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Das schwarze Schaf von Schottland EDITORIAL SLF. DA BEWEGT SICH WAS. PT-MAGAZIN 6/2017 In folgender „Erzählung“ offenbart sich geballtes Wissen: Vier Wissenschaftler fahren nach Schottland: ein theoretischer Ökonom, ein empirischer Ökonom, ein Statistiker und ein Erkenntnistheoretiker. Unmittelbar hinter der Grenze begegnen sie auf einer Wiese einem schwarzen Schaf. Daraufhin sagt der theoretische Ökonom: „In Schottland sind die Schafe schwarz“. Der empirische Ökonom behauptet: „In Schottland gibt es schwarze Schafe“. Der Statistiker entgegnet: „Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit können wir die Hypothese verwerfen, dass es in Schottland keine schwarzen Schafe gibt“. Und der Erkenntnistheoretiker erkennt: „In Schottland scheint es mindestens ein Schaf zu geben, das auf mindestens einer Seite schwarz ist“. Vielleicht sammelt der diesjährige Preisträger des Wirtschafts-Nobelpreises, Richard Thaler, solche Witze. Er gilt als Begründer der Verhaltensökonomie und gehört zu denen, die den sogenannten Homo Oeconomicus als bisheriges Modell wirtschaftlichen Handelns gestürzt haben. Denn nicht die theoretische Rationalität des Homo Oeconomicus bestimmt die zentralen Schaltstellen der Wirtschaft, sondern fehlbare und fehleranfällige wirkliche Menschen mit all ihrer Irrationalität. Zwar hat sich der Mensch mit seiner Rationalität aus dem Tierreich erhoben. Und zwar kann man diese Rationalität mit „künstlicher Intelligenz abbilden. Aber es sind die Irrationalität des Menschen, seine Gefühle und deren Schwankungen, seine Willensentscheidungen und seine sozialen Interpretationen, die ihn über das hinaus auszeichnen, was Computer mit künstlicher Intelligenz jemals zu leisten imstande sein werden. Gerade in dieser Irrationalität steckt jede Menge Hoffnung. Aus dieser Irrationalität kommen die kreativen Ideen, mit denen Wissenschaft und Kunst erst möglich werden. Nicht aus der Rationa- lität, sondern aus der Irrationalität kommen die Ideen, mit denen sich die Welt verändern lässt. Deshalb sollte uns auch nicht bange werden, dass eines Tages die Computer die Welt beherrschen würden. Hollywood lässt grüßen. Mit Sicherheit werden die Computer uns in punkto Rationalität uneinholbar voraus sein. Aber was uns Menschen mit natürlicher Intelligenz von der künstlichen Intelligenz auch künftig unterscheiden wird, ist gerade die Irrationalität. Seit der Nobelpreisverleihung an Thaler ist das sogenannte „Nudging“ in aller Munde. Thaler bezeichnete damit kleine Anstöße auf unsere Entscheidungen, um als irrational empfundenes Verhalten abzumildern. Wird an einem Kantinenbuffet Obst erhöht in Griffnähe präsentiert, Donuts und Plundergebäck dagegen weiter entfernt, greifen die Nutzer öfter zum gesünderen Obst. Zwar meint Thaler, dass Freiheit und Bevormundung bei seinem „liberalen Paternalismus“ kein Gegensatz sein müssen. Genau in diesem möglichen Gegensatz liegt aber der Kern der Kritik am Konzept des „Nudge“. Wo wird die Grenze zur unerlaubten und undemokratischen Manipulation überschritten werden? Im Gegensatz zu „Nudging“ scheint „Mittelstand“ zwar ein altmodischer und überholter Begriff zu sein. Doch um die Dezentralität und Diversifizierung unserer Volkswirtschaft beneidet man uns in der Welt. Im angloamerikanischen Sprachraum versucht man gar nicht erst, den Begriff zu übersetzen. Dort spricht man vom „German Mittelstand“. 2012 hat die Europäische Union den Friedensnobelpreis erhalten. Ich finde, es wird Zeit, dass der German Mittelstand den Wirtschaftsnobelpreis erhält. Ihr Helfried Schmidt Kugellager und Rollenlager von 30 bis 1600 mm Außendurchmesser in verschiedenen Ausführungen Spindeleinheiten Bohr-, Fräs- und Drehspindeln Spindeln mit angeflanschtem bzw. integriertem Motor Spindeln für spezielle Einsatzgebiete Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH Fabrikgelände 5 D-08427 Fraureuth Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10 Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50 E-Mail: slf@slf-fraureuth.de www.slf-fraureuth.de
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