma richtig für Mitarbeiter und Betrieb lohnte. Pilotprojekt der Schweizer Bauunternehmung ERNE AG Die Bauunternehmung ERNE AG, welche rund 1100 Mitarbeitende beschäftigt, beauftragte im Jahre 2014 das Schaub Institut in Bad Ragaz (CH), ein Gesundheitsförderungsprogramm zu entwickeln. Das Ziel bestand darin, die krankheitsbedingten Abwesenheiten und die damit verbundenen Gesundheitskosten zu senken, gleichzeitig aber die Produktivität und die Lebensqualität der Mitarbeitenden zu steigern. Nun liegt die erste Auswertung des Pilotprojektes vor; die Resultate können sich sehen lassen. Die Methodik Die Mitarbeitenden der Firma ERNE AG durften die Dienstleistungen des Schaub Instituts kostenlos in Anspruch nehmen. Jeder Mitarbeitende wurde durch einen Ernährungs- und Gesundheitscoach in die Prinzipien der Schaub- Kost* eingeführt und zu individuellen weiteren Maßnahmen wie beispielsweise Einnahme von Nahrungsergänzung und Verhaltensänderung animiert. 43 Mitarbeiter nahmen dieses Angebot in Anspruch. Zur Überprüfung der Effektivität des Programms erkundigte sich das Schaub Institut ein Jahr nach Beginn des Pilotprojektes bei den Teilnehmenden mittels Fragebogen nach dem aktuellen Befinden. Zur Sicherstellung des Datenschutzes wurden die Befragung sowie die Auswertung ausschließlich vom Schaub Institut vorgenommen. Der Auftraggeber erfuhr somit nicht, wer sich an der Umfrage beteiligte. Nur so konnte gewährleistet werden, dass alle Teilnehmer offen und ehrlich antworten.

Wirtschaft PT-MAGAZIN 5/2016 41 Gesundheit *Die Schaub-Kost wurde vor über 50 Jahren im Schaub Institut (CH) entwickelt, ist u.a. kohlenhydrat- sowie säurearm und ist bei weit über 40 Leiden indiziert (siehe auch PT-Magazin Nr. 01/2016 und 03/2016). Die Resultate I: Reduktion der krankheitsbedingten Ausfalltage Von den 43 befragten Personen antworteten 22, was einer Compliance von 51% entspricht. 21 Fragebogen konnten für „Viele Beschwerdebilder, mit denen sich zahlreiche Mitarbeiter tagtäglich herumplagen, führen zwar nicht zwingend zu einer krankheitsbedingten Abwesenheit, beeinflussen jedoch die Produktivität am Arbeitsplatz. “ die Auswertung verwertet werden. 19 Personen fehlten im befragten Zeitraum nie, was verglichen mit den Fehltagen des Unternehmens von durchschnittlich 12 Tagen pro Jahr und Mitarbeiter überaus positiv ausfällt. Die Teilnehmer des Health-Care-Programms blieben der Arbeit nicht nur weniger häufig fern, sondern sie fühlten sich nach der Ernährungsumstellung auch körperlich und psychisch deutlich besser als vorher. Die Resultate II: Reduktion von Beschwerden, welche die Produktivität mindern Viele Beschwerdebilder, mit denen sich zahlreiche Mitarbeitende tagtäglich herumplagen, führen zwar nicht zwingend zu einer krankheitsbedingten Abwesenheit, beeinflussen jedoch die Produktivität am Arbeitsplatz. So wirken sich beispielsweise Lust- und Energielosigkeit, chronische Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen oder chronischer Durchfall äußerst negativ auf die Arbeitseffizienz aus. Bei den Teilnehmern des Health-Care-Programms haben sich 80 Prozent der Symptome verbessert (41 Prozent) oder sind gar vollständig verschwunden (39 Prozent). Nur gerade bei 20 Prozent der gesundheitlichen Beeinträchtigungen konnte keine Verbesserung erzielt werden. Eine Übersicht liefert die nachfolgende Grafik. ˘

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