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P.T. MAGAZIN 01/2011

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Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Editorial Ignorierte

Editorial Ignorierte Wahrheiten „In keinem Bereich menschlichen Bemühens spuken so viele Irrtümer wie in der Wirtschaft. Das ist kein Zufall. Sind die dem Fach eigenen Schwierigkeiten schon groß genug, erhöhen sie sich noch um ein Vielfaches durch einen Umstand, der zum Beispiel für die Physik, die Mathematik oder die Medizin keine Bedeutung hat – das nachhaltige Eintreten für eigennützige Interessen.“ So beginnt Henry Hazlitt seinen 1946 erstmals erschienenen Bestseller „Economics in one lesson“, 2009 in Deutsch erschienen im Münchner Olzog-Verlag. Es liegt auf der Hand, dass bestimmte Maßnahmen der öffentlichen Hand langfristig allen zugute kommen, andere Maßnahmen dagegen nur eine Gruppe von Menschen begünstigen, und zwar auf Kosten aller anderen. Die Gruppe, die von solchen Maßnahmen profitiert, will ihrer Sache Nachdruck verleihen. Sie setzt die klügsten Köpfe und die brillantesten Redner ein, die sie beschaffen kann. Entweder gelingt es, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die verfochtene Sache gut ist. Oder nach all den Halbwahrheiten in den aufgeputschten Diskussionen durchschaut niemand mehr die tatsächlichen Zusammenhänge. „Blinde Flecke“ entstehen. Ein weiterer Quell tagtäglicher Irrtümer über wirtschaftliche Zusammenhänge ist die menschliche Neigung, die Welt radikal zu vereinfachen. Diese Fähigkeit ist eigentlich überlebensnotwendig. Ununterbrochen strömen Unmengen Informationen auf uns ein. Wir müssen sie filtern und größtenteils ignorieren, wenn wir nicht verrückt werden wollen. Doch auf politischer Ebene wirkt sich das Gleiche verheerend aus. Denn wer sich mit größter Akribie nur noch auf einzelne Bäume konzentriert, verliert häufig den Wald aus dem Blick. Er wird (geis tig) kurzsichtig. „Darin liegt der ganze Unterschied zwischen gutem und schlechtem Wirtschaften. Der schlechte Wirtschafter sieht nur, was offenkundig ist, der gute blickt tiefer. Der schlechte Wirtschaftspolitiker erkennt nur die unmittelbaren Folgen eines geplanten Kurses, der gute bedenkt auch die später eintretenden und indirekten Konsequenzen. Der kurzsichtige Wirtschaftsexperte überlegt nur den Nutzen einer Maßnahme für eine bestimmte Gruppe, der weitblickende untersucht auch die Auswirkungen auf alle anderen Gruppen“, schrieb Hazlitt 1946. Wer die Spätfolgen einer Maßnahme nicht bedenkt, verantwortet Fehlentwicklungen ebenso wie wenn er sie angestrebt hätte. Politik schafft immer Resultate: Jahrzehntelange Subventionspolitik verursachte das Milchbauernproblem. Jahrzehntelange Familienpolitik schuf das Demographieproblem. Finanzpolitik schuf das Staatsverschuldungsproblem. Jahrzehntelanger Bildungspolitik folgte der Pisa-Schock. Und trotz jahrzehntelanger Arbeitsmarktpolitik haben wir ein Arbeitslosigkeitsproblem. Fragt man die Verantwortlichen, dann gaben sie angeblich immer ihr Bestes. Schuld am Misserfolg sind immer „die anderen“. An den schlechten Bildungsergebnissen sind angeblich die Eltern schuld. An fehlenden Arbeitsplätzen sind angeblich die Unternehmer schuld. Wer wirklich mehr Arbeitsplätze will, sollte auf die hören, die trotz Krisen, Währungsreformen und Regierungswechseln immer wieder wettbewerbsfähige Arbeitsplätze schaffen: die mittelständischen Unternehmen. Dr. Helfried Schmidt SLF. DA BEWEGT SICH WAS. Kugellager Rollenlager Spindeleinheiten Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH Fabrikgelände 5 08427 Fraureuth NEU! Rekonditionierung von Wälzlagern Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10 Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50 E-Mail: slf@slf-fraureuth.de www.slf-fraureuth.de 1/2011 P.T. MAGAZIN

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