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PT-Magazin 05 2020

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Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Meilensteine.

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18 Oskar-Patzelt-Stiftung 1450 Die Erfindung des modernen Buchdruckes geht auf den Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg zurück, der durch die Verwendung von beweglichen metallenen Lettern ab 1450 ein als Manufaktur betriebenes Drucksystem einführte. 1695 Seit wann redet man eigentlich vom Mittelstand? Nun – mindestens seit 325 Jahren! Damals beschwerten sich königliche Erbfürstentümer und Städte über zu hohe Steuerbelastungen. Es ist das älteste Dokument, das den Begriff Mittelstand enthält. Die Beschwerdeführer damals werden ähnliche Unternehmen im Blick gehabt haben, wie wir sie heute im Netzwerk der Besten versammelt haben: Arbeitsplatz-Maschinen, deren Engagement dauerhaft für Steuereinnahmen sorgt, wenn der Fiskus den Bogen nicht überspannt. 1713 Nicht im 20. Jahrhundert, sondern bereits vor 307 Jahren wurde erstmals der Begriff „Nachhaltigkeit“ verwendet. Der sächsische Oberberghauptmann des Erzgebirges Hans Carl von Carlowitz beschrieb damit in seinem Buch „Silviculturaoeconomica“ den langfristig angelegten verantwortungsbewussten Umgang mit einer Ressource am Beispiel des Waldes. Nachhaltigkeit ist das Denken an morgen, an unsere Kinder und Kindeskinder. 1769 Auch das Auto ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Der Franzose Nicholas Cugnot erbaute 1769 einen Dampfwagen – das erste bezeugte und tatsächlich erbaute Fahrzeug, das nicht auf Muskelkraft oder einer anderen äußeren Kraft (wie z.B. Wind) basierte (und kein Spielzeug war). Er arbeitete im Auftrag des Kriegsministeriums, um ein Transportmittel für die Artillerie zu erfinden. 1805 Die erste belegte galvanische Vergoldung – und damit technische Nutzung des elektrischen Stromes – fand 1805 durch einen Schüler Voltas statt. 1840 erhielt der englische Unternehmer George Richards Elkington ein Patent auf ein Verfahren zum galvanischen Versilbern mit cyanidhaltigen Lösungen. In der mit seinem Cousin gegründeten Firma nutzte er das Verfahren. Sie beschäftigte 1865, als Elkington starb, fast tausend Arbeiter und galt damals als führender Galvanikbetrieb. 1865 1865 gelingt Alfred Nobel erstmals die Massenproduktion von Nitroglycerin und 1867 erfand er den handhabungssicheren Sprengstoff Dynamit. Zahlreiche Experimente und Unfälle gingen dem voraus, bei denen u.a. auch sein Bruder Emil tödlich verunglückte. Solange er lebte, also bis 1896, wurde Dynamit nie im Krieg verwendet. Er wurde durch die friedliche Nutzung des Sprengstoffs zum Multimillionär und Stifter des Nobelpreises. 1903 Die herausragende Leistung der Brüder Wright bestand darin, als Erste ein Flugzeug gebaut zu haben, mit dem ein erfolgreicher, andauernder, gesteuerter Motorflug möglich war, und diesen Motorflug am 17. Dezember 1903 auch durchgeführt zu haben. Darüber hinaus haben sie ihre Flüge genauestens dokumentiert und innerhalb kurzer Zeit in weiteren Flügen die Tauglichkeit ihres Flugzeuges zweifelsfrei bewiesen. Von herausragender Bedeutung ist, dass Orville Wright bereits 1904 mit dem Wright Flyer einen gesteuerten Vollkreis fliegen konnte. 1909 Der Physiker Ferdinand Braun bekam 1909 den Nobelpreis für Physik für seinen Beitrag zur Entwicklung der Telegrafie per Funk. Er teilte sich den Preis mit Guglielmo Marconi, dem die praktische Umsetzung und die erste transatlantische Funkübertragung gelang. PT-MAGAZIN 5 2020

© Wikimedia/Clemens PFEIFFER www.leipziger-galerie.de PT-MAGAZIN 5 2020 Der einzige Zuse Z4 Standort: Deutsches Museum, München 1920 Roboter sind heute so selbstverständlich wie Autos oder elektrischer Strom. Dabei ist das Kunstwort „Roboter“ erstmals vor genau 100 Jahren, im Jahr 1920, vom damals 30jährigen tschechischen Science-Fiction-Schriftsteller Karel Čapek benutzt worden. Der Begriff kommt vom westslawischen „Robota“ für Fronarbeit bzw. ursprünglich Arbeit allgemein. 1940 Nach einer der größten Werbekampagnen der Konsumgeschichte brachte Du Pont am 15. Mai 1940, dem “Nylon Day”, Nylonstrümpfe auf den Markt. 1946 Die erste vollautomatische Waschmaschine kam in Amerika 1946 und in Deutschland im Jahr 1951 auf den Markt. Die Verbreitung von Waschmaschinen führte zu einer „dramatischen Verminderung“ der für den Haushalt erforderlichen Zeit und leistete damit einen entscheidenden Beitrag zur Emanzipation der Frau. 1950 Konrad Zuse arbeitete als Statiker bei einer Flugzeugfirma. Er plante und berechnete also, ob die Flugzeuge stabil sind und sicher fliegen können. Weil er das viele Herumrechnen ziemlich anstrengend fand, überlegte sich Konrad Zuse, ob nicht eine Maschine das Rechnen für ihn übernehmen könnte. Die Entwicklung der ersten Rechenmaschine, also des ersten Computers, begann. Seinen ersten Computer nannte Konrad Zuse „Z1“. Zuse`s Z4 , der einzige funktionierende Digitalrechner in Zentraleuropa hatte 2200 Relais und einen elektromechanischen Speicher für 64 Zahlen. 1955 wurde die Z4 an ein französisches Rüstungs-Forschungsinstitut bei Basel verkauft. 1957 Mit dem russischen „Sputnik 1“, dem ersten künstlichen Erdsatelliten, begann am 4. Oktober 1957 das Zeitalter der Raumfahrt. Sein Piepton war 92 Tage lang über Kurzwellenradio von Jedermann zu hören, bis der Akku des Satelliten leer war. Der „Sputnikschock“ heizt den damaligen Kalten Krieg nochmals an. 1969 Zwischen dem Sputnik 1 der Sowjetunion 1957 und der 1. Mondlandung der Amerikaner durch Apollo 11 im Jahr 1969 lagen nur 12 Jahre. Das muss man sich im Vergleich auf der Zunge zergehen lassen: Am Flughafen Berlin Brandenburg wird bereits 14 Jahre lang gebaut! Im Mittelstand kann man sich solche Fehlkalkulationen nicht erlauben. Sonst ist man weg vom Markt. 1970 Seit 1958 hatten die USA ihre Satelliten auch mit Photovoltaikzellen zum Betrieb eines Funksenders bestückt. Aber auf der Erde bedurfte es der Ölkrise Anfang der 70er Jahre, um die Photovoltaik als lohnenswerte Alternative zur Energiegewinnung zu erforschen und zu meistern. Heute hat sich die Gewinnung von Energie aus Sonnenlicht weltweit etabliert. 1989 Knapp 50 Jahre nachdem mit der Z4 der erste kommerzielle Computer weltweit erschaffen wurde, wurde 1989 am europäischen Kernforschungszentrum CERN das World Wide Web erfunden. 1993 wurde es kostenlos für die Öffentlichkeit freigegeben und führte zu revolutionären Umwälzungen in vielen Lebensbereichen und zur Entstehung neuer Wirtschaftszweige. In seiner kulturellen Bedeutung muss das WWW mit der Erfindung des Buchdrucks gleichgesetzt werden. 1994 Mit der Erfindung des Smartphones beginnt das revolutionäre Zeitalter, überall und uneingeschränkt (beinahe überall) erreichbar zu sein und sich selbst anonym oder egozentriert auf social-media-Plattformen zu präsentieren ABER gleichzeitig auch gespeichertes Wissen dieser Welt oder wichtige und unwichtige Ereignissen in dieser Welt sekundenschnell verfügbar zu haben, UND vermeintlich unaufschiebbar wichtige Entscheidungen SOFORT richtig oder falsch zu treffen. ó LEIPZIGER GALERIE Künstler unter einem Dach Ausstellung und Verkauf von Gemälden und Skulpturen namenhafter, deutscher Künstler wie Bruno Griesel, Gaby Bürner, David Gericke und Horst Schulz-Merliès. www.leipziger-galerie.de

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