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PT-Magazin_02_2017_Regional

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

PT-MAGAZIN 2/2017 Wirtschaft © zapp2photo/Fotolia 32 Superzyklus kommt Digitalgroßhandel bereitet sich auf Verdoppelung der Lager- und Transportkapazitäten vor Die Elektronikgroßhandelsgruppe Rhino Inter Group stellt sich in Folge des iPhone 8 auf einen „Superzyklus im Handy-Handel“ ein. „Das für dieses Jahr erwartete größere iPhone-Update gepaart mit einer immer größeren Nutzerschaft, die immer ältere Geräte besitzt, wird zu einem Nachfrageboom führen, wie ihn die Smartphone- Branche noch niemals erlebt hat“, sagt Raimund Hahn, CEO der Rhino Inter Group, voraus. Rhino ist nach seinen Angaben heute schon eine der am schnellsten wachsenden maßgeblichen Großhandelsgruppen für elektronische und insbesondere mobile Geräte und Anlagen. Sprunghafter Anstieg erwartet „Das iPhone 8, ebenso wie die dadurch geradezu elektrisierten Wettbewerber und hier insbesondere Samsung, werden das Geschäft im Digitalgroßhandel in diesem Jahr und in den nächsten Jahren sprunghaft ansteigen lassen“, ist sich Rhino-Chef Raimund Hahn sicher. Zur Vorbereitung hat sich die Rhino Inter Group auf eine Verdoppelung der Lagerund Transportkapazitäten vorbereitet, teilt das Unternehmen mit. Der Rhino- CEO geht von einem etwa drei- bis vierjährigen Superzyklus für Smartphones aus. Raimund Hahn: „Das iPhone 8s und das iPhone 9 werden gegenüber den heutigen Geräten ebenfalls auf dem neuen Design und der neuen technologischen Plattform, die in diesem Jahr eingeführt wird, basieren und dementsprechend eine große Nachfrage erfahren.“ Internet der Dinge sorgt für volle Auftragsbücher Parallel zum Apple-getriggerten Superzyklus für Smartphones sorgt nach Angaben von Rhino-Chef Hahn „heute schon und sicherlich über die nächsten zehn Jahre hinweg“ das Internet der Dinge im Großhandel mit Digitaltechnik für volle Auftragsbücher. „Der Elektrogroßhandel gilt zu Recht als eines der zukunftsträchtigsten Marktsegmente, da durch das Internet of Things künftig praktisch alle Geräte und Maschinen mit einem Internetanschluss ausgestattet sein werden“, sagt Raimund Hahn und verdeutlicht: „Jede Kaffeemaschine, jeder Geschirrspüler, jede Waschmaschine, jede Heizungsanlage, jede Lichttechnik und so weiter muss neu gekauft werden, um in die Smart World zu passen.“ Verbraucher verlangen nach dem Smart Home Er verweist auf Erkenntnisse aus dem aktuellen „Innovationsreport Deutschland 2017“, den die Rhino Inter Group gemeinsam mit der „Denkfabrik“ Diplomatic Council (www.diplomatic-council. org) vorgestellt hat. Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter 1176 Verbrauchern. Demnach gehen 59 Prozent der Verbraucher fest davon aus, dass das Licht in den eigenen vier Wänden künftig per Smartphone gesteuert wird. 64 Prozent sehen dieses Szenario für die Heizungsregelung voraus. Diese Entwicklung wird von den Smartphone-Herstellern mit Apps wie Apples HomeKit massiv vorangetrieben. Hersteller im Wettkampf, Handel profitiert „Die Umstellung vom analogen Heim zum Smart Home wird genauso umfassend erfolgen wie der Wechsel vom Schwarzweiß- zum Farbfernsehen – nur um Dimensionen gewaltiger“, sagt Raimund Hahn und ergänzt: „Während sich die Hersteller einen erbitterten Wettbewerb liefern werden, profitiert der Digitalgroßhandel von diesem Superzyklus unabhängig davon, welche Anbieter das Rennen machen.“ ó Zum Großhandel Mit 157.000 Unternehmen und 1,9 Millionen Beschäftigten versorgt der Großhandel rund 70 Branchen in Deutschland und macht dabei 1,13 Billionen Umsatz – mehr als doppelt so viel wie im Einzelhandel. Die digitale Transformation erschüttert neben dem Großhandel auch etliche andere Branchen in Deutschland. Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) spricht daher von einem radikalen Strukturwandel in der gesamten Volkswirtschaft. Gefordert werden mehr ‚kalifornischer Geist‘ und Mut zu unkonventionellen Lösungen statt ‚German Angst‘, schrieb Carsten Dierig kürzlich in der WELT.

© TÖNNJES C.A.R.D. PT-MAGAZIN 2/2017 Doppelte Sicherung Kenia erfasst Fahrzeuge mit RFID-Technologie aus Deutschland In Kenia leben rund 38 Millionen Menschen. Kenntnisse darüber, wie viele von ihnen Fahrzeughalter sind, entziehen sich bisher den Behörden. Auf diese Weise gehen dringend benötigte Steuereinnahmen zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verloren. Das will die kenianische National Transport & Safety Authority (NTSA) jetzt ändern. Ihr Ziel ist es, auf nationaler Ebene ein zentrales Fahrzeug- und Halterregister zu schaffen. Dafür liefert das Delmenhorster Unternehmen TÖNNJES C.A.R.D. rund 3,3 Millionen Sticker für Windschutzscheiben in das Land. Versehen mit einem RFID-Chip, ermöglicht dieser sogenannte Windshield-Sticker die Identifikation und Authentifizierung von Fahrzeugen. In den kommenden drei Jahren verpflichtet Kenia alle Halter zum Umstieg auf die neue Technik. „Obwohl wir in einer ganzen Reihe afrikanischer Staaten in Sachen Fahrzeugidentifikation aktiv sind, ist dieser Auftrag ein Meilenstein. Wir liefern nicht nur die Sticker, sondern helfen beratend bei der Einführung des Systems“, erläutert Jochen Betz, Geschäftsführer von TÖNNJES C.A.R.D. Mit dem RFID-Windshield-Sticker setzt Kenia auf modernste Technik: Die Chip-Aufkleber werden vor Ort personalisiert und mit einem sogenannten QR- Code versehen. Wer ein Smartphone zur Hand hat, kann diesen scannen und über die NTSA-Internetseite die wichtigsten Automerkmale einsehen. Dazu gehören Kennzeichennummer, Autofarbe, Marke und das Modell. „So werden Diebstähle und Betrügereien deutlich schwieriger, denn es lässt sich sofort erkennen, ob das richtige Auto auf das Kennzeichen zugelassen ist“, erklärt Jochen Betz. Den Sticker einfach zu entfernen, um etwa einen Fahrzeugdiebstahl zu verbergen, funktioniert nicht. Jochen Betz: „Das System ist doppelt gesichert. Einerseits wird der RFID-Chip durch das Abreißen der Folie zerstört, andererseits sind alle Informationen auf dem Chip nach höchsten Standards verschlüsselt. Dies macht die Technologie unseres Kooperationspartners NXP Semiconductors, Spezialist in dem Bereich Verschlüsselung, in Kombination mit speziellen RFID-Lesegeräte möglich.“ Ein Traffic Information & Management System (TIMS), eine zentrale Registrationsdatenbank, soll bis 2020 eingerichtet sein. Mit dem Windshield-Sticker nutzt Kenia nur einen Teil des RFID-Systems von TÖNN- JES C.A.R.D., zu dem auch Kennzeichen mit integriertem RFID-Chip und mobile oder stationäre Lesegeräte gehören. Neben der sicheren Identifikation von Fahrzeugen sind viele weitere Anwendungen möglich. Als Ergänzung für kamerabasierte Verkehrsüberwachung von Mautsystemen oder beim Thema Section Control ließe sich die Erfassungsquote deutlich steigern. „Es wäre schön, wenn sich auch in Deutschland die zuständigen Stellen mit dieser Technologie auseinandersetzen würden“, meint der Geschäftsführer. Hier gebe es, bis auf die Kennzeichen-Identifikation durch Kameras, keine Sicherheitsmerkmale, mit denen sich Fahrzeuge authentifizieren lassen. „Fotos müssen erst mit Datenbanken abgeglichen werden - im Fall eines Kennzeichendiebstahls bringt dies aber nichts. Außerdem wäre es gerechter für alle Autofahrer in Deutschland, wenn die Kennzeichen-Erfassung auch bei schlechtem Wetter besser funktionieren würde. Mit RFID basierter Technologie steht eine echte Alternative zur Verfügung“, meint Jochen Betz. ó Was ist RFID? RFID bezeichnet eine Technologie für Sender-Empfänger- Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen mit Radiowellen. Der umgangssprachlich „Funketikett“ genannte Transponder kann klein wie ein Reiskorn sein und verursacht nur Kosten im Cent-Bereich. Er befindet sich am oder im Gegenstand - Lebewesen kann er implantiert werden – und enthält einen kennzeichnenden Code, der mit einem Lesegerät ausgelesen werden kann. Das Lesegerät enthält eine Software (ein Mikroprogramm), die den eigentlichen Leseprozess steuert, und eine RFID-Middleware mit Schnittstellen zu weiteren EDV-Systemen und Datenbanken. Diese neue Technik kann potentiell den heute weitverbreiteten Barcode ersetzen. 33 Wirtschaft

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