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P.T. MAGAZIN 01/2014

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

YouTube als

YouTube als Online-Hörsaal Wirtschaft 48 Webinare haben sich als Plattform für Bildung und Weiterbildung etabliert. Große Weiterbildungsanbieter und Unternehmen lassen Teile ihrer Mitarbeiterqualifizierung über PC und Tablet als Webinare laufen, die trotz ihrer Kinderkrankheiten eine zukunftsträchtige Lehrform sind. Noch mehr Potenzial steckt aber in YouTube, das neben Wikipedia das weltgrößte Wissensangebot stellt. Über 1 Milliarde Menschen besuchen YouTube monatlich und betrachten mehr als 4 Milliarden Stunden Videomaterial. Neben Sport, Musik, Spielen u.v.m. stehen über 4.000 Kanäle des Themenbereiches „Wissenschaft und Bildung“ zur Verfügung. Es gibt keine Statistiken, wie viele Kanäle auf Wirtschaft und speziell auf Betriebswirtschaft entfallen, (Foto: aisletwentytwo/Flickr.com) wie viele Videoclips sie enthalten. Aber allein bei Marketing sind es 6.190.000. Das Potenzial dieser weltgrößten Fernlehrschule ist unerschöpflich, sie muss nur als solche erkannt und genutzt werden. Man kann sich Vorträge von Nobelpreisträgern ansehen oder die gespeicherte Vorlesung einer Elite-Universität. YouTube empfiehlt sich so als Speicher, Lieferant und Transportkanal auch für Inhalte der betrieblichen Weiterbildung. Es spricht nicht für unsere Personalentwickler, dass sie das Potenzial der Lernplattform YouTube bisher nicht nutzen und sich in den Denkschablonen „Seminar“ und „Coaching“ bewegen. Bei freiberuflichen Referenten ist das verständlich – wer tritt seine gut honorierte Rolle schon gern an die Cyberdozenten ab? Nicht aber bei angestellten Bildungsverantwortlichen, die zwar gern von Innovation reden, aber konventionell denken. Die digitale Revolution wird sie überrollen. Virtuelle Klassenräume verdrängen hochgerüstete Seminarräume. Seminaranbieter und -hotels sollten rechtzeitig umdenken. Argumente pro YouTube Natürlich hat das Managementseminar im Schlosshotel einen höheren Erlebniswert als ein Webinar oder eine YouTube-Lerneinheit daheim. Wie lange hält aber dieser Reiz vor? Freilich gibt es Themen, die erlebbar gemacht werden müssen. Rollenspiele zu Gesprächsführung und Konfliktlösung sind über das Internet nicht möglich. Seminare zu P.T. MAGAZIN 1/2014 Schulen und Hochschulen allein können unseren Wissensbedarf nicht mehr befriedigen. Hilfe bietet YouTube mit Millionen von Videos und damit eine schier unerschöpfliche Wissensquelle.

P.T. MAGAZIN 1/2014 Rhetorik, Mitarbeiterführung oder Verkauf setzen auch weiterhin Übungen und persönliche Kommunikation voraus. Grundsätzlich aber sind viele Themen für das Selbstlernen via YouTube geeignet. Nachteile des YouTube-Lernens werden durch den audio-visuellen Vorteil kompensiert. Lesestoff hat eine ungefähre Gedächtniswirkung von 10 Prozent. Informationen, die durch Auge und Ohr gehen, erreichen, je nach Lerntyp, einen Speicherwert bis zu 50 Prozent. Anders als starre Tagesseminare, die in fester Reihenfolge „durchgezogen“ werden, ermöglicht E-Learning kompakte Unterrichtsthemen in zeitversetzten „Lehrhäppchen“. Das garantiert höhere Konzentration als bei einer „9 to 5-Lehrveranstaltung“ und damit höheren Lernerfolg. Gleiches gilt für Webinare und YouTube-Clips. Der Vorteil des Lernens bei YouTube gegenüber Webinaren besteht in der zeitlichen Ungebundenheit. Das Webinar beginnt zu einem festen Zeitpunkt. Wer diesen verpasst, versäumt womöglich wichtige Lehrinhalte. YouTube steht jederzeit zur Verfügung. Beim Webinar muss der/ die Lernende dem vom Lehrer vorgegebenen Ablauf folgen. Beim YouTubinar kann er/sie das Video beliebig oft abspielen. YouTube-Lernen ermöglicht, den Lernprozess den persönlichen Anforderungen und Umständen anzupassen. E-Learning ist eine kostengünstige Alternative zum traditionellen Präsenzseminar. Hohe Kosten für die An- und Abreise der Teilnehmer und Hotelunterbringung entfallen. Die Abwesenheit von der Arbeit verteilt sich auf einzelne Stunden, nicht aber volle Seminartage. E-Learning ist bei Bedarf schnell realisierbar, während ein Seminar einen längeren Planungsvorlauf bei Teilnehmern und Veranstaltern erfordert. Auf den Mix kommt es an Aufgrund der angedeuteten Probleme empfiehlt es sich, www-basierte Lehrangebote mit klassischem Präsenzlernen zu kombinieren. E-Learning wird herkömmliche Weiterbildungsformen wohl nicht vollständig ersetzen, sondern ergänzen. Lernen als „sozialer Prozess“ benötigt soziale Einbettungen. Darum wird die Aneignung von Wissen nie alleine zwischen Mensch und Computer stattfinden, sondern immer im Zusammenspiel mit anderen. Es geht um integrierte Lernkonzepte, die die Möglichkeiten des Internet oder Intranet mit den klassischen Lernmethoden und -medien verbinden. Schon werden erste YouTube- Bildungsangebote präsentiert, indem sich Teilnehmer eine definierte Anzahl Videoclips ansehen. Statt Prüfungsarbeiten zu schreiben, produzieren sie eigene YouTube-Clips zu ausgesuchten Themen. In Kombination mit Seminaren oder Webinaren kann so eine lebendige Form des so genannten Blended Learning entstehen. YouTubinare sind der Sprung von der best practise zur next practise im E-Learning. n Walter Simon INDIVIDUELLE SYSTEMLÖSUNGEN FÜR PHARMAZEUTISCHE PRIMÄRPACKMITTEL Remy & Geiser ist ein zukunftsorientiertes, traditionsreiches, mittelständiges Unternehmen, das an insgesamt drei Standorten deutschlandweit pharmazeutische Primär- Verpackungen herstellt. An den Thüringer Standorten in Altenfeld und Hinternah werden von ca. 220 Mitarbeitern hochwertige Produkte aus Glas und Kunststoff hergestellt. PREISTRÄGER Großer Preis des MITTELSTANDES Über den Autor www.remy-geiser.de Remy & Geiser GmbH Remy & Geiser Straße 1 56584 Anhausen Telefon: 02639/9311-0 | Fax: 02639/1230 info@remy-geiser.de n Prof. Dr. Walter Simon zählt zu den Querdenkern unter Deutschlands Wirtschaftstrainern und Zukunftsberatern. Er schrieb 200 Artikel und 20 Bücher zu gesellschaftsund personalpolitischen Themen. Er widmet sich der Zukunftsforschung mit Fokus auf Arbeit und Führung. Die Schwerpunkte der Produktion bilden Verschlüsse aus Kunststoff und Dosierhilfen in verschiedenen Durchmessern, die aus bis zu vier Einzelteilen bestehen können, Pipettenmonturen aus Glas und Kunststoff sowie Flaschen aus Glas. Engagierte und motivierte Mitarbeiter arbeiten an modernen Maschinen und Anlagen – auch unter Reinraumbedingungen.

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