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PT-Magazin 02 2018

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

PT-MAGAZIN 2/2018 Wirtschaft 36 Der deutsche Mittelstand Mit Engagement, Mut und Leidenschaft Zukunft gestalten Das Erfolgsmodell „Made in Germany“ … Wir befinden uns in einem Transformationsprozess. Globalisierung, Digitalisierung, E-Mobilität, Überalterung der Gesellschaft! All das sind Prozesse, die unsere Arbeits- und Lebens- Umwelt in rasanter Geschwindigkeit verändern. Unternehmen müssen sich diesen Herausforderungen stellen und ihr Geschäftsmodell kontinuierlich anpassen, um den Veränderungsprozessen standzuhalten. Der internationale Vergleich zeigt, dass dies mittelständischen Unternehmen besonders gelingt. Sie sind die kleinen, aber äußerst wendigen „Schnellboote“, die sich mit einem hohen Maß an Engagement, Mut und Leidenschaft den Transformationsprozessen stellen. Eine beachtliche Leistung, die mit Spitzenergebnissen belohnt wird und Anerkennung verdient. … erneut bewertet mit Spitzenergebnissen … Viele kleine und mittlere Unternehmen sind Weltmarktführer in ihrer Branche oder Nische und zählen zu den Hidden Champions. Derzeit sind 30,9 Millionen © Robert Kneschke / Fotolia.com erwerbstätige Personen in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt. Ein Spitzenergebnis! Erstmals überschreitet damit der Anteil der Erwerbstätigen die Marke von 70 Prozent. Demgegenüber haben Großunternehmen und der öffentliche Sektor im Jahresvergleich zum wiederholten Mal über 400.000 Beschäftigte abgebaut. Damit die Unternehmen ihre Marktpositionen behalten, müssen sie innovativ und flexibel sein, ihre Geschäftsmodelle anpassen oder radikal verändern, ihre Produktionsstätten modernisieren, sanieren oder (international) erweitern. Mittelständler müssen viele Herausforderungen gleichzeitig angehen, damit sie sich auch in Zukunft im internationalen und nationalen Wettbewerb behaupten können. … Dank zahlreicher Innovationen und dem Mut zum Handeln! Innovationen der mittelständischen Unternehmer bzw. Unternehmen sind für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar geworden. Die Munich Strategy Group (MSG) analysierte in diesem Jahr bei 3.500 Unternehmen die Erneuerungskraft der Mittelständler. Beinahe jeder zweite deutsche Mittelständler bringt innerhalb eines Jahres eine Produkt- oder Prozessinnovation auf den Markt. Das ist in Europa ein Rekordwert. So innovativ ist kein anderes europäisches Land! Die von der MSG untersuchten Mittelständler melden im Schnitt pro 1.000 Mitarbeiter etwa 25 bis 30 Patente an, bei Konzernen sind es im Schnitt nur sechs. Die Konzerne wiederum profitieren von der Innovationskraft der Mittelständler. Sie sind in vielen Fällen die entscheidenden Zulieferer der Konzerne. Wachstumsbremsen: Bürokratie, Regulierung und Personalmangel Die Ergebnisse könnten wohl noch besser aussehen, wenn die Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen verbessert werden. Die Bürokratie lastet mitunter wie ein Mühlstein bei der Entwicklung neuer Produkte oder der Erweiterung des Unternehmens. Lange Bearbeitungszeiten und Genehmigungsfristen, unübersichtliche Formulare oder der „Dienst nach Vorschrift“ in den Amtsstuben kosten den Unternehmen Kraft und Geld. Überproportional steigende Steuerlasten senken die Anreize für Investitionen und bessere berufliche Ausbildung, um die Qualifizierung von Mitarbeitern zu verbessern. Unablässig wird über den Fachkräftemangel geklagt. Gleichzeitig werden jedoch die finanziellen Anreize zum Aufstieg in die Fachkräftesparten gestutzt. Obwohl der Staat im Geld schwimmt, fällt es ihm schwer Steuererleichterungen zu beschließen. Hier liegt für die neue Bundesregierung eine ernst zu nehmende Aufgabe vor, wenn Deutschland den aufgebauten Wohlstand im internationalen Wettbewerb erhalten will. Wachstum und Weiterentwicklung von Geschäftsideen: Alternative Finanzierungsinstrumente… Um im Wettbewerb zu bestehen, sind Investitionen in vielen Bereichen erforderlich. Ein gesunder Mix verschiedener Finanzierungsinstrumente wird immer wichtiger, um das Unternehmen zukunftssicher mit Kapital auszustatten. Finanzierungsalternativen wie Leasing, Factoring oder die Beteiligung privater Investoren haben eine wichtigere Rolle eingenommen. Größere mittelständische Unternehmen finanzieren sich zunehmend mit Aktien oder Anleihen über den Kapitalmarkt und nutzen

Mythen und Fakten zum Mittelstand Schuldscheine. Immer mehr Unternehmen setzen auf ihre innere Finanzierungskraft und alternative Finanzierungen, um sich unabhängiger von ihren Hausbanken zu machen. Das ist auch notwendig. Denn die Basel-III Regeln, mit denen Banken strenge Liquiditätsund Eigenkapitalvorschriften und harte Bewertungsrichtlinien für die Kreditsicherheiten verordnet bekamen, haben die Kreditvergabepraxis einschneidend verändert. © OPS Netzwerk GmbH, inferio, Trueffelpix fotolia.com Mythos 1: Digitalisierung überfordert Mittelstand Fakt ist: Mittelständler surfen wie kleine, wendige „Schnellboote“ auf der Digitalisierungswelle. Mythos 2: Mittelstand verliert Globalisierung Fakt ist: „Hidden Champions“ heißen die Weltmarktführer im Mittelstand. Noch nie waren so viel Menschen im Mittelstand beschäftigt: 30,9 Millionen. Mythos 3: Mittelstand ist altmodisch Fakt ist: Mittelstand ist DER Innovationstreiber. Er meldet pro 1.000 Mitarbeiter etwa 25 bis 30 Patente an, bei Konzernen sind es nur sechs. Mythos 4: Mittelstand ist langweilig Fakt ist: Mittelständler sind wie Zehnkämpfer in vielen Disziplinen gleichzeitig Spitze. Wer dort Arbeit oder Ausbildung hat, wird zum vielseitigen Allrounder. Mythos 5: Mittelstand ist schwerfällig Fakt ist: Deutsche, amerikanische und chinesische Investoren sind von der Beweglichkeit und Geschwindigkeit fasziniert, mit der der deutsche Mittelstand auf Veränderungen reagiert. … sind für viele Kapitalgeber eine attraktive Geldanlage. Vor fünf Jahren haben die meisten Investoren Negativzinsen nicht für möglich gehalten. Die unkonventionellen Maßnahmen der Zentralbanken auf den Finanzmärkten haben auch einen Einfluss auf die Geld- und Kapitalanlagen von privaten Anlegern und institutionellen Investoren. Die beeindruckende Entwicklung deutscher mittelständischer Unternehmen nach der Finanzkrise im Jahr 2008 hat auch dazu geführt, dass Unternehmensanleihen des Mittelstands bei vielen Investoren im Fokus stehen. Anstatt das Geld mit Null- oder Negativzinsen bei den Banken anzulegen, werden die Mittel entweder direkt oder indirekt über spezialisierte Fonds dem Mittelstand zur Verfügung gestellt. Der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS (WKN: A1W5T2) hat sich auf die Analyse und Auswahl von Unternehmensanleihen mittelständischer Unternehmen spezialisiert. Er ist für die privaten und institutionellen Anleger, die nicht die Zeit, haben die Bonität des Unternehmens und die Qualität der Anleihe fortlaufend zu überwachen und das Risiko eines Einzelinvestments vermeiden wollen, eine Alternative. Der Fonds wird an allen Wertpapierbörsen in Deutschland gehandelt und kann täglich gekauft bzw. verkauft werden. Mit Hilfe des Analyseverfahrens KFM-Scoring werden die Bonität des Unternehmens und die Qualität der Anleihe geprüft und gewissenhaft überwacht. Der Fonds schüttet jährlich die Erträge an die Anleger aus. Am 25. März ist die Ausschüttung für das Kalenderjahr 2017 geplant. Mit einer Ausschüttungsrendite, die erneut über 4% liegt, eignet sich der Fonds auch als Zinsbaustein für das Stiftungsvermögen als Beimischung. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Gewichtung der Anleihen im Gesamtportfolio liegt der durchschnittliche Zinskupon beim Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS bei 6,10% p.a. (Stand 31.01.2018). Damit ist nicht nur für 2018, sondern auch für die nächsten Jahre eine Grundlage für den weiteren Erfolg gelegt. Gestaltung der Zukunft mit Innovationen – Chance für Unternehmer und Investoren zugleich Innovative mittelständische Unternehmen verändern mit ihren neuen Produkten und Dienstleistungen unsere Zukunft. In vielen Fällen erleichtern diese Innovationen unseren Lebensalltag, helfen dabei unsere Umwelt zu schützen oder bringen körperliche Entlastungen am Arbeitsplatz bei produzierenden Unternehmen. Zahlreiche Erfindungen des „German Mittelstand“ werden weltweit genutzt. Dabei stellen insbesondere ausländische Investoren fest, dass der deutsche Mittelstand die „Schnellboote“ der deutschen Wirtschaft ist. Die Beweglichkeit und die Geschwindigkeit, mit der der deutsche Mittelstand auf Veränderungen reagiert, faszinieren nicht nur deutsche, sondern auch amerikanische und chinesische Investoren. Die Vielfalt deutscher mittelständischer Unternehmen, ihre Wendigkeit und ihre Innovationskraft ist bei den anstehenden Veränderungen ein Wettbewerbsvorteil für die deutsche Volkswirtschaft. Das ist auch den Investoren bewusst. Für neue Produkte und Dienstleistungen stehen sie als Geldgeber zur Verfügung. Der Wille von Unternehmen, mit neuen Produkten die Zukunft zu gestalten und die Bereitschaft der Investoren die Finanzierungsmittel einzuräumen, stellt für beide Parteien eine Chance dar. Belassen wir dem Mittelstand die Mittel, dann hat er auch in Zukunft einen guten Stand. Davon profitieren Unternehmen, Beschäftigte, Investoren und der Staat. ó Hans-Jürgen Friedrich Vorstandsvorsitzender KFM Deutsche Mittelstand AG Rathausufer 10 / 40213 Düsseldorf Fon: 0211 210 737 40 info@kfmag.de / www.kfmag.de 37 PT-MAGAZIN 2/2018 Wirtschaft

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