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P.T. MAGAZIN 04/2012

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

(Fotos: Pirelli/Stefan

(Fotos: Pirelli/Stefan Glerum) Gesellschaft

Enzensbergers Quintessenz Ein Philosoph über das Überleben in der Wirtschaft Das Originalmanuskript von Hans Magnus Enzensberger (Fotos: Pirelli) Geschäftsberichte sind Pflichtpublikationen, in denen sich Bleiwüsten und Zahlenkolonnen aneinanderreihen? Nicht bei Pirelli. Der Geschäftsbericht 2011 überraschte Analysten und Aktionäre. Das Konzept: Die Vereinigung von betriebswirtschaftlichen Fakten, Kunst, Philosophie und Kultur. Enzensberger weiß es nicht Vier international renommierte Autoren griffen für Pirelli zur Feder. In ihren Beiträgen stellen sie teils überraschende, teils provokante Überlegungen an, deren Ausgangspunkt entweder das italienische Unternehmen oder sein Hauptprodukt ist, der Reifen. So fragt der deutsche Schriftsteller, Essayist, Philosoph und Herausgeber Hans Magnus Enzensberger: Wie konnte sich eine kleine Gummifabrik, vor 140 Jahren in Mailand gegründet, der kreativen Zerstörung widersetzen, die für kapitalistische Wirtschaftssysteme so typisch ist? Und der bereits so viele Konzerne zum Opfer fielen? Enzensberger weiß es nicht. Er sei kein Experte. Trotzdem hat er drei Antworten parat: 1. Die Leute, die einen solchen Konzern führen, müssen gute Fußarbeit leisten (wie erfahrene Boxer), d.h., sie müssen beweglich sein und den Aktionen ihrer Rivalen zuvorkommen. 2. Gute Nerven, Beobachtungsgabe und Beharrlichkeit gehören zur Grundausstattung. 3. Flexibilität heißt nicht, kurzfristiges Denken. Im Gegenteil! Wer nur auf den nächsten quarterly Report schaut, wird nicht lange durchhalten. Diese Regeln stellt Enzensberger nicht nur für die großen Konzerne auf. Sie gelten auch für Ein­Mann­ Unternehmer und im nicht­wirtschaftlichen Bereich: Der Kunst, Musik, der Literatur. Religion Autofahrten Dass aus den Staaten von Amerika die Vereinigten Staaten von Amerika wurden, ist nach Meinung des US­amerikanischen Reiseschriftstellers und Fotojournalisten William Least Heat-Moon allein das Verdienst von Reifen. Weil zudem lange Autofahrten die wahre Religion der US­Amerikaner seien, wäre es ein zeitgemäßer Ausdruck amerikanischer Kultur, die 50 Sterne in der Nationalflagge durch 50 Reifen zu ersetzen. Die legendären CIN­ TURATO Reifen von Pirelli inspirierten den argentinischen Autor und Essayisten Guillermo Martínez zu einer Short­ Story. Darin klärt ein alter, erfahrener Taxifahrer mithilfe seines Wissens über diese Pneus einen Mordfall auf. Für Analysten und Aktionäre Was eint und was trennt Künstler und Ingenieure? Worin ist die Technologie der Kunst überlegen? Der spanische Schriftsteller und Literatur­Professor Javier Cercas schreibt in seinem Beitrag plausible Erklärungen. Doch es sind nicht nur diese Texte, die den Pirelli Geschäftsbericht 2011 zu etwas Besonderem machen. Hinzu kommen 15 Illustrationen des bekannten niederländischen Graphik­Designers Stefan Glerum. In jedem seiner Bilder interpretiert er eine Eigenschaft oder ein Merkmal, deren Kombination die Marke Pirelli ausmacht – unter anderem Zuverlässigkeit, Transparenz, Vertrauen und Know­how. Diesen Geschäftsbericht werden nicht nur Analysten und Aktionäre mit Gewinn zur Hand nehmen. n 4/2012 P.T. MAGAZIN 17

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