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PT-MAGAZIN 03-04 2020

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Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Keine Angst vor Krisen. Nominierungsliste 2020 des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes". Motto: Lösungen finden

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8 Gesellschaft © www.piqsels.com Was jeder hat und die wenigsten wissen „Macht“ kommt von „machen“. Deshalb ist es logisch, dass einer, der nicht macht, seine Macht abgibt: an das Schicksal, an höhere Mächte oder – was die Regel ist – an andere Menschen. … Jede Veränderung schafft einen Freiraum, der mit nichts gefüllt ist – es herrscht ein Vakuum. Und dieses Vakuum erzeugt einen Sog. Es bleibt also nicht leer, sondern füllt sich in kürzester Zeit. Und wenn Sie es nicht sind, der die Macht der Gestaltung dieses Freiraums übernimmt, dann ist es ein anderer, der einfach macht. Deshalb ist es so prekär, wenn Sie die Entscheidung für die Gestaltung vor sich herschieben: Auch das Nicht-Entscheiden ist eine Entscheidung. Es ist die Entscheidung, in der Zwischenzeit andere machen zu lassen. Seien Sie deshalb achtsam. Wenn Sie sich nicht entscheiden können, fragen Sie sich, was Ihrer Entscheidung noch entgegensteht. Fehlen tatsächlich noch wichtige Informationen oder fehlt Ihnen nur der Mut? Keine Entscheidung ist meist die schlechteste Variante, denn der, der nicht gestaltet, muss über sich ergehen lassen, was immer die anderen gestalten. Er macht sich selbst zum Opfer, weil er die Chance, ein Täter im positiven Sinne zu werden, nicht wahrgenommen hat. Und diese Opferrolle beklagt er anschließend, wenn ihm das Ergebnis nicht passt. Ein Teufelskreis, denn so bindet er seine Energie erneut an ein Problem. Auf diese Weise erfährt er nie, welche Macht er eigentlich besitzt. Bis hin zur Macht, ein eigenes Wunder zu machen. Denn die Macht, die eigene Welt zu gestalten, hat jeder – und zwar jeden Morgen aufs Neue. Eigentlich sollten wir jeden Morgen, wenn wir aufwachen, von der Freude erfüllt sein, dass wir in der Lage dazu sind. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die wenigsten den Tag so beginnen. Viel zu viele sehen sich als Opfer der Umstände und suchen die Verantwortung dafür bei anderen. Dabei liegt die Verantwortung für die eigene Unzufriedenheit bei niemandem anderen als bei ihm selbst … Keiner ausgenommen Meine These ist: Jeder ist für alles verantwortlich. Mit Ausnahme von Regulatorik und Wetter vielleicht. Doch Verantwortung wird bei uns gerne weggeschoben, weil sie einen negativen Beigeschmack hat. Verantwortung gilt als etwas, dass Sie nur dann übernehmen müssen, wenn etwas schiefgegangen ist und ein Schuldiger gesucht wird. Was für ein Unsinn! Denn erst wenn Sie die Verantwortung für sich annehmen, erkennen Sie, welche Macht Sie haben. Sagt Ihnen der Name Matthias Berg etwas? Er ist ein sogenanntes Contergan- Kind, seine Arme sind von Geburt an so verkürzt, dass die Hände fast direkt an den Schultern sitzen. Statt mit seinem Schicksal zu hadern, ist er Leistungssportler, Jurist, Redner und begnadeter Hornist geworden. Er sagt heute: „Leben ist das, was jede und jeder von uns daraus macht!“ In einem Vortrag erzählt er davon, wie er an dem Punkt stand, entweder sein Leben so anzunehmen, wie es ist, oder darüber zu verzweifeln. Der Anlass PT-MAGAZIN 3/4 2020 Preisträger Großer Preis des Mittelstandes Tel. 0 63 32 / 91 39 00 Saarlandstraße 31, 66482 Zweibrücken

PT-MAGAZIN 3/4 2020 war, dass er bis dahin immer, wenn Mitfahrer im Zug ihn anschauten, weggesehen hatte. Also kam er nie mit ihnen ins Gespräch und war einsam. Doch an diesem Tag schaute er zum ersten Mal nicht weg, sondern sprach sein Gegenüber sogar an. Daraus wurde ein intensives Gespräch. Er hatte erlebt, dass er die Macht hatte, in seinem Leben etwas zu ändern. … Menschen mit einer solchen Biografie zeigen, dass jeder zu 100 Prozent für die Gestaltung seines Lebens verantwortlich ist. Davon ist keiner ausgenommen, so ungünstig seine aktuelle Lage auch aussieht. … Klingt das wie eine Drohung? Für die, die Verantwortung als Last empfinden, schon. Die haben noch nicht erkannt, was in dem Begriff Verantwortung steckt. Darin liegt die Antwort. Wer die Ver-antwort-ung ablehnt, gibt auch keine Antwort – er gestaltet keine Lösung. Im Umkehrschluss heißt das, nur wenn Sie Verantwortung übernehmen, finden Sie auch die Antwort. Und nur diese Antwort birgt das Potenzial für ein Wunder. Verantwortung geht übrigens immer nur zu 100 Prozent. „So ein bisschen verantwortlich sein“ ist gleichbedeutend mit „nicht verantwortlich sein“ – dann sind Sie schnell bei Sätzen wie „jemand müsste sich mal kümmern“. Das ist die Garantie dafür, dass sich keiner kümmert. Dazu gehört, dass Sie sich bewusst sind, dass Sie mit jeder Ihrer Entscheidungen in die Verantwortung treten. Das ist ein sehr ermutigender Gedanke, denn Sie gehen damit in die Gestaltung und nehmen Einfluss. Wenn ich „jede Entscheidung“ sage, dann meine ich auch wirklich jede, auch die alltäglichen und kleinen: ob Sie als Verbraucher lokale Produkte bevorzugen, als Spaziergänger Ihr Bonbonpapier wieder mit nach Hause nehmen, oder da sind, wenn jemand Ihre Hilfe braucht. In Sachen Verantwortung traue ich übrigens Wundermachern einiges zu. Was Wundermacher alles können … und was nicht Wer sich all der Zusammenhänge von Macht und Verantwortung bewusst ist, der wird auch im Rahmen seiner Möglichkeiten überall Verantwortung übernehmen. Selbst da, wo die meisten zurückschrecken, nämlich bei den Rahmenbedingungen, die nur scheinbar solche sind. Ein Wundermacher fühlt sich sogar für das Wetter verantwortlich. Vielleicht nicht unbedingt für das Regenwetter von heute, für das globale Klima aber schon. Ein schönes Beispiel ist die Regulatorik. Wenn alle, die die Gelegenheit haben, diese immer wieder an der richtigen Stelle zum Thema machen, bin ich guten Mutes, dass wir sogar hier eine Veränderung bewirken können … Fest steht, dass nichts und schon gar kein Wunder passiert, solange keiner den Anfang macht. In diesem und dem vorangegangenen Kapitel habe ich Ihnen vermittelt, warum es immer ein Einzelner ist, der die Idee hat und es dann einfach macht – weil er es einfach macht. Doch wenn er mit seiner Idee und seinem Handeln alleine bleibt, wird daraus in aller Regel kein Wunder. Dafür braucht es wesentlich mehr Hände und Köpfe. Wie diese zusammenkommen und warum ein gutes Team jedes Genie schlägt, dazu komme ich im nächsten Teil des Buches. Kommen Sie doch mit! ó Über den Autor Leonhard Zintl baute als junger Bankkaufmann kurz nach der deutschen Wiedervereinigung im mittelsächsischen 15.000-Einwohnerstädtchen Mittweida das Privatkundengeschäft der Volksbank Mittweida auf, wurde mit 27 Jahren Vorstand und später Vorstandsvorsitzender. 2008, 2012 und 2014 wurde die Volksbank Mittweida im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet. Über das Buch Das Buch bei Haufe bzw. bei Amazon: ISBN: 978-3-648-13824-3 Auflage: 1. Auflage 2020 Umfang: 278 Seiten Einband: Hardcover Preis: 29,95 Euro 9 »Wir lieben unser Finger-Haus, weil ... ... unser Leben an Qualität gewonnen hat.« Dennis Brussmann, FingerHaus-Bauherr HOME-SELFIE: Sonne, großer Garten, schönes Zuhause. Familie Brussmann vor ihrem Finger-Haus in Vöhl (Hessen). Ausgezeichnet in Qualität und Preis-Leistung seit über 70 Jahren. Jetzt informieren: fingerhaus.de

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