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P.T. MAGAZIN 03/2013

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Gesellschaft (Foto:

Gesellschaft (Foto: Wikimedia/cc3.0/FKafka) (Foto: LseLibrary/Flickr.com) beklagen würden. Nein, diese Münzen waren selbst Ergebnis der Arbeit im Schweiße des Angesichtes fleißiger Bergleute, die das Kupfer „Glück auf“ rufend aus dem Berg hauten; fleißiger Arbeit der Hüttenarbeiter, die das kupferhaltige Gestein erschmolzen, und fleißiger und zumeist ehrlicher Arbeit der Münzer, die das Kupfer zu Münzen schlugen. Natürlich waren Grafen und Könige, die das Münzregal mit Eifer hüteten, gottgewollt – aber eben auch nur Menschen. Es wurde gekippert und gewippert, der Kupferanteil geschönt, die Münze verschlechtert. Auch ein großer hohenzollernscher Philosophen- König konnte dem unmoralischen Profit einer Falschmünzerei nicht widerstehen, musste er doch in einem sieben lange Jahre dauernden Krieg das Vaterland vor seiner Ruhmsucht retten. Aber immerhin, bis zu einem ersten ganz großen Krieg waren der Fürsten Hände an Gold- Silber-Kupfer-Geld gefesselt. Nur das Land der Griechen scherte sich nicht um diese Regeln und wurde aus dem güldenen Geldverbund ohne „wenn und aber“ ausgeschlossen. Ja, auch damals gab es Teuerungen nach Missernten oder auch Spekulationsblasen nach Reparationszahlungen einer Grande Nation an ein Zweites Reich genanntes Land. Das Wort „Inflation“ – Teuerung aller Güter – jedoch war unbekannt. links: Paul Kirchhof (70), Jurist und Professor der Uni Heidelberg, bezeichnet die 2006 beschlossene Mehrwertssteuererhöhung als verfassungswidrig rechts: Friedrich August von Hayek (1899-1992), Ökonom, vertrat den Standpunkt des wirtschaftlichen Gleichgewichts durch freiwilliges Sparen Geld verschafft Macht In dem großen ersten Kriege – viele verschiedene Zungen fielen übereinander her – wurde die Bindung des Geldes an die tägliche Arbeit aufgegeben. Mit Gold war der Krieg nicht zu bezahlen, dafür reichte es nicht. Es wurde Papier bedruckt und versprochen, dies sei so gut wie das gewohnte Gold. Damit wurde der Krieg verlängert. Alle Versuche des großen Landes nach dem ersten großen Krieg, das Geld wieder an das Gold, an die Arbeit fleißiger Hände zu binden, scheiterten. Große und kleine Mahner blieben bei den Politikern ungehört. Und der größte Mahner unter ihnen – nomen est omen, man ließ ihn Fridericus Augustus taufen – resignierte schließlich und weissagte, dass unter demokratischen Bedingungen Politiker das Geld scheinende Schmiermittel nicht mehr aus der Hand geben werden. Ob Fridericus Augustus den Doppelsinn des Wortes „Schmiermittel“ beabsichtigte, ist nicht überliefert. Geld verschaffe Macht. Und für Geld würden alle Verfassungen, Gesetze und Versprechungen gebrochen. Geld sichere Wählerstimmen im eigenen Land, Macht in dem großen Land und all überall. „Zig Milliarden nach Athen“ Der große Mahner sollte leider Recht behalten. Schulden um Schulden wurden angehäuft, besonders viele südlich des mächtigen Gebirgszuges, bis schließlich viele Schuldner das Vertrauen bei den Investoren genannten Sammlern oder Eignern großer und kleiner Spargroschen einbüßte. Ein Schuldner wählte sich eine Regierung, die zuvor für eine Mehrheit glaubhaft versicherte, man werde sich das Schulden machen von dem großen Land nicht verbieten lassen. Dieses Land ist nördlich des mächtigen Gebirgszuges gelegen. Einem der bedrängten Schuldner des Südens gelang es sogar, viele Milliarden von seinen Brüdern und Schwestern zu erlangen, ohne die in der Solidar-Bulle besiegelten Vorgaben zur Mehrung des Arbeitsfleißes und Sparsinns auf sich nehmen zu müssen. Manche erzählen, dass mit einem neuen Text zur Melodie von „Weiße Rosen aus Athen“, ein großer Hit wiederbelebt werden könnte: „Zig Milliarden nach Athen | das ist für uns Griechen schön | Denn wir Griechen haben Glück | Dieses Geld geht nie zurück | Mehr Milliarden kommen noch | in das große schwarze Loch | Es dient ja einem guten Zweck | Doch das ganze Geld ist weg.“ Doch das dürfte eine gemeine Verleumdung ideologischer Eiferer und nur vermeintlicher Verteidiger des auf Arbeit gebauten Geldes gewesen sein. Verhallte Warnrufe Und so stand das große Land einhundert Jahre nach der den Frieden bitter zerstörenden Abwendung von dem alten Geld, zweihundertfünfzig Jahre nach der gewaltigsten Entfesselung der Produktivkräfte in der Menschheitsgeschichte und 1.200 Jahre nach der aufopferungsvollen Einigung durch den großen Karl zum zweiten Mal vor einem Niedergang. In anderen damals aufstrebenden Ländern der Erde rümpfte man die Nase, wenn von dem großen Land gesprochen wurde. Wiederum achtete man das Gesetz nicht, die Herrschaft des Rechtes wurde schnöder politischer Eigennützigkeit wegen hinweggefegt. Billionen von Geld scheinenden Zetteln wurden gedruckt für Weltgeltungsfantasien, die nur in wenigen Zeitungen so genannt wurden, obwohl die Politiker dies in ihre ansonsten die Wahrheit vernebelnden Reden immer wieder einflochten. Das Volk sagte gleichzeitig Hüh und Hott. Fatalismus breitete sich aus. Bald wollte man das Wort von der Rettung des großen Landes nicht mehr hören. um Versprechungen betrogen. Als Ausweg aus der selbstverschuldeten Krise, so hieß es damals, müsse subsidiäre Dezentralität in hierarchische Zentralität gewandelt werden. Nur wenige Großlandianer warnten, dass damit der gierig beanspruchte Primat der Politiker die Herrschaft des Rechts noch stärker und unwiderruflich untergraben würde. Arglistig wurde damals von den Meinungsmächtigen in grober Sprache behauptet, den brandstiftenden, Aas fressenden, das Sparbuch des kleinen Mannes plündernden und Brotpreise für die Hungrigsten der Welt in unerschwingliche Höhen treibenden Spekulanten solle es endlich an den Kragen gehen. Das war eine ebenso wohlfeile wie genialische Verdummung. Einer Stimme sei erinnert: Verfassungsnot! Das große Land stecke in der Krise, weil Recht missachtet wurde. Man spiele weiter mit dem Feuer. Eine Instabilität des Rechts wiege schwerer als die Instabilität der Finanzen. Wer das nicht begreife, dem helfe auch keine Zentralgewalt mehr, hatte ein viel geschmähter Mann gesagt, der herabsetzend nur Professor heidelbergensis gerufen wurde. Auch sein Ruf verhallte unerhört. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Und wenn die Menschen in dem großen Land zwischen Nordmeer und Mittelmeer, zwischen Atlantik und Ural, mit dem mächtigen Gebirgszug dazwischen, nicht irgendwann unter Fremdherrschaft geraten, ausgewandert oder gar ausgestorben sein sollten, dann nur, weil sie sich ihrer bedeutendsten Errungenschaft unter den Völkern wieder be sannen, der Herrschaft des Rechts. n Europas größtes Kantensortiment 1 m 24 h Kanten in jeder Länge ab 1 Meter Kanten in jeder Breite bis 104 mm Größter Plattenverbund in Europa mit 120.000 Zuordnungen Alle bis 16:00 Uhr bestellten Lagerartikel innerhalb von 24 Stunden geliefert Genialische Ver dum mung Statt die in dem dreißig Jahre umspannenden Krieg bewahrte belebende Vielfalt und die über tausend Jahre zuvor erfundene Selbstverwaltung zu erhalten und die nur kurz vor der Krise in die Verfassung des großen Landes eingefügte Subsidiaritätsmaxime zu bewahren und lebendig werden zu lassen, wurde das Volk über bestehende, aber gebrochene Gesetze belogen und Über den Autor n Prof. Dr. Peter Heimann, arbeitete bei der IHK Karlsruhe, als Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau und als Honorarprofessor für Volkswirtschaft der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg (Foto: MLU HAL-WB) Tel.: 02871 2550 0 Fax: 02871 2550 30 verkauf.de@ostermann.eu www.ostermann.eu 3/2013 P.T. 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