Aufrufe
vor 4 Jahren

PT-Magazin 03 2019

  • Text
  • Mitarbeiter
  • Stadt
  • Europa
  • Deutschland
  • Wirtschaft
  • Mittelstand
  • Menschen
  • Brandenburg
  • Berlin
  • Unternehmen
Offizielles Magazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung, Regiotop, German Mittelstand, Plattform-Ökonomie, Geschäftsgeheimniss, KIA Stinger 3.3, Viraler Wandel,

Warum der German

Warum der German Mittelstand … … auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO gehört. Ein Plädoyer für ein Wirtschaftssegment. PT-MAGAZIN 3/2019 Oskar-Patzelt-Stiftung 18 Steven Rattner, US-amerikanischer Vermögensverwalter und Investor, ist gewiss kein Dummer. Er durfte US-Präsident Clinton beraten, sollte unter Barack Obama Minister werden, und selbst Michael Bloomberg ließ ihn seine Milliarden verwalten. Und ausgerechnet dieser Erfolgsmensch sagte vor einiger Zeit gegenüber dem Spiegel, die USA sollten sich Deutschland zum Vorbild nehmen. Insbesondere schwärmte er ganz unverwunden vom deutschen Mittelstand: „Es sind Unternehmen, die familiengeführt sind, einen langen Zeithorizont haben, nicht auf den nächsten Quartalsprofit schauen müssen und sich so Wettbewerbsvorteile erarbeiten“, gab Rattner zu Protokoll: „Die deutschen Mittelständler stellen genau die hochentwickelten Produkte her, die von den aufstrebenden Wirtschaftsnationen nicht kopiert werden können.“ Das Erfolgsgeheimnis des deutschen Mittelstands stecke in seinem Branchenmix und seiner höchsten Wandlungsund Anpassungsfähigkeit, resümierte Rattner, das mache die Unternehmen ebenso dynamisch wie krisensicher. In der Tat: Das deutsche „Wirtschaftswunder“ nach dem Krieg und die robuste Stabilität der deutschen Wirtschaft trotz der Weltwirtschaftskrise ab 2007 sind weder Zufall noch Folge „günstiger Umstände“. Sie sind vielmehr das nahezu zwangsläufige Ergebnis tausender einzelner Masterpläne tausender kleiner, mittlerer und größerer Unternehmen: ökonomischer Erfolg mit der Unvermeidlichkeit einer Naturgewalt. Dabei sollten wir freilich nicht vergessen: Dieses Ergebnis stellt sich nicht automatisch ein. Das kreative, ideenreiche, kooperativ organisierte arbeitsteilige Schaffen muss von realen Menschen geleistet werden. Menschen, die über eine seltene und kostbare Fähigkeit verfügen: Arbeit so zu organisieren, dass dabei Beschäftigung für Dritte entsteht und mehr Werte geschaffen als verbraucht werden. Diese Menschen fragen nicht zuerst nach Geld vom Staat. Und sie wälzen die existenziellen Risiken ihres Tuns nicht auf andere ab. Jeder Einzelne von ihnen trägt täglich zum sozialen Frieden bei. Jeder Einzelne dieser mittelständischen Unternehmer ist ein Held, der dem Schicksal, der Konkurrenz, den Krisen und Regierungswechseln trotzt und dabei Arbeit schafft. Solches unternehmerisches Handeln hat in Europa eine lange wirtschaftskulturelle Tradition: Nachweislich seit dem 12. Jahrhundert lehren Kaufmannshandbücher das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns. Mittelständische Tugenden prägten den norddeutschen Städtebund der Hanse ebenso wie die spätere Genossenschaftsidee von Raiffeisen und Schulze- Delitzsch. Vor über 320 Jahren tauchte der Begriff „Mittelstand“ erstmals auf, in Schlesien in einer Klageschrift der Königlichen Erbfürstentümer und Städte in Bezug auf die Steuerbelastungen (sic!) aus dem Jahr 1695. Es gibt nur Weniges, was über die Jahrhunderte national und international so nachhaltig segensreich gewirkt hat wie der unternehmerische Mittelstand. Er bezeichnet eine ganze Kulturform, eine Form gesellschaftlicher Selbstorganisation, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Der Begriff „Mittelstand“ wurde deshalb als Geisteshaltung, als Lebenseinstellung, als Erfolgsprinzip in vielerlei Sprachen übernommen. Er wurde nicht übersetzt. Über den „German Mittelstand“ schreiben Newsweek, Economist, The Guardian und Financial Times, L‘Express, Le Figaro und Le Monde, El Pais, Bloomberg und Harvard Business Review. Sie alle verwenden seit vielen Jahren den deutschen Begriff „Mittelstand“. Der fin- www.joest-abrasives.de JÖST GmbH Beerfeldener Straße 77 69483 Wald-Michelbach Telefon 06207 - 9410-0 info@joest-abrasives.de www.joest-abrasives.de abrasives Spitzenprodukte für höchste Ansprüche Ob für die Bearbeitung großer Flächen mit dem Floor Sander oder Big Boy oder als Kompaktklasse mit den Junior-Modellen, die Produkte der Firma Jöst erfüllen höchste Ansprüche und sorgen für beste Oberflächenqualität beim Schleifen und Reinigen. Das patentierte P1 System ist weltweit das einzige System, das eine trockene und staubfreie Bearbeitung von Naturund Kunststeinen ermöglicht. Die JÖST abrasives GmbH ist ein erfahrener und traditionsreicher Schleifmittel-Hersteller, der seit inzwischen mehr als drei Jahrzehnten innovative und leistungsstarke Schleifmittel und Schleifsysteme entwickelt und vertreibt. P1 Staubfrei Schleifsystem

© Wikimedia, Michel Ravassard, public domain „Garten des Friedens“ beim UNESCO-Hauptquartier det sich auch in der arabischen, chinesischen, englischen, französischen, indonesischen, italienischen, japanischen, polnischen, portugiesischen, russischen, spanischen und türkischen Version von Wikipedia. Aus all diesen Gründen beantragt die Oskar-Patzelt-Stiftung, den „Mittelstand“ in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufzunehmen. Die aktuelle Bewerbungsphase läuft noch bis Ende Oktober 2019. Bis April 2020 reicht jedes Bundesland nach einer Vorauswahl bis zu vier Vorschläge an das Sekretariat der Kultusministerkonferenz weiter. Dort wird eine Vorschlagsliste für das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission erstellt. Um in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen zu werden, müssen die Kriterien des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 erfüllt sein, zum Beispiel Lebendigkeit und kreative Weitergabe und Weiterentwicklung in Interaktion mit der Umgebung, mit der Natur und mit der Geschichte. Die Lebendigkeit des Mittelstandes steht außer Zweifel, schließlich sichern die 3,7 Millionen mittelständischen Unternehmen allein in Deutschland mehr als 70 Prozent aller Arbeitsplätze und bilden mehr als vier von fünf Jugendlichen aus. Auch die kreative Weitergabe und Weiterentwicklung des Mittelstandes ist unbestreitbar. Dafür sorgen Verbände und Kammern, Medien wie „Markt und Mittelstand“ und Initiativen wie die Oskar-Patzelt-Stiftung mit dem Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“, für den seit 1994 mehr als 18.000 Unternehmen mit rund 3,5 Millionen Beschäftigten nominiert wurden. Dabei ist der Mittelstand aus Prinzip offen, inklusiv und partizipativ. Er ist auf natürliche Weise gesellschaftlich verankert und vielfältig zivilgesellschaftlich aktiv engagiert. „Mittelstand“ – das vermittelt ein Gefühl von Identität und Kontinuität, das auf natürliche Weise die Achtung vor der kulturellen Vielfalt und der menschlichen Kreativität fördert. „Mittelstand“ wäre nicht die erste deutsche UNESCO-Nominierung in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Schon Ende 2016 wurde die „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften“ auf die UNESCO-Liste aufgenommen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass „Mittelstand“ die nächste deutsche UNESCO-Nominierung wird! ó (Der Beitrag erscheint zeitgleich in „Markt und Mittelstand“, Hauptmedienpartner 2019 des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“) Über die Autoren Dr. Helfried Schmidt und Petra Tröger sind geschäftsführender Vorstand der 1998 gegründeten Oskar-Patzelt-Stiftung, die alljährlich den „Großen Preis des Mittelstands“ verleiht. 19 PT-MAGAZIN 3/2019 Oskar-Patzelt-Stiftung

Jahrgänge