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PT-Magazin 03 2018

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Zeit, zu handeln Was

Zeit, zu handeln Was sagt der Koalitionsvertrag zur Energiewirtschaft 2018 PT-MAGAZIN 3/2018 Gesellschaft 12 In welchem politischen Rahmen sieht die neue Bundesregierung die Energiewirtschaft, den Industriestandort Deutschland sowie Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Strompreise? Das Kapitel Energiepolitik umfasst im Koalitionsvertrag gerade mal vier von 177 Seiten. Lassen Sie uns einige Themenfelder exemplarisch herausgreifen: Wie steht es um das energiepolitische Zieldreieck von Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit? Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Wir wollen im Energiebereich die Rahmenbedingungen so setzen, dass die Energiewende zum Treiber für Energieeffizienz, Modernisierung, Innovationen und Digitalisierung im Strom-, Wärme-, Landwirtschafts- und Verkehrssektor wird, ohne die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland zu gefährden. Die dafür erforderliche Versorgungssicherheit muss durch entsprechende Rahmenbedingungen auch am deutschen Energiemarkt zuverlässig gewährleistet sein“. Das ist eine politische Aussage. Doch ist sie auch umzusetzen? Aus energiepolitischer Sicht enthält der Koalitionsvertrag zwar durchaus richtige Vorhaben und vermeidet ideologische Fixierungen, doch die Energiewende wird zu wenig als Gesamtkonstrukt begriffen. Es fehlen Ambition und Mut zur gesamtheitlichen Herangehensweise für die Energieversorgung von Morgen. Ohne Entlastung des Produkts Strom von Abgaben und Umlagen gibt es zum Beispiel keine gelingende Sektorkopplung. Und ohne Einstieg in die CO2-Bepreisung im Wärme- und Verkehrsbereich werden dort keine CO2-Reduktionen angereizt. Beides bleibt im Koalitionsvertrag unerwähnt. „Zukunft der Kohle“ und „gesicherte Leistung“ Bis Ende 2018 soll eine Kommission auf Basis des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 und des Klimaschutzplans 2050 ein Aktionsprogramm erarbeiten, um die Lücke zur Erreichung des 40-%-Reduktionsziels bis 2020 so weit wie möglich zu reduzieren. Dazu zählt auch ein Plan zur schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung einschließlich eines Abschlussdatums und der notwendigen rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und strukturpolitischen Begleitmaßnahmen. Voraussetzung für ein Gelingen ist die Beteiligung aller wesentlichen Akteure, eine angemessene Entschädigungsregelung bei einem frühzeitigen Stilllegen von Kohlekraftwerken sowie die Sicherstellung von ausreichender gesicherter CO2-ärmerer Leistung, gerade nach dem vollständigen Atomausstieg 2023. Der Koalitionsvertrag bleibt bei all diesen Herausforderungen eher unklar. Verkehr und Elektromobilität Das Thema Verkehr wird im Koalitionsvertrag umfassend beleuchtet und aus energiewirtschaftlicher Sicht werden einige relevante Punkte angesprochen: die Förderung emissionsarmer Antriebsformen, die verstärkte Förderung der Ladeinfrastruktur oder die Bedeutung der Digitalisierung. Die Technologieoffenheit wird mehrfach betont; das gilt vor allem für „grünen Wasserstoff“ und Erdgas. Die Ausführungen sind aber stark von Willensbekundungen geprägt; konkrete Vorhaben finden sich kaum. Es ist kein klares Konzept erkennbar, wie CO2 ausreichend reduziert werden soll. Auch die einzurichtende Kommission, die bis Anfang 2019 eine Strategie „Zukunft der bezahlbaren und nachhaltigen Mobilität“ erarbeiten soll, lässt eine klare Aufgabenstellung vermissen.

AKTENLAGERUNG... AKTENDIGITALISIERUNG... ARCHIV-OUTSOURCING... Die Elektromobilität (batterieelektrisch, Wasserstoff- und Brennstoffzelle) soll deutlich vorangebracht und die bestehende Förderkulisse gegebenenfalls aufgestockt und ergänzt werden. Man bekennt sich zu Elektromobilität und Aufbau der Ladeinfrastruktur (auch im privaten und Wohnbereich). Das Thema Synchronisierung von Ladesäulenbau, Autobau und Netzausbau sucht man jedoch vergebens. Potenziale von Gas für die Sektorkopplung nutzen Die Klimaschutzziele lassen sich volkswirtschaftlich günstiger als bei einer radikalen Vollelektrifizierung aller Bereiche erreichen. Und zwar mit Hilfe der bestehenden Gasinfrastruktur sowie der Power-to-Gas Technologie. Bereits 2035 lassen sich jährlich 5,5 Milliarden Euro einsparen, wenn Power-to-Gas Anlagen zur Netzstabilisierung genutzt werden. Noch höhere Einsparungen ergeben sich, wenn das regenerativ erzeugte Gas im Rahmen der Sektorenkopplung auch im Verkehrs- und Wärmesektor zum Einsatz kommt. Die Kopplung von Strom- und Gasnetz erhöht außerdem die Versorgungssicherheit: Flexibel einsetzbare Gaskraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen ermöglichen eine zuverlässige Strom- und Wärmeversorgung auch bei Dunkelflauten und anderen Engpässen. Über die Gasnetze und Speicher wird heute etwa doppelt so viel Energie bereitgestellt wie im Stromnetz. Deshalb sollte die Politik auch künftig auf die Gasinfrastruktur setzen, statt über eine Vollelektrifizierung zu diskutieren, die das rund 500.000 Kilometer lange hochmoderne Gasnetz Deutschlands wirtschaftlich entwerten würde. Fazit Das Energiekapitel im Koalitionsvertrag ist vielfach Stückwerk, es fehlt ein energiewirtschaftlicher Überbau. Die Energiewende weiter voranbringen können nur wirksame Instrumente für die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Politik muss sich endlich an eine Reform des Abgabe- und Umlagesystems wagen. Denn nur eine Reform des Steuer- und Abgabensystems kann zu einer Entlastung der Verbraucher führen und eine richtige Lenkungswirkung für mehr Gerechtigkeit und Zielorientierung für unsere Volkswirtschaft bewirken. Ob eine Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ die Lösung für anstehende Fragen bringt, bleibt abzuwarten. Um die Energiewende ergebnisorientiert weiterzuführen und auch Akzeptanz bei Wirtschaft und Verbrauchern nicht zu verspielen, verlangt es einen ganzheitlichen und zügigen Umbau unseres Energiesystems. Der Weg kann nur über einen technologieoffenen Ansatz erfolgen, statt einseitig auf einen hohen Grad an Elektrifizierung orientieren. ó Über den Autor Verleger und Publizist Dr.-Ing. Lothar Müller (www.themen-magazin.de) ist der Oskar-Patzelt-Stiftung seit ihrer Gründung als Partner verbunden und bringt seine langjährigen Erfahrungen als Unternehmer und in der Energiewirtschaft ein. Eigenständige Brandabschnitte. Feuer im Container erlischt aufgrund Sauerstoffmangels. Schutz durch wasserdichte aber atmungsaktive Konstruktion. Schutz vor Licht und Staub. Profitieren Sie von der Erfahrung zahlloser Projekte in den Bereichen Archivoutsourcing und Aktendigitalisierung, die LAGER 3000 bereits durchgeführt hat. Zahlreiche Banken, Sparkassen, Behörden, Gerichte, Versicherungen sowie Handels- und Industriekunden sehen in LAGER 3000 ihre effiziente, kostengünstige und sichere „externe Fachabteilung“ für das moderne Archivmanagement. Die Lagerung der Akten erfolgt ausschließlich in gesicherten Überseecontainern, die sich in hochgesicherten Hallen befinden. In den Containern sind die Akten hervorragend vor Wasser- und Brandschäden geschützt. Bei Bedarf können die Einheiten zusätzlich klimatisiert werden. Das gesamte Lager ist videoüberwacht, jeder Container elektronisch gesichert. WWW.LAGER3000.DE TEL. 04402 / 98 3000

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