Aufrufe
vor 9 Jahren

P.T. MAGAZIN 04/2014

  • Text
  • Unternehmen
  • Magazin
  • Menschen
  • Deutschland
  • Wirtschaft
  • Unternehmer
  • Zeit
  • Geld
  • Mitarbeiter
  • Deutschen
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Die Entscheidungen in

Die Entscheidungen in Europa treffen längst intransparent agierende Bürokratien. Franz Kafka und Max Weber haben das vor gut 100 Jahren bereits kapiert. Gesellschaft 16 Wird Brüssels Europa reich oder arm? (Foto: Harald Groven / flickr.com (CC BY-SA 2.0)) Das Buch trägt den Titel „Warum Nationen scheitern – Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut“ und ist tatsächlich eine empirisch gut untermauerte Arbeit, die es ermöglicht, plausible Analysen aus der Vergangenheit zahlreicher Nationen und Volkswirtschaften auf die aktuelle Lage anzuwenden. Folgt man den Argumenten Akerlofs, entscheiden Qualität und Standard der politischen und wirtschaftlichen Institutionen zwischen zwei Polen über Wohl und Wehe: Nämlich entweder inklusiv oder extraktiv geprägte Regime. In stark inklusiven Regimen ist die effiziente Verteilung und Nutzung aller Ressourcen gelungen. Es entsteht ein „Tugendkreis“, der sich vor schöpferischer Zerstörung (etwa durch neue Technologien oder neue Mehrheiten) nicht fürchtet, sondern diese positiv integriert. Es bilden sich eine unabhängige Justiz, eine Geltung der Gesetze für alle, Pluralismus, faire politische und wirtschaftliche Wettbewerbsbedingungen. Eine breite Bereitschaft, etwas zu riskieren, kreativ zu sein, „Vermögen“ im mehrfachen Sinne des Wortes zu schaffen, wird nachhaltig. Beispiele sind die römische und venezianische Republik, Südkorea oder auch die USA und Großbritannien. Extraktive Regime haben Angst vor Veränderung, bilden Macht-und Wirtschaftsmonopole, grenzen Konkurrenz aus, beuten Ressourcen und Menschen aus und lehnen neue Technologie und Partizipation ab, weil sie Machterhalt gefährden. So behielten die osteuropäischen Feudalregime, Japan oder China, übermäßig lange die Leibeigenschaft bei, lehnten den Bau von Eisenbahnen, Partizipation und freien Handel ab, alle Wirtschaftstätigkeit war durch Zuwahlsysteme und Genehmigungspflichten reglementiert. Im sog. „Teufelskreis“ wie in Nordkorea lässt die Oligarchie die verarmte Mehrheit auch verhungern, es gibt keinen Handel, fast keine Wirtschaftsbeziehungen nach außen, willkürliche Unterdrückung, keine Gewaltenteilung, keine Motivation, außer zur Flucht. Europas Nicht-Demokratie Die heutige Europäische Union begann als Montanunion, ein Kohle-und Stahlkartell mit dem Kern der bisherigen Weltkriegsfeinde Deutschland und Frankreich. Das zugrundeliegende Konzept waren die demokratischen Vereinigten Staaten von Europa, der größte und frei- Geschäftsführende Gesell schafterin Christine Machacek Holzbau GmbH Ihr Bauvorhaben ist unsere Verpflichtung – kompetent, verlässlich, pünktlich! www.saebu-holzbau.de JURYSTUFE Großer Preis des MITTELSTANDES 2014 SÄBU Holzbau GmbH Kirnachstraße 9 · 87640 Biessenhofen · Telefon: 0 83 42 - 96 14 0 Telefax: 0 83 42 - 96 14 24 · E-Mail: info@saebu-holzbau.de

„Dieses Buch werden unsere Ur-Urenkel in 200 Jahren noch lesen“ meint der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften George Akerlof zu dem neuen Standardwerk der Wirtschaftsökonomen Acemoglu und Robinson. Über den Autor n Dr. Volker Gallandi (www.gallandi. de) ist seit 1986 im Wirtschaftsund Finanzsektor (Immobilienund Wertpapierkapitalanlagen) als Rechtsanwalt tätig, ebenso als Autor und teilnehmender Beobachter im Bereich Recht und Wirtschaft. este Wirtschaftsraum der Geschichte. Zum heutigen Tage haben jedoch die extraktiven Kräfte gesiegt: Weder das europäische Parlament noch die nationalen Parlamente treffen faktisch Entscheidungen. Übrig bleibt das Recht, das Geschehen zu kommentieren. Die Entscheidungen treffen intransparent agierende Bürokratien, die die Vorarbeit für die Regierungen und die EU-Kommission leisten. Diese beschaffen sich Fachwissen und andere Entscheidungsgrundlagen (Bestechungs gelder, versprochene Posten usw.) bei den mächtigsten Lobbyisten. Diese repräsentieren nicht den Mittelstand oder die arbeitenden Massen, sondern die wenigen oligarchischen Konglomerate, die den „Räuberbaronen“ (Carnegie, Rockefeller, Vanderbilt „Was schert mich das Gesetz ? Habe ich nicht die Macht?“) der US-Wirtschaftsgeschichte ähneln. Brot und Spiele statt Mitsprache Wahlrechte sind keine Mitspracherechte mehr, sondern sollen das Geschehen legitimieren. Für die Massen gibt es Brot und Spiele wie im römischen Kaiserreich, d.h. 300 Fernsehkanäle und Staatsgeld aller Art. Selbst das Finden von Arbeit überlässt man nicht Arbeitssuchenden und der Wirtschaft, eine Bürokratie produziert die höchsten Arbeitslosenquoten und nennt das Erfolg. Die EU öffnet sich nicht den Mutigen, Kreativen und Selbständigen. Motivierte und zum Opfer Bereite werden abgewiesen oder in Ausländerlagern verwahrt. Die EU verleibt sich fast nur noch Staaten ein, die keine demokratischen, technologisch-innovativen und selbständigen sondern feudale und kommunistische Traditionen haben. Der, die Privatwirtschaft behindernde und abkassierende, Staatsdiener ist dort das Rollenvorbild. In fast allen EU-Staaten maßt sich der Staat immer mehr an, misstraut dem Bürger immer mehr und erreicht immer weniger. Dies übernimmt Brüssel in großem Maßstab. Die neofeudalen Strukturen überziehen alle Länder sukzessive mit Resignation. Justiz? Auf dem EU-Auge blind Das Gesetz gilt nicht für alle. Die einen (Großbanken und ihre Verantwortlichen) sind „to big to jail“, die anderen werden nicht verfolgt, wenn der Landesjustizminister den Staatsanwalt dazu anweist. Die Justiz existiert, je nach Bundesland, nicht für Deutschland und erst recht nicht für Europa. Ein großer Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung in der EU folgt nach wie vor extraktiven Mechanismen, sprich einer oligopolistischen Ausbeutung. So profitieren EU-Bürger von niedrigen Preisen, die aus Importen aus Lohn-und Rohstoffdumping stammen, vom Leerfischen fremder Gewässer und aus Umweltzerstörungen in Drittweltländern. Die Lösung? Die gute Nachricht zuerst: Es gibt keine unumkehrbaren Entwicklungen. Alle Länder und die EU könnten ihre Institutionen so reformieren, dass die Wachstumskräfte in Demokratie und Wirtschaft erstarken, Oligopole und Bürokratien entmachtet werden, Rechtssicherheit auf lange Zeit besteht und kreative Zerstörung in beherrschbaren Räumen genutzt wird. Dagegen stehen alle Besitzstandswahrer, Ängstliche und die Zeit, die die Herbeiführung eines relativen Konsenses dauert, die Sprachen-und Kulturenvielfalt und die Wirtschaftshistorie, die verhindert, dass Griechenland gute Autos baut und Deutschland gute Oliven züchtet. Niemand entmachtet sich selbst. Without struggle no progress (Graffiti- Artist Avone/New York). n Volker Gallandi Mit Sicherheit IT “ Wie sicher ist Ihre Unternehmens-IT? Wir testen Ihre IT und geben Antworten.“ “ Wählen Sie aus drei Varianten: - der Blick von außen über eine Botnetz-Analyse - der Blick von innen über einen Security Checkup - der Rundum-Blick über eine intensive Analyse Dr.-Hell-Straße 6 • 24107 Kiel • Telefon 0431 / 23 900 - 400 • www.NetUSE.de

Jahrgänge