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P.T. MAGAZIN 01/2011

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Wirtschaft Expansion

Wirtschaft Expansion nach der Krise Deutsche Familienunternehmen setzen auf Wachstum Die deutschen Familienunternehmen starten nach der Wirtschaftskrise durch. Im internationalen Vergleich verfolgen sie nicht nur überdurchschnittlich häufig eine klare Wachstumsstrategie, sondern schätzen auch (Foto: © Angelina Ströbel/PIXELIO) die eigene Wettbewerbsfähigkeit außerordentlich hoch ein. Das geht aus der Studie „Familienunternehmen 2010" der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor. Erfolgsgrund: Export So nennen knapp 80% der Familienunternehmen in Deutschland das Wachstum als strategisches Hauptziel der kommenden zwölf Monate, während dies weltweit nur 60% der Befragten sagen. Um das Überleben des eigenen Unternehmens müssen weltweit immerhin noch 11% der Firmen kämpfen, in Deutschland bestimmt dieses Minimalziel nur bei 3% der Familienunternehmen die Agenda. „Die deutschen Familienunternehmen haben die Krise offenbar besser überstanden als Familienunternehmen in vielen anderen Ländern. Dies dürfte wesentlich auf die starke Exportorientierung zurückzuführen sein, die die Befragten aus Deutschland überdurchschnittlich stark vom wirtschaftlichen Aufschwung in Asien und anderen Schwellenländern profitieren lässt", kommentiert Peter Bartels, PwC-Vorstand und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand. Weltweite Umfrage Ins Ausland exportieren 73% der befragten deutschen Familienunternehmen, aber nur 54% der Fir- 32 P.T. MAGAZIN 1/2011

Wirtschaft men weltweit. Auch die Einschätzungen zur künftigen Marktentwicklung zeigen: Die Familienunternehmen hierzulande haben nach der Krise schneller Tritt gefasst. So rechnen 49% der Befragten aus Deutschland mit einer weiteren Nachfragebelebung bis Sommer 2011, weitere 32% erwarten keine Veränderung. Im Ausland steht die Erholung dagegen häufig noch aus: Von den weltweit befragten Familienunternehmen setzen 56% auf eine Nachfragebelebung, 25% rechnen mit einer unveränderten Nachfragesituation. Grundsätzlich sind die Befragten davon überzeugt, dass sie als Familienunternehmen besser durch die Wirtschaftskrise gekommen sind als vergleichbare Publikumsgesellschaften. Diese Einschätzung teilen in Deutschland 82% und weltweit 67% der Familienunternehmen. Die vorliegende Studie basiert auf dem „Global Family Business Survey 2010/2011", den PwC zum dritten Mal nach 2006 und 2008 erhoben hat. An der weltweiten Umfrage im Sommer 2010 beteiligten sich 1 606 Familienunternehmen aus 35 Ländern, darunter 108 Firmen aus Deutschland. Als Familienunternehmen gelten Betriebe, die zu mindestens 50% (börsennotierte Unternehmen: 25%) im Besitz des Unternehmensgründers beziehungsweise -käufers, seiner Familie oder seiner Erben sind und in denen mindestens ein Familienmitglied in der Geschäftsführung vertreten ist. Wettbewerbsvorteile durch Qualität Ihre Wettbewerbsposition schätzen die deutschen Familienunternehmen derzeit außerordentlich selbstbewusst ein. Gut drei von vier Befragten (76%) halten sich für „sehr wettbewerbsfähig", weltweit glauben dies lediglich 52%. Als ihre größte Stärke im Wettbewerb sehen die deutschen Familienunternehmen die Qualität der Produkte und Dienstleistungen (26%), gefolgt vom Markenimage (25%). Dabei offenbart die Frage nach den spezifischen Stärken im internationalen Vergleich interessante Unterschiede. So setzen deutsche Unternehmen stärker auf Wettbewerbsvorteile durch Innovationen (15% gegenüber 8% weltweit) beziehungsweise Technologie (10% gegenüber 6% weltweit). Fachkräftemangel wichtigste Herausforderung Kontinuität in den Kundenbeziehungen führen demgegenüber ausländische Familienunternehmen deutlich häufiger an (8% der Nennungen) als deutsche (3%). Die wichtigste Herausforderung, der sich Familienunternehmen gegenüber sehen, ist der Fachkräftemangel. Diesen Aspekt nennen sowohl in Deutschland als auch weltweit annähernd 40% der Befragten. Entsprechend haben Investitionen in die Personalentwicklung sowohl in Deutschland (63%) als auch bei den Familienunternehmen weltweit (67%) in den kommenden zwölf Monaten Priorität. Um Manager und andere Führungs- beziehungsweise Fachkräfte für ihr Unternehmen zu gewinnen, setzen die Befragten aus Deutschland in erster Linie auf ein attraktives Gehalt (71%), interessante Arbeitsaufgaben (66%) und gute Aufstiegschancen (66%). ■ 1/2011 P.T. MAGAZIN 33

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