Aufrufe
vor 9 Jahren

P.T. MAGAZIN 02/2014

  • Text
  • Unternehmen
  • Magazin
  • Marketingabteilung
  • Stadt
  • Wirtschaft
  • Menschen
  • Freiheit
  • Bayern
  • Deutschland
  • Deutschen

Über den Autor Die

Über den Autor Die EU-Verschwendungs-Orgie Gesellschaft 16 rede ich nicht vom E-Learning, das bereits seit 20 Jahren als Hoffnungsträger gilt. Vielmehr rede ich von einer Situation, die im Jahr 2025 Alltag sein wird. Dann wird jeder Gegenstand, ob Tische, Tapeten, T-Shirts oder Taschen in irgendeiner Form zu einem Internetgerät geworden sein. Und auf all diesen Geräten ist Wissen nicht nur jederzeit abrufbar. Diese Geräte werden so intelligent sein, dass sie in jeder Situation die wichtigen Fragen selbst erkennen und beantworten. Wer sollte also in so einer Umgebung noch Faktenwissen lernen? Oder: Was bedeutet eigentlich Grundwissen in der Zukunft, wenn Wissen immer und überall verfügbar ist? Es gibt zwei Wege: Die Schule kann die Nutzung elektronischer Geräte verbieten, wie sie es heute mit den Handys bereits tut. Sie kann aber auch offensiv mit dem Thema umgehen. Prüfungen werden als Phasen der selbstständigen Problemlösung unter Nutzung des Internets gestaltet. Jeder Schüler wird außerdem das Programmieren lernen. Denn nur wer die Grundzüge des Programmierens kennt, kann die Wirkungsweise von digitalen Geräten wirklich verstehen. Programmieren wird auf diese Weise zu einer Kulturtechnik wie Lesen und Schreiben. Warum Unternehmen die Schule der Zukunft aufbauen werden Kennen Sie eine Schule, die diese Ansprüche der Zukunft heute bereits erfüllt? Ich habe bislang keine gefunden. Meine Schlussfolgerung ist: Wir müssen die Schulen der Zukunft selbst entwerfen und aufbauen. Ich bin mir sicher, dass das staatliche Schulsystem in absehbarer Zeit nicht auf diese Weise zu modernisieren ist. Es gibt zwar auch hier eine Vielzahl gut gemeinter Versuche, aber dieses System ist und bleibt auf Beharrung incentiviert. Die disruptive Kraft dies zu ändern ist in unserem föderalen Bildungswesen nicht in Sicht. Vielmehr werden es Unternehmen aus der Wirtschaft sein, die in den kommenden Jahren beginnen nach unternehmenseigenen KITAs und gesponserten Studiengängen nun auch die Lücke dazwischen zu besetzen: durch unternehmenseigene Schulen. Der Grund liegt nicht darin, n Gábor Jánszky ist Trendforscher und leitet die Denkfabrik 2b AHEAD ThinkTank. Mit zahlreichen Trendanalysen zu den Lebens-, Arbeits- und Konsumwelten der Zukunft hat er sich zum Sprachrohr der Querdenker und Innovativen in der deutschen Wirtschaft entwickelt. (Foto: Gábor Jánszky/2b AHEAD ThinkTank GmbH) dass sie dies altruistisch als ihre gesellschaftliche Pflicht erkennen. Der Grund ist eher ein sehr strategischer: In einer unweigerlich kommenden Arbeitswelt der Vollbeschäftigung, in der es permanent weniger arbeitsfähige Menschen gibt als zu besetzende Jobs, werden die unternehmenseigenen Schulen zum strategischen Instrument der Mitarbeiterbindung. Die Strategie der sogenannten „Caring Companies“ wird es sein, möglichst viele feste Bindungen in das Umfeld jedes wertvollen Mitarbeiters aufzubauen. Die Logik ist einfach: Wenn der Headhunter wöchentlich zweimal klingelt, soll der Mitarbeiter sagen: „Ihr Angebot klingt attraktiv, aber wenn dies bedeutet, dass meine Kinder die Schule wechseln müssen (oder meine Eltern den unternehmenseigenen Pflegedienst), dann bleibe ich lieber hier!“ Wie gesagt, dies hat nichts mit Altruismus zu tun. Es ist schlicht viel billiger eine eigene Schule zu finanzieren, als binnen drei Jahren eine Fluktuation von 40% seiner besten Mitarbeiter auszugleichen. n Gábor Jánszky (Foto: Francisco Anzola/Flickr.com) Im Mai sind Wahlen zum Europa-Parlament. Als Deutsche haben wir uns den Ruf erworben, lieber zu bezahlen als unangenehm aufzufallen. Aber ist das heute, fast 70 Jahre nach dem 2. Weltkrieg noch richtig? Für die Zeit von 2014 bis 2020 wird die EU 960 Milliarden Euro ausgeben, davon 192 Milliarden eingezahlt vom deutschen Steuerzahler. Etwa die Hälfte davon fließt zurück in deutsche Projekte, was die Sache auch nicht besser macht. 86 % der knappen Milliarde landen im allgemeinen Subventionstopf, aus dem neben den notorischen Zuwendungen an die Landwirtschaft noch allerlei überflüssige Ausgaben getätigt werden. Beispiele? Das griechische Bergdorf Megalo Chorio sollte auf Anregung ihres Abgeordneten zum Tourismuszentrum entwickelt werden. Jeder, der lediglich beabsichtigte, aus seinem Haus eine Pension zu machen, bekam erst einmal 50.000 Euro. Günter Morsbach über subventionierte Heimtierkrematorien und Fragezeichen zur Europawahl Das kleine Dorf erhielt 3,3 Millionen. Bis zu 20 Prozent verschwanden als Vermittlungsprovisionen. Einige Privathäuser wurden saniert, sonst war dort nichts, nur das Geld ist weg. Typisch Griechenland, Spanien, Italien oder auch bei uns? Im Dörflein Emern (265 Einwohner) wurde mit einer halben Million Fördermittel ein Heimtierkrematorium gebaut, steht leer und ist insolvent. Gefördert wurde auch die Internetseite einer Feng-Shui- Praxis, die digitale Umstellung hessischer Kinos und in Warnemünde ein weiteres Luxushotel mit 7,5 Mio. Euro. In Nordbayern wurde eine Großbäckerei subventioniert, die verdrängt nun Dorfbäckereien. Dann sind da noch die Investitionsbeihilfen für Großkonzerne, wie z.B. der Ausbau des Porschewerks in Leipzig mit knapp 4 Millionen, obwohl Porsche letztes Jahr 1,8 Milliarden verdient hat. Deshalb fordert der Generalsekretär des Europäischen Bunds der Steuerzahler, man sollte künftig die Hilfen auf bedürftige Firmen lenken. Was für ein Unsinn, dann hätte die EU wohl Schlecker und Prokon an der Backe. Fazit, wir senden 2 Euro nach Brüssel, bekommen 1 Euro zurück, der von Subventionsbürokraten in teils sehr merkwürdige Projekte geschoben wird. Und die Problemlösung? Wie wäre es mit einer drastischen Kappung des EU-Haushalts und der 50.000 Eurokraten, dann könnte sich die EU auf wenige, wirklich zentrale Projekt zurückziehen, zum Beispiel die grenzüberschreitende gesamteuropäische Infrastruktur. Aber die derzeit massenhafte Geldverschwendung ist nur auszutrocknen, wenn man lokale Politik wieder dorthin zurückverlagert, wo das Geld dafür verdient wird, vor Ort. Feng-Shui in Pimpelshausen soll sich wieder an den Bürgermeister wenden. Aber wir sind ratlos, wen wir am 25. Mai wählen sollen. Welche Partei will den Subventionsirrsinn abschaffen? Keine! n Über den Autor n Günter Morsbach ist Herausgeber des „Reitenden Boten – der kürzesten Wochenzeitung der Welt“. Visionär denken – regional handeln 12. Stralsunder Tagung für erfolgreiche Partnerschaften Wie stellt sich eine Region optimal für die Zukunft auf? Welche Chancen bieten sich Mecklenburg-Vorpommern in einem zusammenwachsenden Europa – und welchen Herausforderungen wird man begegnen müssen? Kurz: Was kann die Region an Kompetenzen in die Waagschale werfen, wie können Potenziale und Synergien am besten genutzt werden? Am 13. Mai 2014 sollen auf der Stralsunder Tagung erfolgreicher Partnerschaften (STeP) diese und weitere Fragen diskutiert werden. Das Motto „Zusammenarbeit als Chance: Visionär denken – regional handeln“ bringt die Akteure der Region zusammen, um gemeinsam Ideen und Konzepte für eine nachhaltige Unternehmens- und Regionalentwicklung zu entwickeln. Der Kongress wird von Studierenden der FH Stralsund unter wissenschaftlicher Begleitung der Professoren Heiko Auerbach und Norbert Zdrowomyslaw organisiert. Zu den Vortragenden gehören u.a. • Dipl.-Ing. Werner Kuhn, MdEP: „Perspektiven: Europäische Union und Mecklenburg-Vorpommern 2020“ • Bartlomiej Sochanski: „Grenzüberschreitende Metropolregion Stettin Vision oder Realität?“ • Prof. Heiko Auerbach, Fachhochschule Stralsund: „Regionales Kompetenzmanagement als Chance“ Beginn der Veranstaltung ist 13:00 Uhr im Rathaus der Hansestadt Stralsund. Eine Podiumsdiskussion, Imbiss sowie ein geselliges Get Together runden die Tagung ab. Die STeP-Organisatoren laden herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Weitere Informationen zum Projekt, zum Programm und zur Tagung finden Sie auf step.fh-stralsund.de 12. Stralsunder Tagung für erfolgreiche Partnerschaften „Zusammenarbeit als Chance: Visionär denken – regional handeln“ Wann: 13. Mai 2014, 13:00-18:00 Uhr Wo: Rathaus der Hansestadt Stralsund P.T. MAGAZIN 2/2014

Jahrgänge