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PT-Magazin 03 2018

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

PT-MAGAZIN 3/2018 Wirtschaft 44 unserer Zeit mit einem kleinen Experiment die Bedeutung der Wertschätzung der Arbeit. Er wählte für seine Studie ein Arbeitsumfeld, in welchem die Bezahlung der Mitarbeitenden nicht leistungsabhängig war. Es gab zudem keine Bonuszahlungen. Er unterteilte die Mitarbeitenden eines Callcenters in zwei Gruppen. Eine Gruppe arbeitete wie bisher. Die andere Gruppe wurde von der leitenden Direktorin besucht und diese hielt eine kurze Rede, in der sie die harte Arbeit der Anwesenden wertschätzte. Die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden, die Wertschätzung für ihre Arbeit erhalten hatten, stieg in der Folgewoche um IHR ONLINESHOP IN SACHEN DRUCK Sie suchen die perfekte Tischdekoration für jeden Anlass? Egal ob festlich geschmückte Tafel oder schön dekorierte Event- und Promotiontische. Setzen Sie auf Tischläufer von Vispronet ® . Diese sind modisch, dekorativ sowie vielseitig einsetzbar und verleihen Ihren Tischen das passende Ambiente. www.vispronet.de Vispronet ® - Marke und Unternehmung der Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG TISCHLÄUFER SPITZ AUSLAUFEND ODER RECHTECKIG über 50 Prozent! Schaffen Führungskräfte, Würdigung und Wertschätzung für geleistete Arbeit authentisch zu vermitteln, erhöht sich langfristig die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden. Die Hamburger Hafen Logistik AG hat ihren Mitarbeitenden bereits zu Beginn der digitalen Transformation Sicherheit vermitteln wollen. Dazu schloss sie mit Belegschaft und Gewerkschaft einen neuen Tarifvertrag und eine Absichtserklärung. Im Ergebnis wird der „Zugewinn“ der Digitalisierung zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden aufgeteilt. „Die neuen Verträge sind eine Würdigung der zusätzlichen psychischen Belastungen, die wir in der heutigen Arbeitswelt erleben“, sagt Betriebsratschef Thomas Mendrzik. Fokus formt Realität Um Mitarbeitern die Angst und einer Organisation die Trägheitsmomente zu nehmen, sollte der Fokus der Mannschaft auf Momente, die während der digitalen Transformation besonders gut gelingen oder bereits gelungen sind, gelenkt werden. Das Oldenburger Fotoentwicklungsunternehmen CEWE verlor zwischen 1998 und 2008 über 90 Prozent seines Umsatzes aufgrund des Wandels von analoger zur digitalen Fotografie. Während bereits alle großen Fotohersteller mit digitalen Kameras auf dem Markt waren, gründete Cewe eine eigene Tochtergesellschaft – die cewe digital, welche erste digitale Produkte entwickeln und auch eigenständig in den Markt bringen sollte. In der Folge sammelte die Belegschaft dieser Gesellschaft eine Menge Erkenntnisse, die im Mutterunternehmen damals noch nicht vorhanden waren. Sei es im Produktionsprozess oder der Etablierung neuer Dienstleistungen. Die Mannschaft ging mit Erfolg neue Wege und wurde dadurch zum Rollenmodell der Veränderung im Unternehmen. Reiner Fageth, Chief Technologie Officer bei CEWE und bei ihrer Gründung Sprecher der Geschäftsleitung von cewe digital erklärt: „Wir wollten, dass [die Mitarbeitenden] mit der neuen Technologie positive Erfahrungen machen.“ Anstatt das neue Wissen also einfach nur zu schulen, wurden die Mitarbeitenden des Mutterunternehmens zur cewe digital entsandt, und für längere Zeit in den laufenden Ablauf integriert. Dadurch konnten sie die neuen Produktionsprozesse deutlich schneller verinnerlichen. Es fand und findet ein intensiver persönlicher Austausch zwischen den Kollegen statt. Sei es, um Unklarheiten zu beseitigen oder besser zu verstehen, was und warum man etwas tut. Die Erfolgserfahrungen während der Transformation halfen den Mitarbeitenden denkbare Ängste zu überkommen und der Organisation mögliche Trägheitsmomente zu nehmen. Die besonderen „Joshua-Bell-Momente“ bestärkten die Mitarbeitenden in ihrer Veränderungsbereitschaft. Mit dem geschulten Wissen erwirtschaftet das Unternehmen heutzutage 95 Prozent seines Umsatzes. CEWE ist Europäischer Marktführer in der Fotoentwicklung.

Über den Autor Für die Reportage des Joshua Bell Experiments in der U-Bahnstation gewann die Washington Post einen Pulitzer-Preis, der teilweise auf der Originalität des Artikels basiert. Die Verantwortlichen waren ziemlich überrascht, als sie herausfanden, dass das Konzept nicht ganz so einzigartig war: Das gleiche Experiment hatte bereits 77 Jahre zuvor schon einmal stattgefunden - mit auffallend ähnlichen Ergebnissen. Der Geigenvirtuose Jacques Gordon, einst ein Wunderkind, spielte für eine dreiviertel Stunde vor einer U-Bahn-Station unentgeltlich auf seiner unschätzbare Stradivari. Auch hier eilten die meisten Menschen vorbei. Die Evening Post betitelte 1930 ihren Artikel mit „Berühmter Geiger in Verkleidung erhält 5.61 Dollar in Bordsteinkonzerten.“ Die beiden Männer Bell und Gordon hatten zudem etwas Intimes geteilt. Von 1991 bis 2001 spielte Bell dieselbe Stradivari, die Gordon 1930 in den Straßen von Chicago gespielt hatte. 11 Jahre lang hatten Bells Finger dasselbe alte Holz zum Klingen gebracht. ó Henrik Kehren ist Serienunternehmer, Digitalisierungsexperte und Keynote- Speaker. Er begleitete erfolgreich die familieneigene 1200+ mitarbeiterstarke Unternehmensgruppe und weitere namenhafte Firmen durch Transformationsprozesse und den jeweils damit verbundenen Kulturwandel. Er entwickelte den auf einem wissenschaftlich anerkannten und validierten Diagnoseverfahren aufbauenden Digital Culture Check, welcher die Ausprägung der jeweiligen digitalen Unternehmenskultur misst und Potenziale aufzeigt. Gemeinsam mit Co-Autor Sebastian Purps-Pardigol identifizierte er in mehr als 150 Firmeninterviews die Muster des Gelingens, wie Unternehmen ihre digitale Transformation meistern. Der hierdurch entstandene Leitfaden „Digitalisieren mit Hirn“ ist Mitte Februar 2018 im Campus- Verlag erschienen. Seine derzeitige Firma kehren & partner unterstützt Kunden auf ihrem Weg, eine Unternehmenskultur für den digitalen Wandel zu schaffen. Einen Mindset, um sich in einer digitalen Welt zu behaupten. 45 PT-MAGAZIN 3/2018 Wirtschaft • Konzept-Entwicklung- Konstruktion • Qualitätsplanung- Erprobung-Bemusterung •Projektmanagement •Serienfertigung Kunststofftechnik Backhaus GmbH Waldheimstraße 8 58566 Kierspe Tel: 023 59 – 906-0 Fax 049 23 59 – 75 79 E-Mail:info@kb-backhaus.de 2014 www.kb-backhaus.de

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